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PR Kosmos-Chronik 02 - Alaska Saedelaere

PR Kosmos-Chronik 02 - Alaska Saedelaere

Titel: PR Kosmos-Chronik 02 - Alaska Saedelaere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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Ungewissheit, für die du keine Erklärung hast.
    Zum zweiten Mal bleibst du stehen.
    Jede Szene ist dir vertraut. Wie oft bist du diesen Weg schon gegangen? Aber nie hast du eine Möglichkeit gefunden, deinem Schicksal auszuweichen. Du musst dich fragen, ob du das überhaupt willst. Oder suchst du gar die Selbstzerstörung?
    Du beißt die Zähne zusammen, bis die Kiefer schmerzen. »Ich will herausfinden, was das Schicksal für mich plant.« Dieser Satz treibt dich vorwärts.
    Der Torbogentransmitter wird geöffnet. Speicher- und Abstrahlkapazität, Energieaufnahme und Feldlinienkonsistenz, das alles könntest du im Schlaf aufsagen. Du weißt, dass dieser Typ, der von der Time-and-more-Company gebaut wurde, einer ausgegliederten Tochter der Henry Whistler Enterprises , zu den zuverlässigsten Aggregaten überhaupt gehört.
    Zwölf Leute vor dir. Die Abfertigung geht schnell vonstatten. Nein, abergläubisch bist du nicht.
    »Peruwall, Mr. Saedelaere«, sagt der Wachroboter. »Ich wünsche einen angenehmen Sprung.«
    Das sind Phrasen. Du nickst nur wortlos. Und der Roboter schweigt,weil er deine Zurückhaltung registriert.
    Du wartest auf die Sendebereitschaft.
     
     
    Nur ein fahles rötliches Flackern durchdrang die Finsternis. Das Cappin-Fragment bewegte sich, wie Alaska Saedelaere es nie zuvor erlebt hatte. Er war wie gelähmt, unfähig, sich zu bewegen oder um Hilfe zu rufen, aber noch widerstand er der drohenden Ohnmacht. Weil er sich davor fürchtete, dass der Gewebeklumpen vollends die Herrschaft über ihn gewinnen könnte.
    Das zuckende Etwas hatte sich verändert. Seit das Fragment für kurze Zeit den Wirt gewechselt hatte, glaubte Alaska das zu spüren. Aber erst nachdem die MARCO POLO den Schwarm wieder verlassen hatte, war diese Veränderung wirklich deutlich geworden. Genauer gesagt, nach der letzten Überlichtetappe des Flaggschiffs.
    Perry Rhodan hatte nicht sofort Kurs auf die Erde genommen.
    Es galt, die Herkunft der Terraner vor eventuellen Verfolgern geheim zu halten. Andernfalls würde es wohl nur wenige Tage dauern, bis eine Kriegsflotte der Schwarmgötzen im Sonnensystem materialisierte.
    Wiederholt versackten Saedelaeres Überlegungen im Nichts. Und jedes Mal benötigte er mehr Zeit, um sich seiner selbst wieder bewusst zu werden. Falls er sich nicht dem Fremden in seinem Gesicht ausliefern wollte, musste er kämpfen. Es war schon schwer genug, wach zu bleiben. Er musste sich konzentrieren, musste ...
    Das Hinüberdämmern in eine neue Ohnmacht konnte er nicht mehr verhindern, und die plötzliche Leichtigkeit des Seins war verlockend. Ähnlich musste Odysseus, an den Mast seines Schiffes gebunden, denGesang der Sirenen empfunden haben.
    Das dumpfe Summen im Schädel holte Saedelaere zurück. Mühsam konzentrierte er sich darauf, eine Hand zu bewegen. Er schaffte es nicht. Kalter Schweiß perlte auf seiner Stirn, tropfte über die Schläfen und brannte wie Feuer in den Augen.
    Schier übermenschliche Anstrengung kostete es den Transmittergeschädigten, wenigstens die Finger zu bewegen.
    Ein Geräusch schreckte ihn auf. Das Schott glitt zur Seite. Licht flutete herein, wanderte auf ihn zu und trieb ihm erneut das Wasser in die Augen.
    Schritte. Dazu eine markante Stimme: »Vorsicht! Seine Maske scheint verrutscht zu sein. Lasst den Roboter vor.«
    Eine Medo-Einheit beugte sich über ihn und fixierte die Kunststoffmaske wieder. Zugleich heftete ihm der Roboter mehrere Sensoren an.
    »Schockeinwirkung«, diagnostizierte die Maschine. »Der Patient taumelt am Rand des Wachbewusstseins. Vermutlich kann er uns wahrnehmen, ist aber selbst unfähig zu einer Reaktion.«
    »Die Ursache?«
    »Vorerst unbekannt. Ich leite die Verlegung in die Medostation ein.«
    Zwei geübte Hände suchten nach Saedelaeres Halsschlagadern. Sekundenbruchteile danach erklang das Zischen einer Hochdruckinjektion. Er sträubte sich vergeblich.
    »Sie werden mindestens eine Stunde lang schlafen«, vernahm er wieder die menschliche Stimme. »Danach sehen wir weiter.«
    Nicht schlafen! Nicht, solange das Fragment die Zeit nutzen konnte, um die Herrschaft zu erringen. Mit aller Kraft versuchte Alaska, sich zu artikulieren, aber er brachte nicht mehr als einen Hauch über die Lippen.
    Dann wirkte das Medikament.
     
     
    Kaum ist die Sendebereitschaft hergestellt, gehst du vorwärts. Es gibt viele Leute, die unbewusst zögern, bevor sie ein Entstofflichungsfeld durchschreiten. Sie schrecken davor zurück, als energetischer Impuls

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