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PR Lemuria 04 - Der erste Unsterbliche

PR Lemuria 04 - Der erste Unsterbliche

Titel: PR Lemuria 04 - Der erste Unsterbliche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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und nach Erledigung eines Auftrags zogen sie sich dezent wieder in den Hintergrund zurück; aber sie waren da, überall, und ließen ihre Schützlinge keinen Augenblick allein.
    Schönes Ferienheim, dachte Solina. Wohl eher eine Hochsicher-heits-Heilanstalt, wo normalerweise Angehörige der militärischen Führungsebene in Behaglichkeit und Luxus sediert werden, bis sie ihre psychischen Störungen so weit auskuriert haben, dass man sie wieder auf Untergebene loslassen kann.
    Vor zwei Stunden, nach Beendigung ihres Verhörs, war sie hierher abgestrahlt worden, als eine der Letzten. Die meisten Crewmitglieder hatten bereits Zimmer in den Bungalows bezogen und lungerten nun, kleine Imbisse und bunte Mixgetränke neben sich, um den Pool herum. Schwimmen war wegen der erhöhten Schwerkraft kräftezehrender als gewohnt, wie überhaupt jede Regung einen sofortigen Schweißausbruch nach sich zog. Einzig Echkal cer Lemir vollführte auf dem Rasen neben der Bugolup-Bahn gymnastische Übungen. Vielleicht wollte er ja vor den anderen damit protzen, dass sein gedrungener Körperbau hier ausnahmsweise einmal von Vorteil war. Solina warf ihm einen giftigen Blick zu, dann senkte sie den Kopf wieder, damit die Krempe des Hutes ihr Gesicht abschattete.
    Die Strahlen der Heimatsonne...
    Akon stand tatsächlich hoch am Himmel, deutlich größer als von Drorah oder Xölyar aus sichtbar. Daraus schloss Solina, dass sich der ausgedehnte Freizeitkomplex auf dem dritten Planeten des Systems befand. Das »Erholungsheim« schwamm als eineinhalb Kilometer durchmessende Scheibe auf dem Lavaozean der lebensfeindlichen Gluthölle. Eine transparente Kuppel und ein schwach flimmernder Schutzschirm filterten die Strahlung der Sonne. Sonst wären sie wohl binnen weniger Minuten knusprig gegart worden wie Hähnchen am Grill...
    Solina musste eingedöst sein. Ein Hüsteln bewog sie, die Augen aufzuschlagen. An ihrem Liegestuhl stand Eniva ta Drorar. Die Netzwerk-Spezialistin war vollkommen unbekleidet, jedoch keineswegs nackt. Körperbemalung bedeckte ihre Blößen; drei winzige, schwebende Spraydosen sowie zwei ebensolche Pinsel umkreisten sie und zeichneten ständig neue, kunstvoll verschlungene, archaische Designs auf ihre Haut. Dem Geruch nach zu schließen enthielt die Farbe Parfüm, Deodorant und Antitranspirant. Das Haar war zu einer pilzförmig ausladenden Skulptur auftoupiert, die auch als Sonnenschutz diente.
    »Beeindruckend«, sagte Solina und gähnte. »Aber ins Wasser kannst du damit nicht, oder?«
    »Wer will ins Wasser? Ich bin doch kein Fisch. Und du? Willst du den ganzen Tag hier rumlümmeln und dich von unseren umsichtigen Betreuern mästen lassen?«
    Etwas in ihrer Stimme weckte Solinas Aufmerksamkeit. Zudem hatte Eniva bei ihren letzten Worten bedeutungsvoll zu einem der Roboter geblickt.
    Sie begriff. »Hast du einen Vorschlag, wie die Zeit besser totzuschlagen wäre?«
    »Ich dachte mir, wir könnten uns vielleicht mit den altlemurischen Gedichten befassen, die du in der Arche gefunden hast. Wer weiß, wann wir wieder dazu kommen.«
    »Die Gedichte... Nun, wenn du meinst. In meinem Zimmer?«
    »Lieber da drüben an der Bar. Lyrik macht durstig. Ich gehe schon mal vor. Bis gleich!«
    Solina nickte und stemmte sich aus dem Liegestuhl hoch. Sie holte ihre Unterlagen aus dem Bungalow, dann gesellte sie sich zu Eniva an den Tresen. Ganz gegen ihre Gewohnheit hatte sich die Aristokratin, die sich üblicherweise vom »gemeinen Volk« absentierte und maximal noch mit Wissenschaftlern abgab, auf einen Hocker direkt neben einer Gruppe von Bordingenieuren gesetzt. Den fünf Männern war anzumerken, dass sie sich bereits ausgiebig an den leicht alkoholischen Mixgetränken gelabt hatten. Mäßig verhohlen bewunder-ten sie immer wieder Enivas Aufzug. Anzuquatschen hätten sie die exzentrische Schönheit freilich nicht gewagt. Stattdessen erzählten sie einander heitere Raumfahrer-Anekdoten und sorgten dafür, dass der vielarmige Roboter, der als Barkeeper fungierte, kaum einmal zur Ruhe kam.
    »Gut gewählter Platz«, sagte Solina anerkennend zu Eniva.
    »Ja, nicht wahr? Wesentlich anregender als eine stille Studierstube. Leg los, Yidari Tormas. Mein Lemurisch ist zwar lange nicht so perfekt wie deines, obwohl ich während meines Aufenthalts auf der PALENQUE fleißig geübt habe. Aber vielleicht kann ich dir ja doch eine gewisse Hilfestellung geben.«
    »Davon bin ich überzeugt.«
    Solina zog im Geiste den Hut vor der Netzwerk-Spezialistin,

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