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PR Lemuria 05 - Die letzten Tage Lemurias

PR Lemuria 05 - Die letzten Tage Lemurias

Titel: PR Lemuria 05 - Die letzten Tage Lemurias Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Ziegler
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Jahren tot waren. Und wie das Planhirn selbst gesagt hatte, war es durchaus möglich, dass erst sein Eingriff in die Vergangenheit die Gegenwart so gestaltet hatte, wie er sie kannte.
    Das war nur eine Spekulation, widersprach das Planhirn. Niemand kann mit Sicherheit wissen, welche Konsequenzen deine Handlungsweise haben wird.
    Tolot ignorierte den Gedankenimpuls des Planhirns und rannte weiter. Er bog um eine Ecke und sah vor sich eine breite Straße. Auch hier lagen Leichen auf dem Boden, von Strahlschüssen niedergestreckt oder im Nahkampf schrecklich verstümmelt. Gleiterwracks brannten und erhellten auf gespenstische Weise die Nacht. Die Flammen hatten auf einige Häuser übergegriffen und leckten mit orangenen Zungen nach den tief hängenden Wolken am Himmel. Vermutlich würde die ganze Stadt niederbrennen, wenn die
    Feuer nicht bald gelöscht wurden.
    Vor ihm, am Ende der Straße, zuckten Impulsstrahlen durch die Dunkelheit. Grollendes Gelächter drang an sein Ohr, das Gelächter einer Bestie im Blutrausch, die wusste, dass die Waffen des Feindes ihr nichts anhaben konnten.
    Tolot beschleunigte seine Schritte.
    Ein Dutzend oder mehr bewaffnete Lemurer hatten sich in der Ruine eines Hauses verschanzt, das von einem Trümmerstück des explodierten Flüchtlingsraumschiffs getroffen worden war. Sie hockten hinter rußigen Mauerbrocken oder verbogenen Stahlträgern und schossen auf eine riesige, vierarmige, schwarze Gestalt, die mit donnernden Schritten auf sie zustampfte. Die Impulsstrahlen zerfaserten wirkungslos am düster wabernden Schutzschirm der Bestie, aber die Lemurer schossen unablässig weiter, als hofften sie, durch konzentriertes Dauerfeuer das Kraftfeld zu überlasten. Die Bestie lachte erneut, laut und höhnisch, riss ein schweres Intervallgewehr hoch und erwiderte den Beschuss.
    Einer der Mauerbrocken, hinter dem sich zwei Lemurer duckten, wurde von den fünfdimensionalen Stoßfronten des Intervallstrahls förmlich pulverisiert.
    Eine rasch expandierende Staubwolke entstand. Als sich der Staub verzog und vom lauen Nachtwind fortgetragen wurde, lagen zwei weitere Leichen auf dem Boden.
    Tolot zögerte nicht länger.
    Er deaktivierte den Deflektor, schaltete seinen Schutzschirm ein, steckte den Kombistrahler ins Holster und rannte auf die Bestie zu. Sie sah ihn nicht kommen, war ganz auf die Lemurer konzentriert, die verzweifelte Gegenwehr leisteten und dennoch keine Chance gegen den vierarmigen Riesen hatten. Im Laufen verhärtete Tolot seine Molekularstruktur, bis sie wieder die Festigkeit von massivem Stahl erreichte.
    Und er spürte plötzlich wilde, fiebrige Freude, ein archaisches Hochgefühl, pure Kampfeslust, als hätten die Gewalt und all das Morden eine düstere Seite in ihm geweckt, die stets da gewesen war und nur geschlafen hatte.
    Du musst vorsichtig sein, schnitt der Gedanke des Planhirns durch die atavistische Gefühlsaufwallung. Wenn du in eine Drangwäschepha-se gerätst, könntest du selbst zu einer Gefahr für die Lemurer werden.
    Im nächsten Moment rammte er von hinten die unablässig schießende Bestie. Die beiden Schutzschirme berührten sich. Ein Blitzgewitter zuckte durch die Nacht. Es kam zu einer Überladung der Felder, und sie brachen in einem Funkenregen zusammen. Tolots molekular verhärteter Körper prallte gegen die völlig unvorbereitete Bestie. Das Intervallgewehr wurde aus ihren mächtigen Pranken geschleudert und verschwand zwischen aufgetürmten, verkanteten Trümmerbrocken. Die Bestie flog durch die Luft, überschlug sich und wurde von einer Hauswand gestoppt, die unter der Wucht des Aufpralls erbebte und knirschend nachgab.
    Die Bestie schrie vor Wut und kam wieder auf die Beine. Wild fuhr sie herum, sah sich suchend nach dem unvermittelt aufgetauchten Gegner um und entdeckte Icho Tolot. In den roten Augen der Bestie leuchtete Überraschung auf. Völlig verblüfft starrte sie den Haluter an. Aus den Augenwinkeln nahm Tolot wahr, dass die verschanzten Lemurer das Feuer eingestellt hatten. Sie schienen von der unerwarteten Wendung der Ereignisse ebenso überrascht zu sein wie das vierarmige Ungeheuer.
    »Ich kenne dich nicht!«, grollte die Bestie. »Wer bist du?«
    »Der Tod«, donnerte Tolot.
    Die Bestie kniff die Augen zusammen und warf sich zur Seite, wo ihr Intervallgewehr zwischen den Mauerbrocken lag. Tolot riss den Kombistrahler aus dem Holster und schoss. Der Impulsstrahl traf den linken Oberschenkel der Bestie, brannte sich durch den schwarzen

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