PR Ara Toxin 6 Der Unlichtplanet
angehenden Genies eine funktionierende Gruppe. In Zusammenarbeit mit ihnen und anhand des Wissens, das Hunderte von Generationen an Aras angehäuft hatten, erzeugte er ein Mittel zur Erlangung der Unsterblichkeit. Mo, wie der Führer der Eskorte im Volksmund hieß, hatte die notwendigen Ingredienzien zusammengetragen und schaffte es, sie in die passende Form zu gießen.
Mo. Ostiam Meharro. Aset-Radol.
Drei Namen, eine Person.
Irgendwann kam der Moment, da er die Weiterentwicklung der Gruppe zu sehr einbremste. Die Eskorte hörte auf, auf seine Anregungen hin eigenständige Ideen zu entwickeln. Trantipon und die anderen Aras mussten emanzipiert und in die Freiheit entlassen werden.
Ein inszenierter Tod, just im Moment des größten Triumphs der Eskorte, tat dieser Sache genüge. Der bitter errungene Erfolg würde den Aras, die die Unsterblichkeit gewonnen hatten, für alle Ewigkeiten im Gedächtnis haften bleiben. Niemals würden sie ihre Verpflichtung Ostiam Meharro gegenüber vergessen und stets in seinem Andenken weiterwirken.
Der Beisetzung seines Alter Egos wohnte Aset-Radol selbstverständlich bei. Hunderttausende Aras gaben ihrer Trauer in einer bombastischen Zeremonie Ausdruck und würdigten ihren größten Sohn. Ungewöhnlich emotionale Ansprachen wurden gehalten. Der arkonidische Imperator Kanayath II. gab sich die Ehre, genauso wie regionale Herrscher, die über lächerlich kleine Sternenreiche geboten. Dies alles reizte Aset-Radol zum Lachen; umso mehr, als Tranti-pon dank Synuits suggestiver Beeinflussung ausgerechnet ihn in neuer Maske auswählte, um als »Unbekannter« zu sprechen. Er trug die Litanei »Wer ist der Tod?« vor und sah zu, wie sein vorgeblicher
Leichnam vor den Augen des erlesenen Publikums desintegriert wurde.
Was für ein Auftritt!
Synuit spielte als Schopsna die Rolle seines Lebens. Nunmehr ebenfalls unsterblich geworden, begleitete er die Mitglieder der Eskorte durch die Jahrhunderte. Er ging mit ihnen in die notwendigen Tiefschlafepochen und beeinflusste sie im Sinne Aset-Radols in den Wachperioden.
Der Gys-Voolbeerah lieferte ihnen die zur Raumstation FOARY umgebaute INSTIN. Das Schiff, das Aset-Radol wie seine eigene Hosentasche kannte, auch wenn sie nach einem aufwendigen Umbau nichts mehr mit einem Kugelraumer gemein hatte. Nur allzu gern ließen sich Trantipon, Kreolin und die anderen auf das Geschenk ein. Sie adaptierten die FOARY für ihre Zwecke und zogen sich immer wieder hierher zurück, wenn es ihnen auf Aralon oder anderen Planeten zu eng wurde.
Die unsterblichen Aras waren weitaus besser »dressiert« als die Meister der Insel in Karahol. Sie glaubten, selbst an der Spitze der Nahrungskette zu stehen, wurden aber in Wirklichkeit durch Synuit beeinflusst, und der war wiederum von den Wünschen Aset-Radols abhängig. Sie fühlten sich frei und waren dennoch Gefangene.
Indes ging der ehemalige Meister der Insel daran, neue Ufer anzuvisieren und sich von alten Besitztümern zu trennen.
Die uralte Technologie der Sonnentransmitter war ihm bekannt. Aset-Radol verband sie mit dem Wissen, das er über einen langen Zeitraum hinweg über die Darlos gewonnen hatte. Sie waren ausgezeichnete Speichermedien, die gar nicht genug Energien aufnehmen konnten. Er schaffte es, ihr Emissionsspektrum zu formen und zu manipulieren. In zahlreichen Versuchen optimierte er deren Konstellationen und Zusammenstellungen. Drei Dreieckstransmitter entstanden, jeder ausreichend leistungskräftig, um Planeten und
Sonnen versetzen zu können. Er stationierte einen in der Eastside der Galaxis, den zweiten nahe des arkonidischen Herrschaftsgebietes und, nach einem lange währenden »Huckepackmanöver«, den dritten im Leerraum zwischen Apsuhol und Karahol.
Er vernichtete Olmar und zog sich ins Große Nichts zurück. Auf den Unlichtplaneten. Eine Welt, die er kraft seines Wissens und seiner Fähigkeiten erschuf, per Transmitter versetzte und seinen Wünschen gemäß formte.
Nachdem er sein Werk vollbracht hatte, ließ er den unsterblichen Jüngern Mos durch Synuit die Idee einpflanzen, die FOARY im Orbit um seinen neuen Heimatplaneten anzusiedeln. Wiederum meinten sie, ein Relikt aus alten Zeiten ausfindig gemacht zu haben, das ihren Bedürfnissen nach Intimität perfekt entsprach.
Stieß der Gys-Voolbeerah einmal an die Grenzen seiner manipulativen Fähigkeiten, sprangen die überall an Bord der FOARY angebrachten Hypnostrahler an. Sie sorgten für eine nachhaltige Behandlung, der die
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