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PR Lemuria 05 - Die letzten Tage Lemurias

PR Lemuria 05 - Die letzten Tage Lemurias

Titel: PR Lemuria 05 - Die letzten Tage Lemurias Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Ziegler
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der Stadt gelandet waren. Wenn die Kämpfe endeten, waren sie vielleicht zugänglicher für rationale Überlegungen.
    Ein Vielleicht ist in deiner Lage nicht genug, erwiderte das Planhirn. Ich plädiere nach wie vor dafür, den Zeittransmitter zu zerstören, damit er den Bestien nicht in die Hände fällt.
    Nein, dachte Tolot grimmig zurück. Die Zerstörung des Zeittransmitters ist nur der letzte Ausweg. Solange die Bestien ihn nicht entdeckt haben, gibt es keinen Grund für eine derart drastische Maßnahme.
    Das Planhirn schwieg, aber er spürte weiterhin seine Skepsis. Mit einer unterdrückten Verwünschung konzentrierte er sich wieder auf seine Umgebung. Er befand sich in einer Gasse, die zwei Hauptstraßen miteinander verband. Der Zustand der Häuser, die rechts und links von ihm hochragten, bestätigte die Einschätzung, die er bereits aus der Ferne getroffen hatte - leere Fensterhöhlen, abblätternder Verputz, Risse in den Fassaden. Hier schienen seit längerer Zeit keine notwendigen Reparaturen mehr vorgenommen worden zu sein. Niemand wohnte mehr in diesen Gebäuden. Die Stadt zerfiel. Und der Angriff der Bestien beschleunigte das Zerstörungswerk noch.
    Als Tolot das Ende der Gasse erreichte und in die Hauptstraße bog, kam ihm eine große Gruppe Lemurer entgegen, nach ihrem äußeren Erscheinungsbild Flüchtlinge wie jene, die sich in dem Zeittransmitterkomplex verbargen, abgemagerte, heruntergekommene Gestalten, viele mit blutigen Verbänden. Als sie ihn entdeckten, blieben sie wie angewurzelt stehen und schrien in heller Panik auf. Ihre Schreie schrillten in seinen Ohren und schmerzten in seinem Herzen. Einige sanken auf die Knie und hoben wie flehend die Hände, andere flohen schutzsuchend in die Eingänge der baufälligen Häuser zu beiden Seiten, wiederum andere eröffnete aus Strahlpistolen das Feuer auf ihn, während sie Schritt für Schritt zurückwichen, mit Entsetzen und Todesangst in den Augen.
    Die Energiestrahlen schlugen in seinem Schutzschirm ein, ohne ihn auch nur zum Flackern zu bringen.
    »Ich komme in Frieden!«, rief er wieder auf Lemurisch. »Fürchtet euch nicht. Ich bin ein Freund.«
    Die panischen Schreie der Lemurer und das Waffenfeuer hielten an. Es war sinnlos. Er drang nicht zu ihnen durch.
    Am Ende der Straße tauchte eine riesige, vierarmige Gestalt auf und riss ein Intervallgewehr hoch. Die Bestie schoss auf die Lemu-rer, deren Geschrei weiter anschwoll, als sie erkannten, dass sie in der Falle saßen, eingeklemmt zwischen zwei Bestien. Eine Frau wurde von dem Intervallstrahl erfasst und in Fetzen gerissen. Der Strahl wanderte weiter und hämmerte gezackte Löcher in eine Hausfassade.
    Tolot stürmte los.
    Er hob im Laufen seinen Kombistrahler und schoss auf die Bestie, schaltete in rasender Folge zwischen Impuls- und Intervallfeuer hin und her und sah befriedigt, wie das Wallen ihres Schutzschirms unter den Schüssen matter wurde. Er feuerte weiter, während er mit mächtigen Sätzen die Distanz zu der Bestie überbrückte. Der Urha-luter war so verwirrt, dass er einen Moment lang die Waffe senkte und Tolot nur anstarrte, als könnte er nicht fassen, dass er von einem Artgenossen attackiert wurde.
    Dann hatte Tolot ihn erreicht.
    Ihre Schutzschirme berührten sich, flackerten grell auf, von blendenden Entladungsblitzen umzüngelt, und brachen dann wie zuvor in einem Funkenregen zusammen. Die Bestie löste sich aus ihrer Erstarrung und zielte mit dem Intervallgewehr auf ihn, aber er fegte mit einem harten Schlag seiner rechten Pranke die Waffe aus ihrer Hand. Gleichzeitig verfestigte er das Gewebe seines Kopfes zu stählerner Härte und rammte ihr das kugelförmige Haupt in die Brust.
    Die Bestie wurde nach hinten geschleudert und landete rücklings auf dem Boden. Tolot bemerkte, dass die bewaffneten Lemurer näher kamen, zum Kampf entschlossen, obwohl sie wissen mussten, dass sie gegen die vierarmigen Riesen keine Chance hatten, und erneut bewunderte er ihren Mut, ihre heldenhafte Opferbereitschaft. Dann stürzte er sich auf die Bestie, drückte sie mit seinem ganzen Gewicht zu Boden und schlug mit drei Fäusten auf sie ein, während er mit der freien Hand den Kombistrahler gegen ihre Stirn drückte.
    Die Bestie brüllte auf. Hasserfüllt funkelte sie ihn an und entblößte ihr Raubtiergebiss. Ein Kräuseln überlief ihre schwarze, ledrig wirkende Haut, und er wusste, dass sie ihre Molekularstruktur verhärtete.
    Er drückte ab.
    Der Intervallstrahl zerschmetterte den

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