PR Kosmos-Chronik 02 - Alaska Saedelaere
in einigen Stunden ebenso tun.«
Saedelaeres Blick fraß sich an Rhodan fest. Trotz des fahlen Glimmens des Cappin-Fragments glaubte der Terraner, die Augen des Transmittergeschädigten zu sehen.
»Ich muss wissen, ob die MARCO POLO noch im Linearraum fliegt.« Saedelaere sprach kurzatmig, aber keineswegs undeutlich.
»Wir haben vor knapp einer Stunde die Überlichtetappe beendet.«
»Dann ist es gut.« Ein tiefes Seufzen hob Alaskas Brustkorb. Auf den Ellenbogen stemmte er sich hoch, um aufzustehen. Perry Rhodan verhinderte, dass Dr. Minden ihn zurückhielt.
»Danke, Sir«, ächzte Alaska. »Geben Sie mir die Space-Jet?«
»Das ist nicht so einfach ... «
»Vier Mann Besatzung, mehr brauche ich nicht.«
»Wohin wollen Sie fliegen?«
Ruckartig hob der Transmittergeschädigte den Kopf. Es hatte den Anschein, als lausche er irgendwelchen Einflüsterungen.
Taumelnd kam Alaska Saedelaere auf die Beine. Mit drei Fingern der rechten Hand drückte er gegen die Brustplatte des vor ihm stehenden Medoroboters. »Geh mir aus dem Weg!«, stieß er hervor. Dann wandte er sich wieder Rhodan zu: »Ich suche eine alte, sterbende Welt. Einen Planeten, der von seiner Sonne langsam verbrannt wird ... « Er stockte, griff sich mit beiden Händen in den Nacken und begann, seinen Hinterkopf zu massieren.
»Es gibt Hunderttausende solcher Welten«, sagte Rhodan.
»Wie viele davon im Kurs des Flaggschiffs?«, fragte der Transmittergeschädigte.
»Ich weiß es nicht.«
»Wenn ich die Wahrheit über meinen Transmitterunfall herausfinden kann, dann auf dieser Welt«, sagte Saedelaere sinnend. »Mir fehlen vier Stunden meines Lebens, aber ich hoffe, sie endlich zurückzuerhalten.«
»Bislang wussten Sie nicht ... «
Saedelaere vollführte eine heftige Bewegung. Ihm fiel nicht einmal auf, dass er Rhodan damit das Wort abschnitt. »Manchmal erinnert man sich an längst vergessene Geschehnisse.«
»Derzeit brauchen wir jeden, der zupacken kann, um die Erde vor dem Schwarm zu schützen.«
»Ich glaube, Sir, dass jene Welt uralt ist. Vielleicht finden wir dort die Unterstützung, auf die wir hoffen.«
»Auf einer sterbenden Welt? Das waren Ihre Worte, Alaska. Ich kann die MARCO POLO nicht für eine von vornherein vage Suche abstellen.«
»Ich bat nur um eine Space-Jet.«
»Sie sind hartnäckig. Glauben Sie wirklich, das Cappin-Fragment dort wieder loszuwerden, wo es sich — möglicherweise — in Ihrem Gesicht festgesetzt hat?«
»Ja«, sagte der Transmittergeschädigte.
»So gerne ich Ihnen helfen würde, Alaska, aber ich darf den Rückflug der MARCO POLO nach Terra nicht zu lange unterbrechen. Sie werden also fast auf sich allein gestellt sein. Zeit ist vorerst noch das kostbarste Gut, über das wir verfügen.«
»Zeit und die Menschen, die sie mit Leben erfüllen«, bestätigte der Transmittergeschädigte. »Wir sehen uns auf Terra wieder.«
»Der Patient scheint sich der möglichen Folgen seines Handelns überhaupt nicht bewusst zu sein«, protestierte der Mediziner.
»Er weiß sehr genau, welches Risiko er eingeht«, widersprach Perry Rhodan.
13.
Alaska Saedelaere nickte kaum merklich, als das Außenschott des Hangars aufglitt. Die Interkom-Verbindung zur Zentrale des Flaggschiffs und Perry Rhodan stand noch.
»Seien Sie vorsichtig«, sagte der Terraner betont. »Ich hätte Ihnen gerne Geleitschutz mitgegeben ... «
»Ich weiß, Sir.« Der Transmittergeschädigte ließ sich seine Anspannung nicht anmerken. »Wir kämpfen nur mit einer Hand voll Leute einen nahezu aussichtslosen Kampf.«
»So drastisch würde ich es noch nicht formulieren.«
»Danke, Sir. Ich kann nicht anders, als meiner inneren Unruhe nachzugeben ... «
»Erinnern Sie sich deutlicher?«
Alaska zuckte mit den Achseln. »Wenn ich das wüsste … «
»Vermeiden Sie übertriebene Risiken, mein Freund. Und kommen Sie heil zurück! Wir brauchen Sie.«
Saedelaere versteifte sich. Unter der Maske blieb das Zucken seiner Wangenmuskeln verborgen. »Schön, das zu erfahren, Sir«, antwortete er knapp. Der Hangar hatte sich inzwischen vollständig geöffnet. »Die Besatzung der DESTINY meldet sich ab zum Sondereinsatz.«
»Alles Gute!«
»Danke, Sir.« Im gleichen Atemzug wandte sich der Transmittergeschädigte an den Piloten der Jet: »Mr. Kopetzky, bringen Sie uns heil ans Ziel und wieder zurück!«
»Mir fehlen noch verlässliche Kursdaten.«
»Immer der Nase nach.«
»Das ist kurz und prägnant.« Der Mann im Pilotensessel
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