PR Kosmos-Chronik 02 - Alaska Saedelaere
Nahrungsmittel und Hilfsgüter für die Gelben Eroberer her. Beherrscht hatte jene Welt der Götze Y'Xantramon. Er lebte nicht mehr. Ein Besatzungsmitglied der GEVARI hatte ihn mit einem banalen Pfeilschuss getötet.
Das mächtigste Volk auf GEPLA-II stellten die Lacoons, die auf Veranlassung Cryt Y'Torymonas vor Jahrtausenden angesiedelt worden waren. Die Kampftruppen des Götzen bestanden nahezu ausschließlich aus den schlangenköpfigen Wesen.
Als die beiden ungleichen Wanderer endlich die Hafenstadt erreichten, wusste Alaska, dass Nimquo eine Insel hoch im Norden war und dass niemand ohne Zustimmung des Götzen dorthin gelangte.
»Komm mit mir nach Nimquo«, schlug Saedelaere seinem Begleiter vor.
Konasco-Cy erstarrte schier. »Wir würden niemals lebend ankommen«, wehrte er ab. »Aber selbst wenn, was sollten wir dort?«
»Den Götzen vernichten«, sagte Alaska lakonisch. Sein Begleiter schien ihn daraufhin endgültig für wahnsinnig zu halten.
Dennoch blieben sie zusammen. Es fiel ihnen sogar überraschend leicht, sich nachts an Bord eines Frachtschiffes einzuschleichen. Alaskas Verdacht, dass Cy und er absichtlich verschont wurden, erhielt neue Nahrung. So dumm konnten die Lacoons und ihre Befehlshaber nicht sein, dass ihnen zwei Flüchtlinge entwischten. Aber was steckte dahinter? War sich der Götze sicher, dass sie zu ihm kommen würden? Die Mäuse gehen freiwillig in die Falle, weil sie den Speck wittern, schoss es dem Transmittergeschädigten durch den Sinn. Dennoch dachte er nicht daran, sein Vorhaben aufzugeben.
In dieser Nacht schlief er schlecht und wurde von Albträumen gequält. Kurz vor dem Morgengrauen erschien ihm Kytoma. Im Gesicht des blinden Mädchens flackerte das Cappin-Fragment, und seine Maske hielt sie unschlüssig zwischen ihren zarten Fingern.
»Sie passt mir nicht, Alaska!«, sagte Kytoma vorwurfsvoll.
Mit einem heiseren Aufschrei schreckte der Transmittergeschädigte hoch. Seine erste bewusste Bewegung war, beide Hände hochzureißen und über sein Gesicht zu tasten.
Die Maske war noch da, war seltsamerweise nicht einmal während seines unruhigen Schlafs verrutscht. Nur den Gewebeklumpen spürte Saedelaere nicht. Für einen Augenblick hämmerte sein Herz in wildem Triumph gegen die Rippen. Hatte er nicht geträumt, war das Cappin-Fragment wirklich verschwunden?
Der Boden bewegte sich, schien erst langsam in die Höhe zu steigen und fiel im nächsten Moment schnell zurück. Das Knirschen metallener Verstrebungen drang heran, zugleich mit dem Tosen aufgewühlter See. Der Frachter war offenbar im Begriff, die Hafeneinfahrt zu verlassen, und kämpfte gegen eine schwere Brandung an.
Da war es wieder, das unkontrollierte Zucken von seinen Wangenknochen bis zum Kinn hinab, das stechende Schmerzen durch die Nervenbahnen schickte. Alaska verbiss sich gerade noch einen enttäuschten Aufschrei. Zu hoffen, dass er den Gewebeklumpen jemals verlieren könnte, war verrückt.
Kytoma, murmelte er lautlos. Wo bist du?
Die Besatzung des Schiffs bestand aus achtzehn Lacoons. In dieser Situation dankte Alaska der Umsicht Perry Rhodans, der ihm mit der übrigen Ausrüstung auch einen Hypnostrahler zugesteckt hatte. Mit Hilfe des stabförmigen Strahlers brachte er innerhalb kurzer Zeit die Seeleute unter seine Kontrolle. Die Lacoons nahmen danach die Anwesenheit der beiden Fremden an Bord nicht mehr wahr. Vor allem änderten sie aufgrund der posthypnotischen Beeinflussung den Kurs des Schiffes — es stampfte nun nordwärts durch die See.
»Ich bleibe bei dir«, beteuerte Cy schon im Laufe des ersten Tages. »Das Glück des Mutigen scheint auf deiner Seite zu sein. Vor allem habe ich den Eindruck, dass dich der Tod beschützt, der unter deiner Maske lauert.«
»Ich besitze keine übernatürlichen Kräfte«, entgegnete Saedelaere ungewohnt schroff. »Ich bin ein Terraner wie Millionen andere auch. An mir ist nichts ... Besonderes.«
Das Schweigen des Knöchernen war eine deutliche Antwort. Alaska biss die Zähne zusammen und starrte über die Reling hinaus auf die von Gischt gekrönten Wogen. Noch weit entfernt wartete der Götze ...
... und Kytoma?
Schon bei ihrer ersten Begegnung hatte ihm das geheimnisvolle Mädchen ein Wiedersehen prophezeit. Aber dass er Kytoma ausgerechnet im Schwarm wieder begegnete, dessen Schmiegeschirm zu durchbrechen selbst terranischer Technik nur mit besonderem Aufwand möglich gewesen war, erfüllte ihn gleichermaßen mit brennendem Misstrauen wie
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