PR Lemuria 03 - Exodus der Generationen
nicht empfangen.«
Paronn trat näher an die Konsole heran, als könnte er dadurch mehr hören. Deshan stand auf seinen Gehstock gestützt, in unmittelbarer Nähe des Fensters, hinter dem die HENTECK AVRAM im All schwebte.
»Wir können das Objekt jetzt deutlicher erkennen«, ertönte die aufgeregte Stimme von Ezlo Quillan. »Es ist eindeutig kugelförmig und besteht aus Metall. Ein fremdes Raumschiff...«
Ein fremdes Raumschiff, dachte Deshan verblüfft.
»Es erschien wie aus dem Nichts. Ganz plötzlich war es da, von einer Sekunde zur anderen. Ist das zu fassen? Der erste Kontakt mit einer anderen intelligenten Spezies! Moment mal... Es tut sich was bei dem fremden Schiff. An einer Stelle leuchtet es auf und...«
Stille folgte. Nur noch das Summen der Konsolen war zu hören.
Der Funker schüttelte hilflos den Kopf, während seine Finger über die Schaltflächen huschten. »Die Verbindung ist unterbrochen.«
Wenig später erklang eine andere Stimme. »Basisstation an TIRHATO. Wir habe eure Meldung nur teilweise empfangen. Signalstärke liegt derzeit bei null. Schaltet auf das zweite Kommunikationssystem um.«
Und wieder Stille.
Aus Sekunden wurden Minuten, und Deshan stellte fest, dass sich besondere Anspannung in Paronns Gesicht zeigte. Er schien auch blasser zu sein als sonst.
»Sind wir in einer besseren Kommunikationsposition?«, fragte er den Funker.
»Nur marginal.«
»Versuch eine Verbindung herzustellen.«
Der junge Mann nickte, und wieder klickten Tasten. »Exodus-Schiff AKAN HATA an TIRHATO. Empfangt ihr uns?«
»Frag das Schiff, ob es ein Bild des fremden Objekts übermitteln kann.«
Der Funker gab die Frage weiter. Wieder verstrichen Minuten. Im großen Zylinder des Kontrollzentrums der AKAN HATA arbeitete jetzt niemand mehr. Die an den Konsolen sitzenden Techniker blickten zur Kommunikationsstation und warteten darauf, dass erneut eine Stimme aus den Lautsprechern kam.
»Jetzt müssen auch unsere Signale Lahmu erreicht haben«, sagte der Funker nach einer Weile und deutete aufs Chronometer.
»Wann können wir mit einer Antwort rechnen?«, fragte Paronn angespannt.
»In etwa sechseinhalb Minuten, wenn man sofort auf unseren Funkspruch reagiert.«
Doch es dauerte nur drei Mnuten, bis es in den Lautsprechern knackte. »Lahmu-Orbitalstation TECHMET an Basiskontrolle Marroar. Wir haben keinen Kontakt mehr zur TIRHATO und bestätigen die Präsenz des plötzlich erschienenen Objekts. Visuelle Daten werden übermittelt.«
Paronn stand plötzlich neben dem Funker und blickte auf den Bildschirm. Deshan Apian und die Cheftechnikerin Dalianta näherten sich ebenfalls.
Konturen erschienen auf dem Schirm, vage erst, dann immer deutlicher. Die Auflösung blieb vergleichsweise gering, aber es wurde eine dunkle Kugel erkennbar. Deshan glaubte, ein leises Ächzen von Paronn zu hören.
»Das Objekt bewegt sich mit einer Geschwindigkeit von etwa eins Komma fünf Millionen Kilometer pro Stunde«, setzte die Orbitalstation TECHMET ihren Bericht fort.
»Was?«, brachte Dalianta hervor.
»Kurs...«Es folgten Koordinaten.
Die Cheftechnikerin rechnete schnell. »Die Kugel fliegt nach Lemur. Und sie wird in dreieinhalb Tagen hier sein.«
»Die TIRHATO ist nicht mehr in der Fernerfassung«, kam die sieben Minuten alte Stimme von TECHMET. »Wir haben ihre Geschwindigkeit berücksichtigt und in den angrenzenden Sektoren gesucht, ohne sie zu finden.« Eine kurze Pause. »Daraus müssen wir den Schluss ziehen, dass die TIRHATO zerstört worden ist.«
Wieder blieb es für einige Sekunden still.
»Lahmu-Orbitalstation TECHMET an Basiskontrolle Marroar und Exodus-Schiff AKAN HATA. Wir haben euch empfangen. Ich wiederhole: Die TIRHATO ist verschwunden, und wir müssen davon ausgehen, dass sie vernichtet wurde. Wir übermitteln telemetrische Daten.«
»Zeichne alles auf«, wies Levian Paronn den Funker an. Der junge Mann nickte.
Paronn drehte sich um, sah erst die Cheftechnikerin an und dann Deshan.
»Sie sind da«, sagte er.
Deshan Apian wusste sofort, was er meinte. In seiner Erinnerung erklang die leicht verzerrte Stimme des Verkünders, der zu Tausenden von Sternensuchern sprach. »Die Feinde.«
»Ja.«
»Basisstation Marroar an HEGRION und DARLOS«, tönte es aus den Lautsprechern. »Kursänderung. Neue Koordinaten vier vier neun acht eins. Wir brauchen genauere Daten über das fremde Objekt.«
»Das sind zwei Transporter mit Material für eine permanente Station auf Lahmu.« Amelga Dalianta hatte an
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