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PR Lemuria 05 - Die letzten Tage Lemurias

PR Lemuria 05 - Die letzten Tage Lemurias

Titel: PR Lemuria 05 - Die letzten Tage Lemurias Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Ziegler
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Schädel der Bestie, bevor sie die molekulare Veränderung abschließen konnte. Ihr wütendes Gebrüll verstummte, ihre Glieder wurden schlaff. Ein weiterer Feind war ausgeschaltet. Tolot löste sich von dem toten Gegner, nahm dessen Intervallstrahler an sich, richtete sich dann zu seiner vollen Größe auf und fuhr zu den Lemurern herum.
    »Ich bin ein Freund!«, rief er wieder auf Lemurisch. »Habt keine Angst. Ich bin auf eurer Seite.«
    Seine donnernden Worte ließen die Lemurer zusammenfahren. Sie sahen ihn mit schreckgeweiteten Augen an, vor Verwirrung und Furcht wie gelähmt, wirbelten dann herum und flohen die Straße entlang. Ihre Schreie verhallten in der Nacht. Tolot fluchte. Enttäuschung machte sich in ihm breit. Aber immerhin hatten sie ihn nicht angegriffen. Ein kleiner Fortschritt.
    Ihr Trauma ist zu stark, stellte das Planhirn nüchtern fest. Du wirst sie nicht überzeugen. Verlasse die Stadt und zerstöre den Zeittransmitter, bevor es zu spät ist.
    Aber um den Zeittransmitter zu zerstören, musste er die Lemurer in der Stadt ihrem Schicksal überlassen. Und er musste die Wachmannschaften des unterirdischen Komplexes ausschalten, was den Tod vieler unschuldiger Wesen bedeutete. Außerdem würde er sich damit jede Chance nehmen, in seine Gegenwart zurückzukehren oder in jene Zeit zu gelangen, in der Levian Paronn die Sternenar-chen baute. So oder so, er durfte keine vorschnelle Entscheidung treffen. Noch immer deutete nichts darauf hin, dass die Bestien den Zeittransmitter entdeckt hatten.
    Du gehst ein großes Risiko ein, warnte das Planhirn.
    Tolot lachte humorlos auf, während er weiter durch die dunkle Stadt rannte, den Feuern entgegen, die in der Ferne loderten. Dieses Abenteuer ist ein einziges großes Risiko, dachte er zurück. Genau wie das Leben.
    Das Planhirn verzichtete auf einen Kommentar, und Tolot war dankbar für die Stille, die in seinem Kopf einkehrte. Einige Momente später erreichte er einen weiten Platz im Zentrum der verfallenen Stadt, auf dem die Flüchtlinge ihre Zelte errichtet hatten, aber sie waren niedergerissen und zerfetzt, und überall lagen Leichen mit zertrümmerten und verdrehten Gliedern, Männer, Frauen und Kinder, von den Bestien niedergemetzelt.
    Tolot stöhnte auf. Er empfand tiefe Scham. Die Bestien waren seine Ahnen, Fleisch von seinem Fleisch, auch wenn mehr als fünfzig Jahrtausende der Entwicklung sie voneinander trennten. Und ohne den Psychogen-Regenerator, mit dem die Lemurer in der Endzeit dieses Krieges die Mentalität der Bestien verändern und sie in friedliche Wesen verwandeln würden, wäre er wahrscheinlich genauso grausam und brutal geworden, ein pathologischer Mörder wie seine barbarischen Vorfahren.
    Und das dunkle Erbe lebte in ihm fort.
    In der Drangwäschephase, die jeder Haluter im Lauf seines Lebens mehrmals durchmachte, erwachte es und trieb sie fort von Halut, hinaus in die Milchstraße, auf der Suche nach Abenteuern und Kämpfen, in denen sie sich bewähren konnten...
    Deine Schuldgefühle sind unangebracht, meldete sich das Planhirn wieder zu Wort. Die Haluter können auf fünfzigtausend Jahre des Friedens und der Vernunft zurückblicken. Und die Drangwäschephase ist in keiner Weise vergleichbar mit dem Wüten der Bestien.
    Aber er fühlte sich trotzdem schuldig. Verantwortlich für das Gemetzel, das seine wilden Ahnen angerichtet hatten. Von grimmigem Zorn erfüllt rannte er weiter, überquerte den Platz, der zum Grab für so viele unschuldige Wesen geworden war, und lief immer schneller, ein Riese, der wie ein Sturmwind durch die Nacht brauste. Der Rauchgeruch wurde immer intensiver. Schließlich erreichte er den Stadtrand und folgte einer Straße, die zum Raumhafen führte. Flammen loderten hoch in den dunklen Himmel, und Funken hingen wie ein riesiger Schwarm Glühwürmchen am finsteren Horizont. Seine hochempfindlichen Ohren registrierten das dumpfe Donnern von Explosionen, und die Detektoren seines Schutzanzugs meldeten die intensiven Energiesignaturen von Strahlwaffen.
    Auf halbem Weg zwischen Stadt und Hafen stieß er auf ein kuppelförmiges Gebäude mit den charakteristischen Antennenkonstruktionen einer Funkstation. Aus einem kleinen Fenster fiel Licht in die Nacht. Er verlangsamte seine Schritte und näherte sich dem geschlossenen Eingang. In der Ferne hielten die Explosionen an, und mit einem kräftigen Druck seiner rechten Pranke stieß er die stählerne Tür aus dem Rahmen. Polternd landete sie auf dem Kunststoffboden

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