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PR Lemuria 04 - Der erste Unsterbliche

PR Lemuria 04 - Der erste Unsterbliche

Titel: PR Lemuria 04 - Der erste Unsterbliche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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sich einem höheren Ganzen unterzuordnen, ist ja genau das, was sie anstreben! Anstatt Widerstand gegen die Beeinflussung zu leisten, begrüßen sie freudig die Gehirnwäsche, wurde erst einmal eine bestimmte Schwelle überwunden, und verstärken deren Wirkung noch ins Unermessliche.
    Trotzdem schien es nur eine Frage der Zeit, bis es den Raumsoldaten gelingen würde, die Mauer aus Leibern wegzuräumen und zu Boryk vorzudringen. Schließlich war ihm jeder Fluchtweg versperrt.
    Es sei denn...
    »Die beiden ringförmigen Transmitter, die als Tore dienen!«, rief Perry Achab zu. »Von wo aus werden sie gesteuert?«
    »Unter dem Spielfeld befindet sich die Technikzentrale des Rotodroms. Wieso...?« Der Maphan stutzte, begriff. Die Ingenieure, die mit der Bedienung der Antigravs und sonstigen Anlagen des Stadions betraut waren, sahen und hörten selbstverständlich, was über ihnen geschah. Sie hatten noch nicht eingegriffen. Das war der beste Beweis dafür, dass sie ebenfalls bereits unter der Kontrolle Boryks standen, Teil seiner insektenhaften Armee geworden waren.
    Achab beorderte sofort mehrere durch Psiso-Netze geschützte Trupps in die Untergeschosse. Noch bevor die Soldaten die Zentrale erreichten, gab Rhodans Armband einen Signalton von sich. Er blickte auf die Anzeige. Die Signatur war erloschen.
    »Er ist weg«, sagte Perry lapidar.

Wer sich in Gefahr begibt
    Zur selben Zeit, bei Gorbas-IV
    An Bord der DIÖGU, jenes Kreuzers, den Maphan Achab ta Mentec ausgeschickt hatte, um im Gorbas-System nach dem Rechten zu sehen, befanden sich acht Raumkadetten.
    Rikhil cer Hospt war einer von ihnen. Sie absolvierten das letzte Praktikum vor der großen Abschlussprüfung, die in wenigen Wochen über die Bühne gehen und über ihre weitere Karriere entscheiden würde. Entsprechend eifrig paukte Rikhil, wann immer er Gelegenheit dazu bekam. In den Freischichten sowieso. Aber auch wenn er, so wie jetzt, seine Dienstzeit als vierter Funker absaß, hatte er Datenträger und Lesegerät auf seinem Pult stehen und büffelte, büffelte, büffelte.
    Seine Vorgesetzten - und das waren in der Funkzentrale alle übrigen Anwesenden, denn Kadetten wurden nie zugleich für Routineeinsätze herangezogen - tolerierten dies augenzwinkernd, sofern ohnedies kaum etwas zu tun war. Rikhil kam gut mit den Raumoffizieren aus. Er wollte bald selbst einer sein und bemühte sich, von ihnen zu lernen und von ihrer reichen Erfahrung zu profitieren. Nur schade, dass sich Achab ta Mentec, sein großes Idol, so selten auf der DIÖGU blicken ließ. Vielleicht, wenn sie diesen Auftrag glorreich hinter sich gebracht hatten...
    Träum nicht, lern!, ermahnte sich Rikhil.
    Wenn nur der Stoff nicht so trocken gewesen wäre! Natürlich eigneten er und seine Kommilitonen sich das beim Examen gefragte Wissen auch per Hypnoschulung an, was viel schneller und buchstäblich im Schlaf ablief. Doch zum wahren Verständnis der Materie, und insbesondere, wenn man später verschiedene Fächer nach nexialistischen Methoden kombinieren sollte, waren Wiederholungen im Wachzustand unabdingbar. Da half alles nichts, da musste er durch.
    Passend zu ihrem Ziel, dem derzeit schweigenden Howalgonium-Lieferanten Gorbas-IV, hatte er eine Datei über Hyperkristalle eingelegt. Also los: »Es handelt sich dabei um Minerale auf Quarzbasis, deren Einschlüsse hyperenergetischer Natur sind. Diese Strukturen haben mehr oder weniger stabile Stofflichkeit erlangt. Chemische und physikalische Messungen führen stets zu stark schwankenden Ergebnissen. Die Bandbreite des festgestellten >Atom-gewichts< pendelt beispielsweise zwischen Null und 1024; chemisch zeigt sich edelgasähnliche Reaktionsträgheit neben chlorgleicher Reaktionsfreudigkeit. Da sich die Einschlüsse nicht ins Periodische System der Elemente einordnen lassen, wurden sie von den zweckdienlich orientierten Arkoniden, die als erstes Milchstraßenvolk damit experimentierten, als >hyperenergetisch-pseudomaterielle Konzentrations-kerne< definiert.«
    Bäh, dachte Rikhil. Was für Wortungetüme! Das soll zweckdienlich sein ?
    Andererseits hätte er auch nicht gewusst, wie man es noch einfacher hätte ausdrücken können. Letztlich vermochte sich sowieso niemand einen HPK bildlich vorzustellen. Wer - wozu die Bezeichnung »Kristall« verleitete - an etwas Kantiges, aus geometrischen Formen Zusammengesetztes dachte, lag jedenfalls gründlich daneben.
    »Weiterhin klassifizierten die Arkoniden die Hyperkristalle über die Effektivität

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