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PR Ara Toxin 6 Der Unlichtplanet

PR Ara Toxin 6 Der Unlichtplanet

Titel: PR Ara Toxin 6 Der Unlichtplanet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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einzubauen. Hätte ich wirklich. Brauchte ich aber nicht.«
    »Was habt Ihr getan?«
    »Was habe ich getan? Ich weiß es nicht mehr genau. Geschrien habe ich. Ich habe sie auf den Kopf gehauen, als sie Zhaldrafan schlugen und mit Messern stachen. Ich habe versucht, ihn aus dem Haus zu bergen, als das Feuer um sich griff. Ich habe versucht, sie vor dem Hausdiener zu retten, der sie gepackt hatte und schüttelte. Ich habe ihre Schreie im Feuer gehört, ich habe den Hausdiener gesehen, wie er rot glühend aus dem brennenden Haus rollte und irgendetwas zu Zhaldrafan sagte, der in seinem Garten, in meinen Armen starb. Ich weiß es nicht mehr.«
    Es entstand eine lange Pause. Sie hörten das Feuer knistern, den Regen, der in den Blättern rauschte.
    »In der Kammer«, sagte Thomas, »ist also etwas, das Ihr aus dem Haus des Cheborparners gerettet habt. Ein Souvenir. Welches? Das
    Ding, das Weltenkugeln zeigte?«
    Albert erhob sich ächzend und trat an den Verschlag. Er führte den Schlüssel ein und drehte ihn zweimal nach links. Die Tür öffnete sich. »Komm heraus«, sagte Albert leise, »wir haben Besuch.«
    Und heraus kam ein Etwas, röchelnd und gewaltig, eine Sphinx, halb Mensch, halb Rüstung, die auf Ketten rollte und in einer Sprache redete, die nicht von dieser Welt war.
    »Dämonenschiss!«, entfuhr es Thomas. »Ein Teufel aus Metall! Albert!« Das Ding, das bislang auf seinen Raupen in Richtung Albert gerollt war, hielt inne, ruckte herum und hielt auf Thomas zu. Thomas sprang auf und wich vor dem sphingenhaften Gerät zurück, das mal zu der einen, mal zu der anderen Seite sich neigte wie ein Schiff, das krängte.
    Das Oberteil des Dinges sah aus wie die Karikatur eines Menschen, eine überlange Nase, ein wie angeklebtes Ohr. Aber ohne jeden Zweifel war die Haut aus Metall, das bläulich schimmerte. Es krächzte irgendetwas, was Thomas nicht verstand.
    Thomas floh vor dem Monstrum immer weiter zurück zur Wand, stand endlich da, gefangen, hielt den Atem an und begann, den Rosenkranz zu beten. Wie aus einer anderen Welt vernahm er Albert, der offenbar nicht wusste, ob er lachen oder weinen sollte.
    »Er tut dir nichts!«, hörte Thomas den Lehrer rufen. Aber was sollte das heißen? Wer würde wem nichts tun?
    Das Ding war direkt vor Thomas zum Halt gekommen. Obwohl es keine Beine besaß, sondern der Rumpf auf dem Gestell mit Raupenketten aufsaß, konnte Thomas dem Metallmann in die fremden, düster rot leuchtenden Augen blicken.
    Da der Rosenkranz sich in diesem Fall nicht wirklich bewährte, schrie Thomas: »Apage, Satanas!«, aber das Ding stellte sich entweder taub, oder es verstand kein Griechisch.
    Da holte Thomas tief Luft, hielt den Atem an, stürzte seitlich an dem Ding vorbei, war mit zwei, drei Sätzen bei dem Stenz, riss ihn hoch, sprang zurück zu dem Ding und prügelte mit dem schweren
    Holzstock auf dessen Kopf ein.
    Es klang, als schlüge man eine Glocke.
    »Nein! Nein!«, hörte er Albert schreien, der herbeigeeilt war und ihm in den Arm zu fallen suchte.
    Aber da lag das Gerät schon zu ihren Füßen, umgekippt, zerbeult, die Ketten schnarrten, es roch nach unsäglichen Dingen, und sonderbar zähflüssiges, goldenes Blut tröpfelte auf den Boden der Hütte.
    »Heilige Mutter Gottes«, murmelte Albert.
    Einige Tage darauf kam Thomas, um sich bei Albert zu entschuldigen. Es dämmerte bereits, und Thomas nahm die Einladung zum Abendbrot an. Sie beteten, aßen Brot und Gurken, tanken etwas Moselwein. Thomas rülpste dezent, räusperte sich und sprach: »Es tut mir leid, dass ich Euren Sphingen demoliert habe. Vielleicht wird er ja wieder gesund?«
    »Das glaube ich nicht«, sagte Albert. »Ich habe ihn inzwischen gewissermaßen begraben.«
    »Ihr habt ihn bestattet wie einen Christenmenschen?«
    »Nicht ganz. Ich habe ihn dem örtlichen Schmied verkauft, der ihn zerlegen und einschmelzen will.«
    Thomas nickte. So hatte sich doch noch alles zufrieden stellend entwickelt. Was teilweise vielleicht doch dem Rosenkranz zu verdanken war, teilweise aber zweifellos dem wuchtigen Stenz. Er fragte: »Wo, übrigens, habt ihr damals den Cheborparner zu Grabe gelegt? Oder habt Ihr den auch einschmelzen lassen?«
    Albert lächelte und ließ seinen Blick aus dem Fenster schweifen. »Ich habe ihn in seinem Garten begraben. Unter jenen Blumen, aus denen wir eine schmerzstillende Salbe gewinnen.« Er grinste amüsiert; Thomas nickte unwillig, weil er mit dem botanischen Tipp nichts anzufangen wusste. Unter den

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