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PR Kosmos-Chronik 01 - Reginald Bull

PR Kosmos-Chronik 01 - Reginald Bull

Titel: PR Kosmos-Chronik 01 - Reginald Bull Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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blechernes Kinderspielzeug. Mehr von diesen Ausmaßen wollte ich überhaupt nicht sehen.
    Als Gestalt gewordener Alptraum stand das gigantische Schiff hinter dem durchbrochenen Kraterwall. Es ruhte auf kurzen, säulenartigen Landebeinen, von denen nicht ein einziges abgeknickt oder auch nur verbogen war. Ihre kreisförmige Anordnung im unteren Viertel des Schiffsrumpfs erschien ebenso optimal wie die Kugelform selbst.
    Größtes Volumen bei geringster Oberfläche, folgerte ich. Das bedeutete, die Fremden dachten wirtschaftlich.
    Endlich schaffte ich es, nicht mehr nur in die Höhe zu starren, hinauf zu dem matten Rund, das im Schlagschatten mit dem Weltraum zu verschmelzen schien. Perry und ich waren unglaublich nahe an diesem Schiff hinter der sichthindernden Kraterwand hervorgekommen. Langsam ließ ich den Blick tiefer wandern, aber ich sah nur blassroten Stahl, eine glatte Oberfläche ohne nennenswerte Einzelheiten. In Äquatorhöhe umgab ein dicker, wulstartiger Ring das Schiff. Dort lagen die Düsenöffnungen, düster gähnende Scheunentore, aus denen jede Sekunde vernichtende Flammenströme hervorbrechen konnten. Ich versuchte mir vorzustellen, welcher Feuerwall beim Start dieses Schiffes Hunderte Meter weit auseinanderfluten würde.
    »Absolute Kugelform, die ideale Bauweise für ein Großraumschiff, vorausgesetzt, man besitzt die entsprechenden Triebwerke.« Obwohl ich mich wieder in der Gewalt hatte, klang meine Stimme heiser. »Bei allen Mondkälbern, das Ding durchmisst mindestens fünfhundert Meter! Wie bringt man eine solche Masse in die Luft — oder besser gesagt, in den Weltraum? Ich habe so eine vage Vorstellung von den Maschinen, die da drüben eingebaut wurden.«
    Hörte Perry mir überhaupt zu? Die Spiegelung auf seiner Helmscheibe zeigte das Kugelschiff und überdeckte seine Gesichtszüge. Trotzdem glaubte ich zu erkennen, daß sein Blick begehrlich geworden war. Oder adaptierte ich unwillkürlich meine eigenen Empfindungen? Einmal in einem solchen Koloss fliegen, das wäre Wahnsinn. Wie viel Zeit brauchte dieses Schiff für die Entfernung vom Mond zur Erde? Zwei, drei Stunden vielleicht, bestimmt nicht mehr. Falls überhaupt. Tief atmete ich durch.
    »Dabei waren wir eben noch stolz auf unseren Erfolg«, brachte ich leise hervor. »Wir haben mit einem winzigen Seelenverkäufer den Mond erreicht. Vor uns aber liegt die Milchstraße. Hast du eine Ahnung, Perry, was wir stolzen Menschlein im Verhältnis zu denen da drüben sind, wie immer sie aussehen mögen?«
    »Wenn du Affen sagst, explodiere ich!«, sagte Perry Rhodan eisig.
    »Ich hatte einen ähnlichen Ausdruck auf der Zunge.« Ich grinste schwach. »Du bist ziemlich stolz, was?«
    »Ich bin stolz darauf, ein Mensch zu sein, wenn du das meinst. Auf unser Volk, unsere rasante Entwicklung und die Zukunft, die sich uns eröffnet. Wir haben den Mond bezwungen, und eines Tages werden wir Menschen genauso die Sterne erobern. Dieses Raumschiff beweist noch lange nicht, daß seine Erbauer einen größeren IQ als wir haben. Vielleicht fiel ihnen das Erbe von zehntausend Generationen in den Schoß. Also sag lieber nicht, daß du dir zumindest wie ein Halbaffe vorkommst.«
    Perry war zornig geworden.
    »Damit lösen wir unsere Probleme nicht«, wehrte er ab, als ich meine Waffe tätschelte. »Für mich ist das da keine Überraschung.« Mit einer knappen Armbewegung deutete er auf die riesige Kugel, die so reglos wirkte, als stünde sie seit Jahrtausenden am Kraterrand. »Jeder, der die Erde verläßt, sollte zuvor in Erwägung gezogen haben, daß wir nicht die einzigen intelligenten Lebewesen im Universum sind.«
    »Trotzdem wäre mir wohler, wenn wir es nur mit einer kümmerlichen Rakete der Asiatischen Föderation zu tun hätten«, murmelte ich. »Von ihnen weiß ich wenigstens, daß sie keine acht Beine und haarige Beißzangen haben. Von Giftstacheln ganz zu schweigen. Und was geschieht nun? Abgesehen davon, daß ich nicht ewig hier herumstehen will, erwacht in mir langsam eine gewisse Neugierde.«
    »Langsam« war untertrieben. Ich brannte darauf, die Fremden zu sehen. Anschließend konnte ich immer noch entscheiden, ob ich bleiben oder lieber die Beine in die Hand nehmen würde.
    Mich überlief es abwechselnd heiß und kalt. Konnten Wesen, die ein solches Raumschiff bauten, Eroberungsgelüsten folgen? Oh doch, sie konnten. Gerade dieses Raumschiffs wegen. Falls sie über jene Waffensysteme verfügten, die mir durch den Kopf spukten, hatten wir

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