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PR Ara-Toxin 05 - Die Trümmerbrücke

PR Ara-Toxin 05 - Die Trümmerbrücke

Titel: PR Ara-Toxin 05 - Die Trümmerbrücke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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betreten hatte und dieses für sich in Besitz nehmen wollte.
    Beide trugen sie ihre Raumanzüge, den Helm jeweils offen im Nacken. Die Luft über Pfanne zwei war kühl, beinahe unangenehm kalt, und sie hatte einen schalen Beigeschmack. Es roch nach metallischen Legierungen, stellte Rhodan fest, nach freigesetzter Energie und dementsprechend nach Ozon. Außerdem glaubte er, Staub und Moder zu schmecken, als seien die Verantwortlichen der Trümmerbrücke im Begriff, die hintersten und längst vergessenen Winkel der Station kräftig zu lüften. Aber wahrscheinlich legten sie auf gewisse Annehmlichkeiten wenig Wert. Luxus zählte für den, der ihn auch genießen konnte, einem guten Verdienst stand er einfach im Weg.
    Rhodan glaubte zumindest, diese Gründe nachvollziehen zu können.
    Tifflor sah sich um. Vergeblich wartete er darauf, vor der Space-Jet in Empfang genommen zu werden. Nach nicht einmal zwei Minuten wandte er sich um. »Eine Frechheit ist das!«, rief er laut. »Wer erlaubt es sich, einen aus dem Geschlecht der da Kosameu warten zu lassen? Was stehst du herum, Sanborn? Bring mir die Verantwortlichen her!«
    »Natürlich, Herr!«
    Rhodans Fistelstimme weckte Aufmerksamkeit. Zumindest sah er, dass sich einige Personen in der Nähe nach ihm umwandten. Es waren Springer und einige Topsider. Als sich ihr Halbkreis ungewollt öffnete, sah Rhodan das Holo zwischen ihnen. Offenbar handelte es sich um eine räumliche Wiedergabe des Stationsinnern. Rhodan konnte es nicht so genau erkennen, doch er ging auf die Gruppe zu
    - und blieb stehen, als sich ein schwerer Lastengleiter nur wenige Meter vor ihm herabsenkte. Die Maschine schwebte noch ein Stück weit zur Seite und setzte knirschend auf.
    »Was ist?«, rief Tifflor. »Worauf wartest du?«
    Rhodan reagierte nicht darauf. Unmittelbar vor ihm war der Boden in Bewegung geraten und senkte sich mit dem Lastengleiter ab. Ein flüchtiger Blick auf sein Kombiarmband verriet Rhodan, dass in dem Bereich die Schwerkraft keineswegs aufgehoben worden war.
    Während er sich noch den Anschein der Unschlüssigkeit gab, ging Luhs da Kosameu weiter. Sein Gang hatte etwas Weiches, Wiegendes, als er um den Aufzug herum auf die Springer und die Topsider zueilte, und dann redete er gestikulierend auf sie ein.
    Rhodan verstand nicht viel von dem, was der vermeintliche Kolo-nialarkonide sagte, weil Gleiter dicht über die Space-Jet hinwegzogen und mit aufheulenden Triebwerken in der Nähe niedergingen. Immerhin sah er, dass die Springer ärgerlich reagierten. Schließlich hob einer der Rotbärtigen die Hand vor die Lippen und redete offensichtlich in ein aufgeklebtes Funkmodul.
    Tifflor war die Ungeduld in Person. Er kam auf die DERWAY zu, blieb aber schon nach zehn oder fünfzehn Schritten abrupt stehen, wandte sich wieder um und ging zurück. Rhodan sah, dass Tiff die Gelegenheit nutzte, sich ausgiebig umzuschauen. Insbesondere die Personen, die ringsum stehen blieben, schienen es ihm angetan zu haben.
    Rhodan blickte sich ebenfalls um und versuchte, möglicherweise ein bekanntes Gesicht zu entdecken. Oder gar den haarlosen aufgewölbten Schädel eines Aras. Doch selbst wenn der Gestaltwandler sich in der Nähe befand, weil er alle Neuankömmlinge in Augenschein nahm, mochte er längst sein Aussehen oder gar die Gestalt verändert haben.
    Vielleicht war der Gesuchte identisch mit dem blauhäutigen Fer-ronen, der soeben mit einem Flugaggregat heranschwebte und dem Lastengleiter folgte. Oder mit einem der beiden Springer, die heftig gestikulierend miteinander redeten und immer wieder auf den Übergang zum Trümmersteg deuteten.
    Ein Mensch löste sich aus dem Schatten eines walzenförmigen Beibootes. Er hatte dort mit mehreren Springern geredet und schien die Neuankömmlinge erst jetzt zu bemerken. Irritiert wanderte sein Blick von Tifflor zu Rhodan und wieder zurück.
    Irgendetwas an diesem Mann weckte Rhodans Interesse. Vielleicht waren es seine schnellen Bewegungen. Derart steif und geschmeidig zugleich bewegte sich selten jemand. Alles an diesem Mann schien mühsam verhaltene Kraft zu sein, und er wirkte auf die Entfernung in der Tat sehr muskulös.
    Ein Terraner, glaubte Rhodan zu erkennen, als er sekundenlang das Gesicht des Mannes sehen konnte. Das dunkle Haar und die samtbraun schimmernde Haut ließen auf einen Phänotypus schließen, dessen Wurzeln in der Südsee lagen. Zugleich regte sich Widerspruch. Möglicherweise, vermutete der Resident, hatte er keinen Terraner oder

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