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PR Lemuria 05 - Die letzten Tage Lemurias

PR Lemuria 05 - Die letzten Tage Lemurias

Titel: PR Lemuria 05 - Die letzten Tage Lemurias Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Ziegler
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Schiffe des Verbandes ebenfalls gefechtsklar waren. Was auch immer sie im Torbu-System erwarten mochte, sie waren so gut vorbereitet, wie es möglich war.
    »Palanker, unmittelbar nach dem Rücksturz beginnst du mit der Erfassung der stellaren Umgebung«, befahl er dem Ersten Offizier. »Ich will keine Überraschungen erleben.«
    »Verstanden, Kommandant.«
    »Shadne«, wandte sich Bardon an die Kommunikationsspezialistin, »du versuchst Funkkontakt mit der Forschungsstation herzustellen. Benutze zunächst die Geheimfrequenz des Suen-Klubs, dann die verschlüsselten Frequenzen der Flotte und anschließend die offenen Kanäle. Wenn auf Torbutan jemand lebt, will ich es sofort erfahren.«
    »Natürlich, Kommandant«, bestätigte die Kommunikationsspezialistin.
    Die Sekunden verstrichen.
    »Rücksturz in fünf Minuten«, sagte Palanker.
    Bardon drückte einen Knopf an seiner Konsole. Der Bereitschaftsalarm heulte durch das Schiff und rief die Crew auf ihre Gefechtsstationen. Aus dem Feldlautsprecher drangen die Klarmeldungen der einzelnen Sektionen. Grüne Dioden zeigten das reibungslose Funktionieren aller technischen Systeme an. Die Führungsoffiziere und die Besatzung waren bereit für den Kampf, sollte es denn einen geben.
    Von der Seite sah er wieder Levian Paronn an, der bewegungslos neben ihm stand, zu einer Statue erstarrt, äußerlich ruhig und unerschütterlich, aber mit einem Feuer in den grauen Augen, das Thore Bardon nur zu gut kannte.
    Er sah dieses Feuer auch in seinen eigenen Augen brennen, wenn er vor den Spiegel trat und an seine getötete Familie dachte und an die Zeitmaschine, mit der er sie zurück ins Leben holen würde. Paronn und er waren verwandte Geister, einzig und allein von der Mission beherrscht, bereit, alles für den Erfolg zu riskieren, ihr eigenes Leben eingeschlossen und das Leben der ihnen Anvertrauten. Und sie würden nicht versagen. Sie durften nicht versagen. Zu viel hing von ihnen ab.
    »Rücksturz in zwei Minuten«, meldete Palanker.
    Der Knoten in Bardons Magengegend verhärtete sich, doch Levian Paronn zeigte noch immer keine Regung, während Ruun Lasoth nervös mit den Füßen scharrte und Merhon Velsath erstickt hustete, als würde sich eine unsichtbare Schlinge um seine Kehle zusammenziehen.
    Wir kommen, Torbutan!, dachte Bardon. Sein Atem ging schneller. Die alten Götter mögen uns beistehen!
    »Rücksturz in einer Minute.« Der Erste Offizier sprach die Worte wie ein Mantra, und die Ausdruckslosigkeit seiner Stimme war einem gepressten Unterton gewichen.
    Unwillkürlich, ohne es zu bemerken, umklammerte Bardon die Armlehnen seines Kommandantensitzes, sodass sich seine Finger tief in das Kunststoffpolster gruben. Noch immer wallten auf dem Hauptbildschirm die roten Schlieren der Zwischendimension, aber allmählich verblassten sie, als das Halbraumtriebwerk seine Energieleistung verringerte und die Rückkehr in den Normalraum einleitete. Sie würden innerhalb des Systems rematerialisieren, zwischen dem namenlosen ersten Planeten und Torbutan, dem Trabanten Nummer Zwei der Doppelsonne Torbu-Eins und Torbu-Zwei, dicht oberhalb der Ekliptik.
    »Rücksturz in dreißig Sekunden.«
    Die Spannung wuchs ins Unerträgliche. Greifbar hing sie in der Zentrale, wie eine dunkle, schwere Wolke, die auf den Seelen der Männer und Frauen lastete. Nur Levian Paronn blieb davon unbe-eindruckt. Mit unerschütterlicher Gelassenheit wartete er an Bardons Seite, und erstaunt stellte der Kommandant fest, dass ein Lächeln um seine Lippen spielte.
    Ein Lächeln, das Siegesgewissheit ausdrückte. Zuversicht, frei von jedem Zweifel. Als wüsste er mehr als die anderen, als verfügte er über geheime Informationen, die ihm versicherten, dass ihre Mission von Erfolg gekrönt werden würde.
    »Rücksturz in zehn Sekunden.«
    Bardon schluckte. Plötzlich war sein Mund trocken. Sein Herz hämmerte. Er dachte wieder an Jercy und die Kinder, an die schreckliche, grausame, unerträgliche Leere, die ihr Tod in seinem Leben hinterlassen hatte. Und an den weiten Weg, den er zurückgelegt, die Mühen, die er auf sich genommen, die Gefahren, die er überstanden hatte. In wenigen Sekunden würde sich erweisen, ob die Mission all die Opfer wert gewesen war.
    Wieder schnitt Palankers Stimme durch die lastende Stille in der Zentrale. »Rücksturz erfolgt... jetzt!«
    Abrupt wechselte das Bild auf dem Hauptmonitor. Die rötlichen Schlieren der Zwischendimension wichen der samtschwarzen Finsternis des Weltraums und

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