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PR Ara Toxin 6 Der Unlichtplanet

PR Ara Toxin 6 Der Unlichtplanet

Titel: PR Ara Toxin 6 Der Unlichtplanet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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- »was das Besondere an dieser Rose ist? Ah, was für ein wunderbarerer Duft! - Nein? Dann könnt ihr auch nicht wissen, warum sie unbedingt in den Garten muss! Ich weiß nur noch nicht genau wohin.«
    Thomas seufzte leise und blickte demonstrativ in Richtung Fens-ter, durch das man hinter dem Regenvorhang die Baustelle des Kölner Doms eher erahnen als sehen konnte.
    »Ah, ich sehe schon, Ihr wollt viel lieber etwas über den Verschlag erfahren.«
    Thomas nickte: »Das und, mit Verlaub, wie es dazu kam, dass Ihr vor vier Jahren auf immer von Eurem Zipperlein geheilt worden seid. Denn da besteht doch ein Zusammenhang, oder?«
    »Es besteht ein Zusammenhang zwischen allem, mein Lieber. Das nennt man das Universum!«
    »Ach was«, entfuhr es Thomas.
    Albert wiegte den Kopf, stand auf, förderte aus einer hölzernen Truhe einen großen, gusseisernen Schlüssel zutage, kehrte zu seinem Platz zurück und legte ihn vor sich auf den Tisch.
    »Ihr habt recht. Es ist an der Zeit, Euch alles anzuvertrauen.« Albert nickte kurz. »Allerdings sollte ich noch schnell notieren, dass die Gladiolus aquosus auf jeden Fall in der Nähe der Quelle wachsen soll. Sie riecht zwar etwas sumpfig, aber auch würzig und passt hervorragend zu.«
    Fast unmerklich schüttelte Thomas den Kopf und sah zu seinem Lehrer auf: »Soll ich vielleicht doch lieber später wiederkommen?«
    »Nicht nötig, lieber Thomas. Nur, wo beginnen?« Albert wog eine Weile den Schlüssel in der Hand. Dann begann er: »Schon bei meinem ersten Aufenthalt hier in Köln hatte ich alle möglichen wundersamen Gerüchte gehört: Ein junges Mädchen in einem Dorfe sei von den Pocken geheilt worden, nachdem ihr Bräutigam einen Pakt mit dem Teufel eingegangen war. Ein armer Bauer aus derselben Gegend sei in den Wald gegangen, heimgekehrt und habe im selben Jahr zweimal seine Felder abgeerntet, jedes Mal mit überreichem Ertrag. Ein alter Mann, fast völlig erblindet durch den Katarakt, sei aus dem Wald hervorgekommen mit einem Blick, scharf wie der eines Falken.«
    Thomas lächelte nachsichtig. »Geschichten, wie sie die Leute allerorten erzählen, wenn die Tage dunkler werden.«
    Albert ließ den Schlüssel sinken und legte ihn schließlich in seinem Schoß ab. »Möglich. Aber immer, wenn ich solche oder ähnliche Geschichten hörte und genauer nachfragte, erfuhr ich, dass es sich um etwa dieselbe Gegend handelte - dieselbe Gegend: westlich von Köln! Schließlich vor etwa vier Jahren, im 1248. Jahre des Herrn, war ich auf dem Weg nach Köln. Damals hatte ich die alten Storys fast schon vergessen! Die Jahre in Paris! Die. Wie auch immer. Ich rastete in einem Wirtshaus, in - wie hieß noch gleich dieses Nest mit der Mühle? - ach ja, in Sielsdorf. Etwa eine Tagesreise von hier. Dort hörte ich wieder eine solche Geschichte.
    Der Mann hatte offenbar schon einige kölsche Biersuppen gelöffelt und sprach laut, sodass ich seine Erzählung zunächst unfreiwillig mit anhörte. Er berichtete von einem aufrecht gehenden, sprechenden Ziegenbock, der angeblich Wunder vollbringen könne. Er redete großtuerisch und behauptete, er kenne den Ziegenbock persönlich.
    Zunächst fand ich die Geschichte albern, aber dann sagte er, ein Wort von ihm genüge und der Ziegenbock heile jede Krankheit, sogar die Pocken, und wenn man ihm, dem Ziegenbockkundler, nur zwei Silbergroschen gebe, werde er den Kontakt schon herstellen.
    Der Ziegenbock hause nicht sehr weit entfernt, in einer versteckten Klause im Wald.
    Da fielen mir die seltsamen Geschichten von früher wieder ein. Sielsdorf liegt südwestlich von Köln, es war also möglich, dass dort eine Verbindung bestand.
    Ich ließ den Mann an meinen Tisch holen, zahlte ihm drei Silbergroschen in die Hand und erhielt eine Wegbeschreibung. Am nächsten Morgen machte ich mich auf diesen Weg.«
    »Ihr seid aufs Geratewohl seinen Anweisungen gefolgt?! Woher wusstet Ihr, dass der Mann nicht gelogen hatte? Oder einfach nur Schabernack trieb? Ihr seid fürwahr ein Gutgläubiger!«
    »Thomas! Ich wusste überhaupt nichts! Aber ad primum war es die Gelegenheit, mehr über den Hintergrund jener Geschichten zu erfahren, ad secundum reise ich nicht unbewacht, sondern stets mit meinen Getreuen, ad tertium begann mich just zu diesem Zeitpunkt wieder meine Gicht zu plagen, und wenn dieser Ziegenbock tatsächlich in der Lage war, die Pocken zu heilen, dann musste ihm dieses Zipperlein ein Leichtes sein, ad id bedeutete das ganze Unterfangen keinen großen Umweg,

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