Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR Ara Toxin 6 Der Unlichtplanet

PR Ara Toxin 6 Der Unlichtplanet

Titel: PR Ara Toxin 6 Der Unlichtplanet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
vorneherein zum Scheitern verurteilt gewesen. Mirona Thetin hockte wie eine Spinne im Netz ihrer Informanten, Zuträger und Spione. Nichts schien in dieser Galaxis zu geschehen, von dem sie nicht Wind bekam. Die Renegatin wusste bereits, dass »etwas« geplant worden war. Aset-Radol lieferte ihr lediglich Details wie Zeit und Ort des Verbrechens.
    Faktor I drehte an wenigen Rädern, und die Mechanismen einer ungeheuer komplexen und leistungsfähigen Maschinerie sprangen an. Einmal mehr zeigte sich, dass sie verdientermaßen auf dem obersten Thron Karahols saß und über die tefrodischen sowie alle anderen Völker der Galaxis herrschte.
    Mirona Thetin war gerecht in ihrer Ungerechtigkeit. Nichts und niemand, der sich ihren Absichten in den Weg stellte, entkam. Sie bestrafte die Abtrünnigen ebenso, wie sie ihn, Aset-Radol, für seinen doppelten Verrat vernichten wollte. In ihrer seltsam verdrehten Sichtweise ergab auch das noch Sinn: Konnte sie jemandem, der seine Kollegen denunzierte, denn noch vertrauen? Also hatte sie auch
    seinen Zellaktivator »gezündet«.
    Oder: versucht, ihn zu zünden.
    Denn längst befand er sich im sichersten Versteck, das man sich nur ausdenken konnte. Ein Duplo, den er auf Olmar hatte anfertigen lassen und der eine semifunktionelle Attrappe seines Zellaktivators trug, war an seiner Stelle gestorben.
    Er hingegen hatte sich bestens davor geschützt, durch den hochenergetischen Vernichtungsimpuls getötet zu werden - denn er saß im Inneren eines Darlos'.
    Nahe dessen Gehirns. Inmitten eines Gewirrs an Energieströmen, die das kristallisierte Wesen gierig aufnahm - und damit auch den Todesimpuls »fraß«.
    Gekrümmte Gestalten umschwirrten ihn. Bohnenförmige Wesen, semitransparent, die die Rollen des Reinigungspersonals im Inneren des Darlos' wahrnahmen. Vor allem im Magentrakt des Riesenwesens sorgten sie für Ordnung und bekämpften dort seltsame Parasiten. Hier jedoch, wo die rudimentären Denkprozesse des Darlos' ihren Ausgang nahmen, war Aset-Radol vor ihren Umtrieben sicher. Sie ignorierten ihn, da sie seine Tätigkeiten nicht verstanden. Er hatte sich ausreichend mit den hiesigen Strukturen beschäftigt, um Sicherheit über ihr Funktionieren zu haben.
    Mithilfe mechanischer Einwirkung steuerte er das Geschöpf; sogar Kommunikation war in geringem Ausmaß möglich. Lange genug hatte er seine Studien an diesem seltsamsten aller Lebewesen vorangetrieben; die Erkenntnisse, die er daraus gezogen hatte, sollten ihm nun helfen, ein für alle Mal aus Mirona Thetins Herrschaftsbereich zu entkommen.
    Aset-Radol nahm einen Schläger zur Hand; ein zwei Meter langes Leichtholz, dessen stoffumwickeltes Ende er in Säure getunkt hatte.
    Was für ein primitives, archaisches Instrument! Doch es leistete ihm gute Dienste. Der Unsterbliche marschierte von einem der kristallinen Blöcke des Instinktgehirns zum nächsten, berührte sie in einer genau vorbestimmten Reihenfolge und formte derart »Befehle«,
    die der Darlos verstand.
    Er hatte sich die Steueranweisungen wie Melodien gemerkt. Wie die Abfolge von Akkordgruppen.
    Eine Große Sekunde steigend. Eine Sexte steigend. Eine Terz fallend. Und so weiter, und so fort. Die Teile ergaben ein harmonisches Bild, eine Befehlsgruppe. Kadenzen, die die kristalline Masse des Gehirns dazu brachten, bestimmte Bewegungen auszuführen.
    Es kostete Aset-Radol Kraft, Geduld und Konzentration, mit dem Schläger zu hantieren. Immerhin dirigierte er ein Geschöpf von der Größe eines Planeten. Es zog neun weitere dieser Monstren hinter sich her, auf einen der selten verwendeten Sonnentransmitter in Ka-rahol zu.
    Dank einfacher Mess-, Funk- und Sichtgeräte war er mit der Oberfläche seines Darlos' verbunden und konnte derart steuern. Die Ortung erfolgte nach großräumigen Schätzungen und barg einige Risiken. Doch er hatte viel Zeit mit der Bändigung der Geschöpfe verbracht, hatte einen Großteil seiner Energie während der letzten Jahre in deren Domestizierung gesteckt. Im Geheimen, stets mit der Furcht lebend, trotz aller Vorsichtsmaßnahmen von einem der Agenten Mirona Thetins ertappt zu werden.
    Aset-Radol verband den Rhythmus, der eine »Beschleunigung« des Darlos' ergeben würde, mit einer Melodie, die er aus seiner Kindheit auf Tefrod im Kopf behalten hatte.
    »Mama schlägt das Ei entzwei«, summte er, »bringt das Mehl und kocht den Brei. Mama macht dir Essen, tut's niemals vergessen.
    Sie ist dein Ein und Alles, schützt im Fall des Falles.«
    Ein

Weitere Kostenlose Bücher