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PR Ara Toxin 6 Der Unlichtplanet

PR Ara Toxin 6 Der Unlichtplanet

Titel: PR Ara Toxin 6 Der Unlichtplanet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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gebührendem Abstand und sehe etwas später nach dir.«
    »Sagtest du nicht, du hättest die ganze Milchstraße zu retten? Worauf wartest du dann noch? Wenn du deine Aufgabe erledigt hast, kannst du zurückkommen und meine Nächstinkarnierten bewundern. Es würde mich aber keineswegs stören, wenn ich dich nicht mehr vor die Blätter bekäme.«
    »N... natürlich. Wenn du es so wünschst.« Rhodan war die Handlungsweise des Zatysken völlig fremd. Immer wieder zeigte er ungewöhnliche Handlungsmuster. Seine Logik war ganz anders als die eines Humanoiden.
    »Viel Glück dann, alter Mann«, sagte das Buschwesen. »Und pass mir gut auf Seidenkratz auf. Ich bin mir sicher, sie hätte eine ausgezeichnete Zwischenmahlzeit abgegeben.«
    Alle Bewegungen Samtscharfs endeten. Trotz des leichten Windes rührten sich auch seine Blätter nicht mehr. Aus dem Inneren drangen seltsame, unheimliche Laute.
    Perry Rhodan hatte hier nichts mehr zu suchen. So rasch wie möglich entfernte er sich von der kleinen Lichtung.
    Fußspuren.
    Unverkennbar die eines Menschen oder Menschenähnlichen. Sie führten von und zur Stadt, in beide Richtung.
    »Wer bist du, mein Freund?«, fragte Rhodan nachdenklich. Das Gras unter seinen Beinen fühlte sich ungewöhnlich warm an; die Hitze stand in keinerlei Relation zur Kühle des frühen Morgens.
    Die Häuser der Stadt befanden sich links des Weges. Ein einziger Hügel lag noch zwischen ihm und seinem Ziel. Und dann.
    Ja, was dann? Was konnte, was würde er tun?
    Der Unsterbliche griff zur Waffe, die ihm Zhana überlassen hatte. Er betrachtete Gewalt stets als letzten Ausweg. Doch wann, wenn nicht heute, würde er zu diesem ultimaten Mittel greifen müssen, um eine Lösung ihrer aussichtslosen Situation zu erzwingen?
    Geräusche, rechts von ihm. Sanft wie fallende Blätter - oder wie Fußtritte, die über das weiche Moos des schmalen Weges führten. Rhodan sah sich hastig nach allen Seiten um, warf sich schließlich zwischen zwei breite, stachlige Büsche und drückte sich flach zu Boden. Er wollte seinen Gegner sehen. Wollte wissen, mit wem er es zu tun hatte, bevor er sich einer Auseinandersetzung stellte.
    Die Schritte kamen näher. Es mussten mehrere Unbekannte sein, sicherlich mehr als ein Dutzend. Mit extrem kurzen Schritten trippelten sie dahin und blieben ansonsten stumm.
    Ruhe. Die anderen hielten inne.
    Hatten sie ihn aufgespürt, ihn irgendwie angemessen?
    Er wollte den tief ins Gras gebeugten Körper heben und nachsehen, was wenige Meter von ihm entfernt geschah. Nur mühsam widerstand er der Versuchung. Er musste sich tot stellen, Eins mit der Umgebung werden.
    Eine Berührung an seinem linken Bein.
    Rhodan wirbelte herum, trat mit aller Wucht zu und traf - nichts. Da war kein Widerstand, kein Gegner. Und dennoch fühlte er sich beobachtet.
    Von kaum handgroßen Baumtrieben, deren winzige Wurzeln wie verlangend auf ihn ausgerichtet waren.
    Sie bewegten sich! Staksten unerwartet geschmeidig auf ihn zu, krabbelten über Finger, Beine und Leib. Wie Kobolde oder Dämonen, wie Figuren aus William Shakespeares »Sommernachtstraum«, die Königin Titania zu Diensten waren.
    Rhodan blieb ruhig liegen und verließ sich auf seinen Instinkt. Von diesen Pflanzengeschöpfen ging keinerlei Gefahr aus. Sie waren Geschöpfe des Unlichtplaneten; einer Welt, die allein durch den interstellaren Raum trieb.
    Unregelmäßige Flecken, die über die winzigen Hauptstämme der Wesen verteilt waren, wirkten fein gemasert. Bei näherem Hinsehen erkannte er, dass es sich um feinst facettierte Flächen handelte.
    Um Sinnesorgane.
    »Was wollt ihr von mir?«, fragte er leise. »Solltet ihr Hunger haben, glaubt mir bitte, dass ich nicht besonders gut schmecke.«
    Zwei der Trieblinge sprangen gleichzeitig auf seine Brust. In gewisser Weise ähnelten sie Samtscharf.
    Hatte das Buschkreatur etwa schon geboren? Waren dies hier seine Kinder?
    Nein. Samtscharf hatte keine Facettenaugen wie diese hier, und die Form der »Blätter« war gänzlich anders. Er durfte nicht dem
    Fehler verfallen, eine Verwandtschaft zwischen Wesen herbeizureden, weil sie auf pflanzlicher Basis beruhten. Genauso gut konnte er sagen, Blatt- und Nadelbäume wären dasselbe.
    Yakuva, hörte er Stimmen in seinen Gedanken brummen, Yakuva.
    Sie teilten sich ihm mit! Sie sandten ihm mentale Impulse, schwer verständlich und völlig fremdartig. Und die kleinen Yakuvas wirkten - verwirrt.
    Er hatte in seinem Leben viel seltsamere Dinge gesehen und erlebt.

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