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PR Ara Toxin 6 Der Unlichtplanet

PR Ara Toxin 6 Der Unlichtplanet

Titel: PR Ara Toxin 6 Der Unlichtplanet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Augenblick Sorgen.«
    Paranoia. Ihr ständiger Begleiter.
    Sie konnten einander nicht vertrauen. Die Meister der Insel kannten die Tarnidentitäten der jeweils anderen. Überall sahen sie Ränkespiele, Feinde, Verschwörungen, Hinterhalte, Komplotte. Sie blieben auf Distanz und suchten in den Worten ihres Gegenübers nach Anzeichen, die Grund zur Beunruhigung geben mochten. Im weiteren Umfeld wurden Spitzel, Zeitagenten oder auch Goldene herangezogen, um möglichst unauffällig Informationen über andere Meister der Insel zu sammeln.
    Doch auch ihrem eigenen Mitarbeiterstab konnten sie nicht vertrauen. Aus Selbstschutz achteten sie darauf, dass das Geheimnis der Unsterblichkeit nicht ans Tageslicht kam. Zeit ihres Lebens mussten sie sich verbergen oder Masken tragen. Das war der Preis, den sie zu zahlen hatten.
    Aset-Radol seufzte leise. Sie lebten in einem Intrigengeflecht sondergleichen. Einzig Faktor I blieb davon ausgenommen. Niemand kannte seine Identität. Niemand - außer ihm.
    Die Sitzung endete, nachdem weitere Fortschrittsmeldungen verglichen und die üblichen Schmeicheleien ausgetauscht worden waren. Das Bild der beiden Galaxien erlosch, die Präsenz ihres Führers ebenso.
    Aset-Radol blieb während des Abschlussbanketts auf Distanz. Er trank ein Gläschen Vargin-Sekt, bediente sich der üblichen Höflichkeitsfloskeln und verabschiedete sich, so rasch es die Etikette erlaubte. Er nickte den anderen Meistern zu und begab sich augenblicklich auf sein Schiff, die INSTIN. Die kleine Station im intergalaktischen Leerraum, auf der sie sich getroffen hatten, würde unmittelbar nach dem Abflug des letzten Gastes zerstört werden. Eine übliche Vorsichtsmaßnahme nach derart heiklen Zusammenkünften.
    »Wohin, Herr?«, fragte die KI des Raumers.
    »Zurück nach Tefrod«, ordnete Aset-Radol an. »Ins Refugium. So rasch wie möglich.«
    Das Refugium. die Burg eines Neureichen, auf den höchsten Gipfel des Simplon-Gebirges auf dem Rityon-Kontinent gepfropft. Protzig leuchtete Aset-Radols Heimstatt im Licht der untergehenden Sonne. Unzählige mit einer Stahl- und Chromschicht überzogene Felsen warfen genau bemessene Reflektionen in den Himmel, die sich je nach Tageszeit über den Horizont verschoben. Sie bildeten ein tiefenperspektivisches Lichtergewirr, dessen Deutung seine Landsleute seit einer ganzen Generation in Atem hielt.
    Aset-Radol lächelte. Die vielen Mysterien, mit denen er sich umgab, lenkten vom eigentlichen Rätsel seiner Person ab. Medien, Meinungsmacher, Philosophen und Populärwissenschaftler beschränkten sich bei ihren Lesarten seines Charakters auf das, was er zu sein vorgab: ein sagenhaft begüterter, dandyhafter Clown, der langbeinige und vollbusige Liebhaberinnen bevorzugte und sich bei seinen wenigen öffentlichen Auftritten reichlich ungeschickt benahm. Die Rolle zählte, die Person wurde kaum beachtet. Man nannte ihn »den Narr vom Berg«, oder noch despektierlicher »den alten Kindskopf«.
    Der Gleiter glitt durch die Einflugschneise in den Berg. Angenehme Dunkelheit umfing Aset-Radol. Der Hausservo ließ wie immer eine neulemurische Melodie als Willkommensgruß anspielen. Die »Sonate purpurnen Glücks«, interpretiert vom genialen und erst vor Kurzem verstorbenen Zimbelgeiger Kosim-Tron. Variation 52 aus dem Soon-Verzeichnis des größten Komponisten des letzten Jahrtausends, Ganken Aroim.
    Aset-Radol summte leise die eingängige Hauptmelodie des zweiten Satzes mit, während der Gleiter in der Parkbucht inmitten seines kleinen Grottensees anlegte. Ein Triumphchor setzte ein, mehrere Hundert Stimmen stark. Mit Inbrunst sangen die Frauen und Männer, sanft unterstützt von der kleinen Narwal-Schule, die er sich als besonderen Spleen in den unteren Bereichen seines Refugiums leistete. Die Tiere, den Mythen nach aus der Alten Heimat stammend, waren genetisch modifiziert. Sie hatten ein Repertoire von mehr als 50 Melodien, zu denen sie in mehreren Tonhöhen ihren Gesang beitragen konnten.
    »Genug!«, befahl Aset-Radol.
    Die Musik verstummte. Er deaktivierte den Energieschutz und stieg auf den schwankenden Landeponton. Die Holografie einer riesigen Menschenmasse füllte die Höhle, und Applaus brandete von allen Seiten auf. Die Schimären verschwanden, als er den festen Höhlenboden erreicht hatte. Aset-Radol war heute nicht in der Stimmung für hingebungsvolle Begeisterung, zumal er dieses Bild der Eitelkeit ohnehin nur für seine wenigen Gäste aufrechterhielt.
    »Ist Kimte anwesend?«,

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