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PR Ara-Toxin 05 - Die Trümmerbrücke

PR Ara-Toxin 05 - Die Trümmerbrücke

Titel: PR Ara-Toxin 05 - Die Trümmerbrücke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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waren ausgefahren. Sie erschienen wie eine drohende Phalanx, die den Weg der DERWAY begleitete.
    »Die Springer demonstrieren Stärke.« Tifflor grinste schräg. »Wer auf die Trümmerbrücke kommt, unterwirft sich ihren Regeln, das gilt sogar für Kolonialarkoniden wie mich.« Mit beiden Händen strich er sein schulterlanges weißblondes Haar in den Nacken zurück.
    Dann waren sie an den Frachtern vorbei und hatten wieder freie Sicht auf die herrschende Betriebsamkeit. Beiboote jeder Form und Größe; Roboter; zudem kapselartige Gebilde mit einer Vielzahl von Tentakelarmen, die an Kraken erinnerten.

Auf einigen offenen Decks stapelte sich Schrott in allen Variationen. Dieser Bereich schien den mitunter gewaltigen Schrottplätzen und Wiederverwertungsanlagen zu entsprechen, die vielen planetaren Raumhäfen angegliedert waren.
    »In den Jahren der erhöhten Hyperimpedanz wird die Trümmerbrücke einiges an Umsatz verloren haben«, vermutete Rhodan. »Vielleicht war selbst dieser Sektor früher ein florierender Bereich. aber jetzt?«
    Der Leitstrahl hatte eindeutig eines dieser Decks zum Ziel.
    »Das kann doch nicht wahr sein!« Tifflor reagierte wütend. Sein Schnauben kam aus tiefer Seele, als sich das Logo einer Bildverbindung vor ihm aufbaute. »Was soll das?«, platzte er heraus. »Ich bin es nicht gewohnt, abgeschoben zu werden. Und anders kann ich den zugewiesenen Landeplatz nicht bezeichnen. Halten die Mehandor Luhs da Kosameu für einen Tagedieb, oder werde ich mit Terranern auf eine Stufe gestellt? Ich verlange einen Landeplatz, bei dem ich nicht schon im Anflug das Schlimmste befürchten muss. Ich warte!«
    »Worauf?«, erklang eine Stimme, die ebenso gut einer seelenlosen Positronik gehören konnte wie einem desinteressierten Lebewesen. Sie sprach das Interkosmo allerdings ohne jeden Akzent.
    »Darauf, dass mir ein geeigneter Platz zugewiesen wird!« Tifflors Stimme stand kurz davor, zu entgleisen.
    »Ich bedauere, Luhs da Kosameu, aber.«
    »Ist das alles?«
    »Weite Bereiche der Landefelder wurden wegen Frachtverlagerungen gesperrt. Deshalb müssen Umschichtungen vorgenommen werden.«
    ». die mich nicht betreffen! Ich lasse mein Schiff jetzt aus dem Leitstrahl lösen und suche mir einen geeigneten Landeplatz. Niemand wird mich daran hindern. Ich hoffe, dass wir uns verstanden haben.«
    »Pfanne zwei!«, sagte der Sprecher so emotionslos wie zuvor.
    Schon die Benennung ließ vermuten, dass es sich um eine der großen Plattformen handelte. Dort schien sich ohnehin das Leben auf der Station abzuspielen, während das Mittelsegment dem Warenumschlag vorbehalten blieb.
    »Der Leitstrahl springt um«, stellte Rhodan fest. Er sah Tifflor an. »Eine gewisse Aufmerksamkeit ist gut, aber du solltest deine Rolle
    nicht überziehen.«
    Tiff lachte. »Willst du dich in dem Trümmersteg verkriechen, während der Gestaltwandler sich dort verbirgt, wo das meiste Leben pulsiert? Und vergiss nicht: Du bist mein Leibdiener. Zweifel an meinen Entscheidungen solltest du besser nicht äußern.«
    Rhodan presste die Lippen aufeinander und widmete sich wieder der Flugüberwachung. Tifflors schlechte Laune war unverkennbar. Sie hatten sich auf etwas eingelassen, das sich möglicherweise als ein Schlag ins Wasser erweisen würde.
    Die Space-Jet näherte sich dem Ende der Trümmerbrücke. Was als Pfanne bezeichnet wurde, mochte einmal Stück eines Hauptdecks des Basars gewesen sein. In vielen Bereichen war die ehemalige räumliche Struktur noch prägend, und bis zu mehreren Hundert Metern hoch ragten Fragmente einstiger Übergänge auf. Deutlich zeichneten sich aus der Höhe die sternförmig zu ehemaligen Anti-gravschächten hin verlaufenden Korridore ab, an anderen Stellen muteten kompakte Aggregatverkleidungen an wie die Hochhäuser einer Stadt. Terraner hätten manche verbliebene Ruinenstruktur längst zu nutzbaren Funktionen umgebaut, die Springer schienen sich an solchen Schandmalen nicht zu stören. Offensichtlich ließen sie vieles, was von ihnen nicht genutzt werden konnte, weiter verfallen. Auf diese Weise waren Inseln wie ein bizarrer Stahldschungel entstanden, ein Kunstwerk profitorientierten Denkens.
    Wie die Arme eines Flussdeltas zogen sich Landefelder über die Plattform hinweg, als hätten sie sich in diese Strukturen hineingefressen - und als weiteten sie sich immer noch nach allen Seiten aus.
    Ein Prallfeld spannte sich in geringer Höhe über den Ausleger der Trümmerbrücke. Problemlos stieß die DERWAY

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