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PR Kosmos-Chronik 02 - Alaska Saedelaere

PR Kosmos-Chronik 02 - Alaska Saedelaere

Titel: PR Kosmos-Chronik 02 - Alaska Saedelaere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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der von den Karduuhls ausgehenden parapsychischen Aktivitäten. Alaska bezweifelte zunehmend, dass Schmitt es wirklich schaffen würde, in eine der Energiegrüfte einzudringen.
    Andererseits konnten die Schwarmgötzen weder mit ihren Psi-Kräften allein noch mit schweren Waffen Imago I besiegen. Ihre weiträumig errichteten Fallen muteten primitiv an, doch gerade darin lag ihre Gefährlichkeit. Vor den Energiegrüften verflüssigte sich der Untergrund zu verborgenen Lavaseen, deren Tücke erst erkennbar wurde, sobald die Oberfläche schollenförmig aufbrach.
    Lacoons tauschten ihre Energiewaffen gegen Stahlspeere. Alaska Saedelaere erschien es wie eine bittere Ironie, dass ausgerechnet die Götzen die Existenz der ehemaligen Cyno-Herrscher verteidigten. Sie mussten für ihr Handeln gute Gründe haben.
    Urplötzlich erschien Schmitts Abbild auf einem der Schirme. Rund achthundert Meter vor einer Energiegruft war er soeben materialisiert. Nur ein flacher Hügel trennte ihn von den brodelnden Magmaseen.
    Schmitt hatte von psionischen Riegelschirmen gesprochen, die jede Gruft gegen Teleporter absicherten. Er musste sich dem Ziel so weit wie möglich nähern, um mit Hilfe des Taboras eine Strukturlücke zu brechen, durch die er eindringen konnte.
    Auch die Lacoons hatten den Cyno entdeckt. In der Situation griffen erstmals die terranischen Mutanten ein. Ras Tschubai war mit dem Supermutanten Ribald Corello teleportiert und danach mit Irmina Kotschistowa, der Metabio-Gruppiererin. Gemeinsam versuchten sie, Schmitt den Rücken freizuhalten. Zwischen Geysiren und Magma, eingehüllt von dem grün schimmernden Schutzschirm, wirkte die Gruft wie ein Anachronismus.
    Die Terraner konnten den Lacoons so lange widerstehen, bis die Götzen eingriffen. Alaska sah die Mutanten zurückweichen, er registrierte noch eine ungeheuer heftige Psi-Front, die das Cappin-Fragment toben ließ, und nahm mit schwindenden Sinnen die gewaltige Explosion wahr, die den Mutanten und vielleicht auch dem Cyno einen schnellen Tod brachte. Sein gellender Aufschrei wurde zum qualvollen Gurgeln, als er in sich zusammensackte.
     

19.
     
     
    Du lebst! Mehr interessiert dich nicht. Du weißt nicht einmal, ob du dankbar oder wütend sein sollst. Vielleicht vermisst du sogar dieses Gefühl wunderbarer Leichtigkeit während deiner Bewusstlosigkeit. In der Zeit warst du frei von Sorgen und Ängsten und durftest sein, wonach du dich am meisten sehnst: du selbst.
    Mit deinen bewussten Empfindungen kehren leider auch dieSchmerzen zurück, und du weißt, sobald du die Augen aufschlägst, hat dich die kalte und feindselige Welt wieder. Niemandem außer dir selbst bist du Rechenschaft schuldig ...
    Da ist sie wieder, die eigenwillige Berührung, die dich aufgeschreckt hat. In deinen Gedanken wispert eine lautlose Stimme: Weshalb so zögerlich, mein fremder Freund? Belüge dich nicht selbst, sondern erkenne die Schöpfung, wie sie ist.
    Kytoma?, denkst du ungläubig.
    Ein amüsiertes Lachen bringt dich dazu, dich stöhnend auf den Rücken zu wälzen. Mühsam blinzelnd siehst du eine menschliche Gestalt, die dich mit dem Paradimschlüssel berührt. Die Kälte des Lebens hat dich wieder.
    »Wachen Sie endlich auf, Saedelaere!« Schmitts Stimme dröhnt unter deiner Schädeldecke, und du selbst fragst stockend, was geschehen ist.
    »Die Imaginären sind tot«, antwortet der kleine, drahtige Mann, dessen wahres Aussehen dir wohl immer ein Rätsel bleiben wird, »und die Götzen werden ihnen bald folgen. Meine Aufgabe ist erfüllt, für mich besteht nun keine Veranlassung mehr, länger in dieser Form zu existieren.«
    »Ich verstehe nicht«, stößt du stockend hervor.
    Schmitt lächelt mitleidig. Oder erkennst du etwas wie Wehmut in seinen Zügen? Er scheint dir in vielem ähnlich zu sein.
    »Der Tod der Mumien hat Energien freigesetzt, die vom Schmiegeschirm des Schwarms reflektiert und verstärkt werden«, erläutert der Cyno. »Die Karduuhls kannten ihre Empfindlichkeit gegenüber dieser Strahlung, deshalb wollten sie das Ende der Imaginären verhindern. Nun sterben sie ebenfalls.«
    Zu einem kleinen, unauffälligen Bündel zusammengerollt trägt Schmitt den Anzug der Vernichtung unter dem Arm. Du bist viel zu überrascht, als dass du reagieren könntest, als er das Kleidungsstück neben dir zu Boden fallen lässt.
    »Der Anzug gehört Ihnen!«, sagt Schmitt mit Nachdruck.
    »Mir?« Du willst es nicht glauben. Alles in dir sträubt sich dagegen. »Er passt mir nicht«,

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