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PR Kosmos-Chronik 01 - Reginald Bull

PR Kosmos-Chronik 01 - Reginald Bull

Titel: PR Kosmos-Chronik 01 - Reginald Bull Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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starke Verbündete.
    Bezeichnend für den herrschenden Zeitgeist war sicherlich das Nebeneinander der Extreme. Während im östlichen Stadtkern von Terrania ein monumentales Vergnügungszentrum entstand, das im Vergleich zum einstigen Las Vegas wirkte wie eine hochmoderne interaktive Computeranimation gegenüber einem Brettspiel wie Backgammon, entbrannte am Rand der galaktischen Eastside ein unnötiger Krieg.
    Tefroder aus Andromeda suchten eine neue Heimat an der äußersten Peripherie der Milchstraße und hatten sich im Gebiet des von Blues beanspruchten Nayalith-Clusters breitgemacht.
    Ein terranisches Eingreifen an den Brennpunkten der Eastside hatte zweifelsohne bedeutet, den Funken an die Lunte des Pulverfasses zu legen, das die immer noch miteinander verfeindeten Bluesvölker und ihre ungeheure Fruchtbarkeit bedeuteten. Die Gefahr eines umfassenden Krieges, der wie ein Flächenbrand die Territorien aller bekannten raumfahrenden Völker erfassen wurde, stand als Schreckgespenst im Hintergrund.
    Obwohl der seit der Jahrhundertwende verstärkte Einsatz der Paratrontechnologie unserer Flotte die militärische Vormachtstellung sicherte, waren es nicht die schlagkräftigen Großkampfschiffe bis hm zu den Zweieinhalbtausend-Meter-Kugelriesen, die manches Feuer wieder löschten, sondern die im Untergrund ihr Leben riskierenden Spezialisten der USO und der Solaren Abwehr.
    Die Nächte, in denen Perry Rhodan und ich uns über die Rolle Terras als Ordnungsmacht die Köpfe heiß redeten, hat niemand gezählt Männer wie Atlan und Mercant, Julian Tifflor, aber auch Homer G Adams und Geoffrey Abel Waringer waren dabei. Doch irgendwann hatte ich genug von Wenn und Aber und Rücksichtnahmen, die zwar opportun sein, sich in der Zukunft aber als falsch erweisen mochten. Nur Rhodan und Atlan waren dabei, als meine Faust auf den Tisch donnerte.
    »Ich bin lange geduldig, aber den Tag, an dem mir der Geduldsfaden reißt, streicht euch rot im Kalender an!«, schimpfte ich los. »Wir haben eine Verpflichtung zu erfüllen, nicht nur innenpolitisch, sondern auch nach außen. Die Milchstraße wird uns an unserem Verhältnis zu den Tefrodern messen.«
    »Eben«, sagte Perry Rhodan nach einer Weile des Schweigens. »Es steht uns nicht zu, ausschließlich unsere Sicht über Recht oder Unrecht durchzusetzen und die Waffen sprechen zu lassen. Von der Sache her benötigen wir eine galaktische Kommission, einen Gerichtshof, dessen Entscheidungen für alle Völker bindend sind.«
    »Wir haben den idealen Zeitpunkt, das in Angriff zu nehmen«, versetzte ich ironisch. »Keine zehn Völker würden zur Gründungsversammlung erscheinen. Aber darum geht es mir nicht, sondern um das Unrecht, das den Tefrodern immer wieder angetan wird. Seit fünfzigtausend Jahren leben sie in der Diaspora, seit sie auf der Flucht vor dem Ansturm der Haluter nach Andromeda flohen und dort die Maahks unterjochten. Ihr Aufstieg zum beherrschenden Volk in der Nachbargalaxie war in Wahrheit doch nur der Aufstieg der Meister der Insel, und wer kann es den Maahks und anderen einst geknechteten Völkern verdenken, daß sie keinen Unterschied machen zwischen Mdl und Tefrodern? — Was würdest du tun, falls uns Menschen eines Tages überall nur Haß und Verachtung entgegenschlägt? Ich glaube, ich versuchte ebenfalls, in die alte Heimat zurückzukehren.«
    »In fünfzigtausend Jahren wurde Andromeda die Heimat der Tefroder, Bully«, sagte Atlan betont. »Du kannst keinen alten Baum versetzen.« Das Funkeln in seinem Blick hätte mich warnen sollen, doch ich achtete nicht darauf.
    »In dem Punkt sind wir unterschiedlicher Ansicht«, widersprach ich. »Ich verstehe die Tefroder.«
    »Auch ihr Vorgehen?«, fragte Perry.
    »Natürlich haben sie Fehler gemacht ...«
    »Mit einer Flotte in das Gebiet der Blues einzudringen, ein Dutzend unbewohnter Planeten zu besetzen und ohne Vorwarnung zwei Blues-Diskusschiffe abzuschießen, ist nicht gerade der richtige Weg, Freunde zu gewinnen.«
    »Ich sagte doch, sie haben Fehler ... «
    »Die Tefroder denken nicht daran, mit den Blues zu verhandeln, geschweige denn, sich anderes Siedlungsgebiet zu suchen. Ihr Glaube, zu Herren geschaffen zu sein, ist leider viel zu tief verwurzelt. Unter diesen Voraussetzungen können wir keinen offiziellen Beistandspakt schließen, Bully Wir wurden unsere eigene Politik damit in Frage stellen.«
    »Du unterschätzt die Verbissenheit der Tefroder, Perry«, stellte ich fest »Vergiß nicht, daß sie mit uns

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