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PR Kosmos-Chronik 02 - Alaska Saedelaere

PR Kosmos-Chronik 02 - Alaska Saedelaere

Titel: PR Kosmos-Chronik 02 - Alaska Saedelaere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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dem Wunsch, Kytoma viele Antworten abzuverlangen. Alaska glaubte, dass er seinen Gefühlen eher vertrauen durfte als jeder Logik. Demnach war das Mädchen stärker mit dem Schwarm verbunden, als es den Anschein hatte.
    In der ersten Nacht hielt der Transmittergeschädigte abwechselnd mit Konasco-Cy Deckwache. Der neue Tag brachte stürmisches Wetter.
    Alaska fand sehr viel Zeit, um über den Schwarm nachzudenken. Die ursprüngliche Vermutung, dass die unterschiedlich klingenden Namen der Heiligen Dämonen doch nur eine einzige heidnische Gottheit bezeichneten, hatte sich als falsch erwiesen. Offenbar wurde der gigantische Sternenschwarm von einem einzigen Volk beherrscht, das die Überlegenheit seiner besonderen Fähigkeiten in jeder Hinsicht ausnutzte.
    Aber warum gaben die Herren der Kosmischen Karawane sich solche Mühe mit der Vermehrung der Gelben Eroberer, die letztlich nur harmlose kosmische Nomaden waren?
    Alaska dachte an Tapura, die alte Stadt der Antis in der Milchstraße. In unmittelbarer Nähe einer psionisch aufgeladenen Säule war er Kytoma begegnet. Nicht nur, dass diese Säule keinen Schatten geworfen hatte, der Arkonide Atlan hatte sich angesichts der fast steril zu nennenden Stadt an eine uralte Legende der Antis erinnert. Ihr zufolge waren die ersten parapsychisch begabten Antis — Antimutanten oder Bäalols, wie sie sich selbst nannten — Schüler der Gelben Eroberer gewesen.
    Vor rund neun Jahren hatte Alaska dieser Aussage wenig abgewonnen, doch unter heute gänzlich anderen Vorzeichen ergaben sich Zusammenhänge, die weit in die galaktische Vergangenheit zurückreichen konnten.
    Drei Tage lang tobte der Sturm über dem Nordmeer. Als er endlich abebbte, schwebten mehrere Gleiter über dem Frachter. Zudem folgten gepanzerte Boote dem Schiff fast auf Rufweite. Noch beunruhigender empfand Alaska den Energieschirm, der sich deutlich sichtbar über den Frachter spannte.
    »Das Glück hat uns verlassen«, raunte der Knöcherne. »Wir haben zu viel gewagt.« Bevor Saedelaere eingreifen konnte, setzte er sich seine schwere Pistole an den Kopf. »Eines ist sicher«, rief Cy. »Weder die Lacoons noch der Dämon werden mich töten!« Dann drückte er ab.
    Nichts geschah. Die Waffe versagte auch beim zweiten Versuch. Nur ein trockenes, geradezu höhnisches Klicken war zu hören.
    Augenblicke später wusste Saedelaere, dass seine eigene Ausrüstungebenso versagte. Der Energieschirm neutralisierte offenbar höhere Technik. Nur der Frachter stampfte weiter seinem Ziel entgegen.
    »Was uns bevorsteht, ist schlimmer als der Tod.« Konasco-Cy begann zu jammern. »Der Heilige Dämon wird uns foltern lassen.« In seiner Panik wollte er über Bord springen, aber der Energieschirm schleuderte ihn zurück. Cy blieb verkrümmt liegen. Er resignierte.
    Zaghaft tastete Alaska mit den Fingerspitzen über die Plastikmaske. Er ahnte, dass er bald dem Dämon gegenüberstehen würde. Der Heilige Götze interessierte sich für den Fremden mit der Maske.
     
     
    Nimquo war kein von Schnee und Eis bedeckter Kontinent, sondern eine stählerne Insel gewaltigen Ausmaßes. Trist, trostlos und von mächtigen Gebäuden geprägt. Bewaffnete Lacoons und plump aussehende Roboter warteten entlang der Kaimauer.
    Zum ersten Mal seit Stunden, als hätte er plötzlich und entgegen aller Logik neue Hoffnung geschöpft, begann Konasco-Cy wieder zu reden: »Das ist Nimquo! Ich weiß von Freunden, die sich schon hier aufhielten, dass inseleinwärts ein kleiner Raumhafen existiert. Dort steht fast immer ein Raumschiff meines Volkes.«
    Angesichts der wartenden Schlangenköpfe erschien Alaska jeder Gedanke an das Raumschiff zumindest vorerst noch unsinnig. Ohnehin waren seine Ziele längst andere als die seines Begleiters.
    Lacoons kamen auf den Frachter, nahmen ihm den Waffengürtel ab, ließen ihm aber die übrige Ausrüstung und stießen ihn und Cy in einen von den Robotern errichteten stählernen Kasten. Nicht ein Hauch von Helligkeit drang ins Innere des Gefängnisses, als es sich ruckartig vom Kai löste.
    Nach etwa einer halben Stunde setzte der Kasten wieder auf. Es blieb bedrohlich still.
    »Wahrscheinlich sind wir nun dem Götzen näher als je zuvor«, sagte Saedelaere angespannt. »Cryt Y’Torymona will mehr über uns erfahren.« Er ignorierte das hörbare Erschrecken des Knöchernen.
    Ein kaum wahrnehmbares Klicken veranlasste den Transmittergeschädigten, mit beiden Händen gegen den Kastendeckel zu drücken. Er ließ sich nun

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