Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR Lemuria 01 - Die Sternenarche

PR Lemuria 01 - Die Sternenarche

Titel: PR Lemuria 01 - Die Sternenarche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
Vom Netzwerk:
hat noch nie einen Sonnenbrand gehabt. Die Hautproben sind eindeutig.«
    »Das widerspricht nicht der Erde unter seinem Daumennagel. Er hat sich auf seiner Heimatwelt eben immer gut eingecremt«, sagte Sharita Coho. »Was ist daran so ungewöhnlich?«
    »Sein Erbgut. Es ist auffallend stark geschädigt, in weit größerem Ausmaß, als es bei einem Planetenbewohner der Fall sein könnte -und schon gar nicht bei jemandem, der sich offenbar nie ungeschützt der Sonne ausgesetzt hat.«
    »Das lässt sich doch einfach erklären«, warf Pearl ein. Seit sie sich ganz auf die Gesichter Rhodans, Cohos, und Mahals konzentrierte, war ihre Übelkeit auf ein halbwegs erträgliches Maß gesunken. »Dieses Wrack kann ihn allenfalls notdürftig vor der kosmischen Strahlung im freien Raum geschützt haben. Daher also die Schädigung!«
    Mahal schüttelte den Kopf. Seine Finger spielten geistesabwesend mit dem Spachtel, mit dem er die Erde unter dem Nagel des Toten hervorgeholt hatte. »Dein Ansatz ist richtig. Aber dagegen spricht die Natur seiner Schädigungen. Um sie hervorzurufen, muss er über viele Jahre bestenfalls dürftig geschützt der kosmischen Strahlung ausgesetzt gewesen sein.«
    »Was eigentlich unmöglich ist«, schloss Rhodan. »Diese Kammer war der einzige Teil des Wracks, der luftdicht geblieben ist. Wir haben bei ihm nirgends Wasseroder Nahrungscontainer oder Reste davon gefunden, die Atemluft dürfte ebenfalls begrenzt gewesen sein.«
    »Er kann in diesem Raum keine Jahre verbracht haben.«
    »Genau. Und das bringt mich zu meiner zweiten Frage: Kannst du uns sagen, Mahal, wie lange er auf diesem Wrack durch das Vakuum getrieben ist?«
    »Hm.« Der Bordarzt zuckte mit den Achseln und erteilte dem Syntron des Minilabors einige Befehle. Neue Werte flackerten über das Display. »Davon ausgehend, dass er weder Wasser noch Lebensmittel bei sich hatte, tippe ich auf einen Zeitraum zwischen 13 und 15 Tagen, maximal 17.«
    »Danke, Mahal, mehr muss ich nicht wissen«, sagte Rhodan. Er wandte sich an die Kommandantin. »Sharita, ich schlage vor, wir gehen in die Zentrale. Wir haben hier alles erfahren, was wir benötigen.«
    Sharita legte keinen Protest gegen Rhodans Vorschlag ein. Der Selbstmord musste sie stärker erschüttert haben, als sie sich eingestand.
    Alles Weitere war das Resultat einer simplen Rechenübung, eines harten Gesprächs und eines Kunststücks von Seiten des Orters der PALENQUE.
    Rhodan legte Sharita Coho und Pearl Laneaux seine Überlegungen am Kartentisch in der Zentrale dar. Die übrigen Mitglieder der Zentralebesatzung und die Mannschaften der Kriecher waren in Echtzeit zugeschaltet.
    »Eigentlich ist es nicht schwierig«, begann Rhodan. »Wir wissen, wie lange der Tote in dem Wrack eingesperrt war: zwischen dreizehn und maximal siebzehn Tagen. Das Wrack flog mit nahezu Lichtgeschwindigkeit, also liegt der Punkt, an dem die Fähre auseinander brach, ungefähr einen halben Lichtmonat entfernt, plus minus zehn Prozent.«
    »Vorausgesetzt, dass sie ihre Geschwindigkeit seitdem nicht verändert hat«, warf Sharita mit einem trotzigen Unterton in der Stimme ein, der verriet, dass sie hier, in der vertrauten Umgebung der Zentrale, die Fassung wiedergewonnen hatte.
    »Alles andere wäre höchst unwahrscheinlich«, entgegnete Rhodan. Pearl fragte sich, ob der Unsterbliche jemals aus der Ruhe zu bringen war - und ob der Anblick lohnenswert genug war, sich in einem solchen Moment in seiner Nähe aufzuhalten. »Vergiss nicht, die Fähre ist in zwei Teile zerbrochen, sie konnte nicht mehr beschleunigen.«
    Sharita verzog das Gesicht.
    Zeit einzugreifen. »In Ordnung, wir wissen jetzt also ungefähr, wo die Fähre zerbrach«, sagte Pearl schnell, bevor die Kommandantin die heftige Entgegnung, die ihr auf der Zunge lag, aussprechen konnte. »Was wollen wir dort?« »Antworten finden. Die Fähre hatte keine Kollision. Wie uns das Schicksal des Kriechers vor Augen geführt hat, wäre sonst nichts als eine Partikelwolke übrig geblieben. Jemand hat auf sie geschossen.«
    »Die Akonen?«, vermutete Sharita. »In den letzten Wochen hat es im Ochent-Nebel vor ihnen gewimmelt.«
    »Eher nicht«, sagte Pearl. »Ich habe das Wrack in der Zwischenzeit genauer untersuchen lassen. Diese Fähre wurde von einem konventionellen Sprengkopf getroffen - einem besseren Knallfrosch. Weder wir noch die Akonen benutzen so etwas. Und ein Unfall kommt so gut wie nicht infrage. Wir haben die Reste eines Einschusskanals

Weitere Kostenlose Bücher