PR Ara Toxin 6 Der Unlichtplanet
bald würden ihn nicht einmal mehr die Erinnerungen an all die Geschehnisse stören, die er in Gang gesetzt hatte. Die Memokriecher waren beauftragt, so viele Inhalte wie möglich aus seiner bewegten Vergangenheit zu löschen. Die Yakuva-Bäume wussten ohnedies über ihn Bescheid, und Semta würde es eines Tages auch tun.
Die Kleine. Sie war auf eine herzerfrischende Art seltsam. So, wie es auch ihr Landsmann Synuit in jungen Jahren gewesen war. Es würde eine Zeit lang dauern, bis sie die Transformationsvorgänge verinnerlicht hatte. Doch sie würde es schaffen, und er würde bei ihr das besser machen, was er bei seinem. Sklaven verpfuscht hatte.
Aset-Radol hockte sich hin und streichelte das feuchte Gras. Er fühlte, wie sich der Unlichtplanet räkelte, wie sich die lebendige Komponente in ihm bemerkbar machte.
Die Darlos, in der Milchstraße Mobys genannt, waren keinesfalls das Endprodukt jener raschen Kette an Umwandlungen. Aus einem kristallinen Schlackehaufen wuchs nach Jahrtausenden, wenn man der fünfdimensionalen Erinnerung, der »Seele« der hier Verstorbenen, nachhalf, neues Leben. Aus den Tiefen der Welt, die einstmals Dumestol geheißen hatte, stammte das Antidot zum Radolxin. Diese Welt lebte, und Gewächse wie der Yakuva-Baum lebten mit ihr.
Aset-Radol erhob sich. Er hatte eine Verabredung mit den Memo-kriechern.
Um zu vergessen.
Bonusmaterial
Über Albertus Magnus, seinen Roboter und einige
DAMIT ZUSAMMENHÄNGENDE GEGENSTÄNDE UND Personen
von Claudia E. Kraszkiewicz
Die Aras gehören seit den ersten Jahren zum Kernbestand der Völker im PERRY RHODAN-Kosmos. Aras - das ist heute fast gleichbedeutend mit dem Ausdruck »Galaktische Mediziner«.
In der Medizin haben die Aras wahrhaftig immer wieder Spitzenleistungen gezeigt - im Guten wie im Bösen. Aber heißt das, wir müssten in jedem Ara tatsächlich einen »Mediziner« sehen?
Im Anschluss an jeden Roman der Ara-Toxin-Serie wollten wir deshalb eine etwas andere Facette dieses Volkes zeigen: Aras, die als Botaniker, als Gladiator, als Informationshändler, Kunstsammler oder als Juwelier leben. Erzählt wurden die Geschichten von Andreas Eschbach, Hans Kneifel, Rüdiger Vaas, Ernst Vlcek und Uschi Zietsch.
Zum Abschluss dieses kleinen araischen Panoramas tauchen wir einmal tief in die Vergangenheit ein, in eine Zeit, als nur sehr wenige Menschen auf Terra Kenntnis von diesem Sternenvolk hatten. Um genau zu sein: nur zwei.
Claudia E. Kraszkiewicz, eine junge Autorin aus der Hansestadt Dortmund, hat für uns im Dominikanerkonvent Sankt Andreas zu Köln ein merkwürdiges Kirchenfenster entdeckt und die dahinterliegende, schier unglaubliche Geschichte recherchiert.
Es regnete bereits seit Stunden auf das Weichbild der Stadt Köln. Der Regen weichte an diesem Frühsommermorgen die Wege auf und erschwerte die Zuglast der Ochsen; die Wagenräder sanken immer tiefer in den Schlamm.
Etwas oberhalb dieser Straße, im Dominikanerkonvent, saß Albertus Magnus auf der Kante seines Eichenstuhls und sortierte Aufzeichnungen über Gartenpflanzen und Duftkräuter, prüfte einzelne Notizen. Er ordnete ihnen kleine Gefäße mit Pflanzenteilen zu, manche frisch, andere getrocknet; er roch an der einen oder anderen Probe, schrieb neu und griff nach dem nächsten Tiegel.
Als er gerade ein frisches Blatt der Marmacora zwischen den Fingern zerrieb und sich anschickte, den Geruch der Zitronenmelisse zu beschreiben, steckte Thomas vorsichtig den Kopf zwischen den schweren, braunen Vorhängen hindurch, mit denen der Zugang zum Arbeitszimmer seines Meisters verhängt war.
»Ah, Thomas!«, dröhnte Albert ihm entgegen. »Nur herein! Habt Ihr mir die Rosa gallica officinalis mitgebracht, um die ich Euch gebeten habe?«
Anstelle einer Antwort trat Thomas von Aquin auf Albert zu und überreichte ihm die gewünschte Apothekerrose.
Albert bedankte sich. »Setzt Euch, setzt Euch!«
Die beiden Männer saßen einander gegenüber, stumm wie in ein geheimes Gebet versunken. Endlich räusperte sich Thomas: »Meister, werdet Ihr nun, da ich kurz vor dem Ende meiner Studien hier in Köln stehe, Euer Versprechen einhalten und mir sagen, was es mit Eurem geheimen Verschlag auf sich hat, dessen Schlüssel ihr seit nunmehr vier Jahren so wohl behütet, als handle es sich um einen besonderen Schatz?«
»Aber ja, ich hatte es Euch versprochen. Wisst Ihr übrigens.« -fragte Albert in einem verschwörerischen Ton und beugte sich vor, und Thomas beugte sich ihm entgegen
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