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PR Kosmos-Chronik 02 - Alaska Saedelaere

PR Kosmos-Chronik 02 - Alaska Saedelaere

Titel: PR Kosmos-Chronik 02 - Alaska Saedelaere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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vergeblich nach Ruhe. Trotz geschlossener Augen spürte er eine von Minute zu Minute wachsende Erregung des Cappin-Fragments. Die Ränder des Gewebeklumpens waren in wallende Bewegung geraten und sandten Schmerzimpulse aus. Begleitet wurde der physische Reiz von einem düsterroten Glühen, das mittlerweile sogar seine Lider durchdrang.
    Saedelaere wälzte sich unruhig herum. Diese Nacht, das ahnte er, würde für ihn qualvoller werden als viele ähnliche Nächte vorher.
    Ich hätte den Götzen nicht töten dürfen!, hämmerte es unter seinen Schläfen. Das war mein größter Fehler!
    Er hatte es gewusst ...
    ... aber er würde es dennoch wieder tun, sollte sich das Schicksal wiederholen.
    Ein klägliches Wimmern quoll über seine Lippen. Alaska biss die Zähne zusammen, um nicht zu schreien.
    Lass mich in Ruhe! Verschwinde! Warum bist du nicht mit dem Götzen gestorben?
    Natürlich erhielt er keine Antwort. Das Fragment war stumm und taub wie immer, und es peinigte ihn allein durch seine Anwesenheit. Blutgeschmack im Mund würgte ihn. Alaska spürte, dass sein Atem hastiger wurde und Übelkeit von ihm Besitz ergriff.
    Ich hätte dich damals herausschneiden sollen, als ich mit dem Messer vor dem Spiegel stand.
    Die Chance war vorbei. Heute hatte er nicht mehr die Kraft dazu. Vielleicht beeinflusste ihn das Fragment. Schmerzhaft stachen seine Fingernägel ins Fleisch, als er die Hände ballte.
    Alaskas Gedanken wanderten in die nahe Vergangenheit zurück, als wollten sie sich an das Geschehen um den Götzen Cryt Y’Torymona klammern wie an einen rettenden Ast. Allen enttäuschten Hoffnungen zum Trotz war ein Hauch von Zuversicht geblieben, das Schicksal möchte eines Tages ein Einsehen haben ...

11.
     
     
    Erinnerung.
    Das Transmitterfeld hatte ihn mit den vier Lacoons aus der MARCO POLO heraus an einen unbekannten Ort versetzt. Alaska ahnte, dass seine Situation nur einer Affinität des Cappin-Fragments zu den fremden Energien zuzuschreiben war.
    Die Lacoons, die den unfreiwilligen Transport weniger gut überstanden hatten, begannen sich zu bewegen. Er musste schnell aus ihrer Nähe verschwinden. Zum Glück hatten Perry Rhodan und Atlan ihm, während er innerhalb des fremden Energiefeldes bewegungsunfähig geworden war, einen flugfähigen Kampfanzug angelegt und weitere Ausrüstungsgegenstände in den Taschen verstaut.
    Die Empfangsstation sah aus wie ein Maschenkäfig. Falls die Stäbe energetisch gesichert waren, gab es kein Durchkommen. Dennoch blieb Alaska keine andere Wahl, als es zu versuchen. Er musste herausfinden, wohin es ihn verschlagen hatte und wer mit Hilfe des Transmitterfelds die Schutzschirme der MARCO POLO durchdringen konnte.
    Ein kurzes Innehalten, ein tiefer Atemzug, dann stolperte er durch die Halle, in der weitere Transmitterkäfige zu sehen waren. Hinter ihm kamen die Lacoons schwankend auf die Beine, und von draußen drang Kampflärm herein.
    Wo sich mehrere Parteien feindlich gegenüberstanden, war wohl eine als potenzieller Verbündeter zu sehen. Alaska beschleunigte seine Schritte.
    Außerhalb des Gebäudes öffnete sich ein weites Tal vor ihm. In der Ferne funkelte ein pyramidenförmiges, in halber Höhe von kugelförmigen Auswüchsen durchzogenes Raumschiff im Sonnenlicht. Etwa zweihundert schlangenköpfige Lacoons waren im Begriff, eine Minderzahl von Gegnern aufzureiben — Knöcherne, die Alaska schon kannte.
    Die Lacoons aus dem Transmitterkäfig folgten ihm schneller als erwartet. Von irgendwoher hatten sie sich mit Waffen versorgt, und sie feuerten sofort.
    Alaskas Schutzschirm flammte auf, aber schon warf er sich zu Boden und rollte sich seitlich ab. Aus der Drehung heraus, mit beiden Händen seinen Thermostrahler umklammernd, erwiderte er das Feuer. Bereits der erste Schuss streckte einen der Angreifer nieder. Die anderen hasteten über das Gelände, das ihnen kaum Deckungsmöglichkeiten bot. Ihre Salven verfehlten Alaska, der mit weit ausgreifenden Sprüngen bereits hangabwärts hastete, bis er strauchelte und sich mehrfach überschlug. Niederes Gestrüpp bremste seinen Sturz, dann fand er überraschend Halt und deckte die Verfolger mit mehreren Salven ein. Die Lacoons, die ihn schon als sichere Beute gewähnt hatten, konnten ihn nicht mehr gefährden.
    Alaska lief weiter hangabwärts. Herausfinden, wo er sich befand, hatte Priorität. Er erhoffte sich neue Puzzleteile für das Mosaik des Schwarmrätsels, die für Terra wichtig waren. Und zweifellos wurden an Bord der MARCO

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