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PR Ara-Toxin 05 - Die Trümmerbrücke

PR Ara-Toxin 05 - Die Trümmerbrücke

Titel: PR Ara-Toxin 05 - Die Trümmerbrücke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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Distanz zwei Millionen. Andernfalls werden geeignete Abwehrmaßnahmen ergriffen.«
    »Wer spricht?«, fragte Tifflor indigniert. »Warum bekomme ich kein Bild übermittelt? Das wäre wohl das Mindeste, was ich erwar-ten darf.«
    »Identifikation: Trümmerbrücke. Zugehörigkeit: Händlerkonsortium THAU.« Das war eine künstlich generierte Ansage. »Anfliegende, nicht ausreichend identifizierte Objekte werden ab Distanz zwei Millionen mit Wirkungsfeuer belegt. Identifikation des anfliegenden Kleinraumschiffs erforderlich. Wiederholung: Identifikation des anfliegenden Kleinraumschiffs zwingend erforderlich. Beurteilungsfaktor: Space-Jet. Herkunft: unbekannt.«
    »Identifikation: Schiffsname DERWAY!«, schnaubte Tifflor aufgebracht. »Meine Ankunft wurde avisiert. Aber ich frage mich, ob ich überhaupt noch anfliegen will. Ist das die Höflichkeit, die Springer einem Geschäftspartner entgegenbringen?«
    »Übertreibe es nicht, Tiff«, warnte Rhodan mit seiner Eunuchenstimme. »Wenn sie uns hier nicht haben wollen.«
    »Kein Springer lässt sich ein Geschäft entgehen! Unabhängig davon, ob wir kaufen, konsumieren oder uns einfach nur vergnügen wollen.«
    »Schiffsname DERWAY.?«, wurde über Funk nachgefragt. »Wir haben nur eine Space-Jet in der Ortung.«
    »Die DERWAY ist eine Space-Jet. Weiß ich vorher, mit wem ich es zu tun bekomme? Meine Fracht liegt sicher auf dem Mutterschiff.«
    »Welche Fracht?«
    Tifflor lachte amüsiert. »Das werde ich bestimmt nicht dem erstbesten Lakaien darlegen. Wer hat das Sagen auf diesem Stützpunkt? Ich erwarte, dass mir ein Landeplatz zugewiesen wird. Und erst, wenn ich damit und mit meiner Unterbringung auf dieser Handelsstation zufrieden bin, sehen wir weiter.«
    Einen Moment lang war Stille. Dann meldete sich die Stimme wieder: »Luhs da Kosameu.?«
    »Na also«, triumphierte Tifflor. »Das Avis liegt vor und wurde zur Kenntnis genommen.«
    »Welches Geschäft bietest du an?«
    »Vielleicht will ich diesen ganzen Schrotthaufen aufkaufen.«
    Nun war das Lachen auf der anderen Seite. »THAU verkauft nicht. Bestimmt nicht.«
    Tifflor wechselte in einen verschwörerischen Flüsterton. »Mir wurde zugetragen, dass es auf der Trümmerbrücke alles gibt. Ich suche Zerstreuung. Abwechslung vom Üblichen. Du weißt schon.«
    »Zugetragen?«
    »Ich bin nicht gewohnt, alles zweimal sagen zu müssen.«
    »Von wem zugetragen?«, erklang es unerbittlich, und das war der sprichwörtliche Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. »Ich lasse mich nicht wie Pöbel behandeln«, keuchte Tifflor. »Ich werde eine Beschwerde an das Konsortium einreichen. Ich, Luhs da Kosa-meu von Obsut III, bin stolz auf eine lange adlige Ahnenreihe. Zu einer Zeit, als noch der Robotregent die Geschicke des Großen Imperiums lenkte, wurde meinen Vorfahren wegen herausragender Verdienste für das Imperium die höchste Würde von Obsut III verliehen. Heute gebiete ich über achtzehn Sonnensysteme. Was echauffiere ich mich? Informiere dich selbst, oder lass es sein!«
    »Du bekommst einen Peilstrahl, Luhs da Kosameu!«, erklang es nach einer sekundenlangen Pause. »Für dich wird ein Landeplatz freigehalten.«
    »Das ist ja wohl das Mindeste, was ich erwarten darf«, kommentierte Tifflor und schaltete ab.
    Der Peilstrahl stand.
    Tiff nickte dem Residenten zu, dann konzentrierte er sich auf die mittlerweile sehr viel deutlicher gewordene optische Übertragung.
    Luhs da Kosameu gab es wirklich. Zhana hatte den Namen in den Archivdateien der CONNOYT ausgegraben. Ebenso die zugehörige Vita, die sich jedoch in wenigen Bemerkungen erschöpfte. Kosameu war Kolonialarkonide, geboren auf einer Welt, die seit Jahrtausenden zum arkonidischen Imperium zählte. Ein undurchsichtiger, sogar zwielichtiger Charakter mit eindeutiger Prägung auf das eigene Geschlecht. Geld, Dekadenz und der Hang zur Überheblichkeit zeichneten da Kosameu aus, ebenso die Tatsache, dass von ihm kaum Aufnahmen existierten. Er war immer irgendwo in der Galaxis unterwegs, feierte rauschende Feste und warf mit seinem Reichtum um sich.
    Seit dem Hyperimpedanz-Schock war es still um ihn geworden. »Vielleicht ist er nur noch ein Mythos, und seine Knochen treiben in einem Wrack durch den Raum«, hatte Zhana geargwöhnt. »Die Gefahr, ihm zu begegnen, halte ich für so groß.« Ein Fingerschnippen war das gewesen, nicht mehr.
    Die Space-Jet hatte sich der Trümmerbrücke währenddessen bis auf zwei Lichtsekunden genähert. Dem bloßen Auge erschien sie

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