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PR Lemuria 04 - Der erste Unsterbliche

PR Lemuria 04 - Der erste Unsterbliche

Titel: PR Lemuria 04 - Der erste Unsterbliche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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Teil mit mehr als vier Extremitäten - zwei verschiedenen Horden an. Sie stritten unter großem Körpereinsatz und mit nicht geringer Brutalität um den Besitz eines leuchtenden Kürbisses, den sie sich über große Entfernungen zuwarfen. In der Mitte jeder Schmalseite, wenige Meter über der Talsohle der Röhre, flammte ein kreisrunder, grüner Ring. Wurde die Kürbisfrucht hinein geschleudert, flog sie im selben Augenblick aus seinem Pendant auf der anderen Seite wieder heraus. Zugleich ertönte ein durchdringend schmetternder Fanfarenstoß, und etwa die Hälfte des Publikums röhrte noch lauter als zuvor, sprang von den Sitzen hoch und riss jubelnd die Arme in die Höhe. Das geschah häufig, oft mehrmals pro Minute. Es war ein sehr schnelles Spiel, ein pausenloses, hektisches Gehetze und Gemetzel, das den Teilnehmern immense Kraft abverlangte und die Zuseher dermaßen mitriss, dass sie längst in einen tranceartigen Zustand verfallen waren.
    Boryk war, winzig und verloren unter den fanatischen Massen, schwitzend, röchelnd, halb erstickt, Nase und Rachen verätzt und verschleimt, der Verzweiflung nahe. Er brauchte unbedingt jemand, der ihn zurück in seine überschaubare Heimatwelt führte, oder wenigstens in die Höhle mit den vielen grünen Toren. Doch wie sollte er hier, in diesem Hexenkessel, einen Helfer rekrutieren? Nicht einmal die unmittelbar neben ihm Sitzenden hörten ihn, und wenn er sie noch so laut anplärrte; sie ignorierten ihn, vollkommen in Bann geschlagen von dem, was auf, in und über dem rotierenden Spielfeld stattfand.
    Und dann begann, anstatt dass Boryk jemandem seinen Willen aufzwingen konnte, die kollektive Raserei auf ihn überzugreifen.
    Perry Rhodan ging durch den Transmitter. Er wurde sogleich von einem wachhabenden akonischen Raumsoldaten abgefangen, identifiziert und im Laufschritt zu Mechtan von Taklir geleitet.
    Der brach zwar nicht gerade in überschwängliche Freudenbezeugungen aus, erhob jedoch keinen Einspruch gegen Perrys Anwesenheit. »Diesmal kriegen wir ihn!«, flüsterte er, obwohl sein mobiler Kommandostand deutlich mehr als einen Kilometer von dem Gesuchten entfernt war, wie Perry einem der zahlreichen Holo-displays entnahm. Weitere Kuben zeigten Bilder des gnomenhaften Lemurers aus verschiedenen Kamerapositionen. Der kleine Mann mit dem übergroßen, birnenförmigen Schädel hockte unscheinbar, teilnahmslos in sich zusammengesunken, am Rande einer der Zuschauergalerien im vierten Rang des prachtvollen Stadions.
    »Ist schnurstracks zu diesem Platz gegangen«, erklärte Mechtan. »Bis jetzt wurden also, wie wir gehofft hatten, nur sehr wenige Zuschauer kontaminiert. Viel kann nicht mehr passieren. Wir haben ihn in den Fadenkreuzen von Dutzenden Scharfschützen. Was tust du da, wenn ich fragen darf?«
    Perry hatte inzwischen mit seinem Multifunktions-Armband den Standort des Lemurer-Mutanten anvisiert. Dieser lag schräg rechts vom Kommandostand, der im Schutz eines Deflektorfelds auf den Dächern der Kommentatoren-Kabinen errichtet worden war. »Ich speichere die Individualdaten des Kleinen, um ihn rasch wieder aufspüren zu können«, antwortete er auf akonisch. Er war dieser Sprache seit langem mächtig und benötigte daher keinen Translator. »Nur für alle Fälle.«
    Der Mikroorter des sechs Zentimeter breiten Geräts, das Perry an der Innenseite seines linken Unterarms trug, verfügte über die Möglichkeit der passiven Masse-, Energie-, Struktur- und Konturortung im konventionellen wie auch hyperphysikalischen Bereich. Seine Reichweite war auf etwa 100 Kilometer Radius beschränkt. Eine aktive Tastung inklusive Laser-Distanzermittlung bis etwa 2000 Meter eignete sich auch für diverse physikalische und chemische Standardanalysen wie Magnetfeldmessung, Druck- und Temperaturbestimmung, Untersuchung der Luftzusammensetzung sowie eine grobe Unbedenklichkeitsanzeige hinsichtlich des Giftgehalts von Nahrung und Flüssigkeiten. Unterstützt vom Piko-Syntron des Armbands kombinierte Perry alle diese Messmethoden so, dass sich in Summe ein unverkennbares parametrisches Profil des Lemurers gewinnen ließ; dieser unterschied sich hinsichtlich vieler Körperwerte doch deutlich von Akonen und anderen normal großen Humanoiden. Nicht zuletzt wies er auch eine Abweichung im ultrahochfrequenten Bereich des hyperenergetischen Spektrums auf, wie sie für ausgeprägt Psi-Begabte typisch war, plus einer in herkömmliche Termini nicht fassbaren Emanation, die auf einen Zellaktivator

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