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PR Lemuria 06 - Die längste Nacht

PR Lemuria 06 - Die längste Nacht

Titel: PR Lemuria 06 - Die längste Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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zu verlassen. Andernfalls ... «
    »Der Kommandant der PALENQUE ist eine Frau.«
    Paronn ignorierte den Einwand. »Nach Ablauf der Frist werde ich auf den Prospektorenraumer schießen lassen. Es wird sich herausstellen, ob die Terraner tatsächlich so hartnäckig sind wie ihr Ruf.«
    Um Jere von Baloys Mundwinkel zeichnete sich ein süffisantes Lächeln ab. »Ich bedauere, doch die LAS-TOOR wird ihre Position vorerst nicht verlassen.«
    »Zwinge mich nicht dazu, Jere, gegen ein akonisches Schiff vorzugehen.«
    »Mit Verlaub, Maphan, die LAS-TOOR untersteht keinem militärischen Befehl. Es mag dir schwerfallen, das zu akzeptieren... «
    »So ist es. Eins unserer Sonnensysteme wurde von Aggressoren besetzt. Lassen wir dahingestellt, ob von Halutern oder Bestien. Unter diesen Umständen bin ich als Kommandant eines Verbands von Schlachtschiffen der glorreichen Siebenten Flotte befugt, unverzüglich und ohne Rücksprache mit dem Regierenden Rat die Notstandsgesetzgebung anzuwenden. Das geschieht hiermit. Die LAS-TOOR untersteht ab sofort meinem Befehl, jeden Widerspruch werte ich als Meuterei und Gefährdung der inneren Sicherheit. Der LAS-TOOR werden umgehend die Kursdaten für den gemeinsamen Flug nach Drorah übermittelt.«
    »Nein«, sagte Jere von Baloy unbewegt.
    »Du widersetzt dich? Ich werde ... «
    Paronn verstummte, als Jere von Baloy in einer um Aufmerksamkeit heischenden Geste die Arme ausbreitete. Ausgerechnet der Mann, der es nicht einmal für nötig befand, die Kommandantenuniform zu tragen, sondern in seiner viel zu legeren Kleidung eher dem undisziplinierten Haufen an Bord des terranischen Schiffes ähnelte.
    »Natürlich kennst du die Vorschriften so gut wie ich, Maphan Achab ta Mentec.« Von Baloys Stimme wurde mit jedem Wort leiser und eindringlicher, ganz so, als bereite ihm das größtes Vergnügen.
    »Ein Besatzungsmitglied der LAS-TOOR befindet sich auf dem zweifellos von Bestien okkupierten Planeten. Woher die Angreifer gekommen sind, ist in dem Zusammenhang zweitrangig. Ausschlaggebend ist allein, dass zu meinem Besatzungsmitglied kein Funkkontakt besteht.«
    »Alle, die vorschriftswidrig auf Gorbas-Vier gelandet sind, dürften mittlerweile nicht mehr am Leben sein.«
    »Gibt es Beweise dafür?«
    Paronn lachte dumpf. »Der Ausfall unserer Einrichtungen auf Gorbas-Vier... drei von Bestienraumern vernichtete Schlachtschiffe, dazu die von uns zerstörten Abwehrstellungen und Bestienraumer... weiterer Beweise bedarf es wohl nicht.«
    Jere von Baloy nickte sinnend. Letztlich lag in seinen Augen ein Ausdruck, den Paronn sich nicht erklären konnte.
    »Zwei Schlachtkreuzer«, sagte der Kommandant der LASTOÖR, »sollten in der Lage sein, die Gestrandeten auf dem Planeten abzuholen.«
    »Unkalkulierbare Risiken wegen einer Handvoll Terraner einzugehen, die ohnehin nicht mehr am Leben sind, erscheint unverantwortlich.«
    »Ein Besatzungsmitglied der LAS-TOOR befindet sich ebenfalls auf Gorbas-Vier.«
    »Ich gehe davon aus, dass Solina Tormas sich den Terranern freiwillig angeschlossen hat.« Paronn lachte triumphierend, als sein Gegenüber schwieg. »Wenn du schon so versessen darauf bist, den terranischen Emporkömmlingen beizustehen, kennst du wohl auch einige ihrer besonderen Redensarten. Mitgefangen - mitgehangen, Jere. Die Historikerin ist für ihr Schicksal selbst verantwortlich.«
    »Du weißt demnach nichts über den Verbleib der Gruppe?«
    Paronn zögerte kaum merklich. »Nein. Aber ich befehle dir... «
    »Das finde ich seltsam. Sogar befremdlich.« Jere von Baloy lächelte, doch es wirkte frostig. »Ich stelle mir gerade vor, dass es die Mitglieder des Regierenden Rates auf Drorah brennend interessieren dürfte, weshalb zwischen einem von Gegnern besetzten Planeten und der UMBERIA eine Transmitterverbindung bestand. Weshalb dir außerdem bekannt ist, wer von meiner Besatzung auf Gorbas-Vier gelandet ist, obwohl deine Schiffe erst zu einem späteren Zeitpunkt eintrafen. Die Auswertung der Messdaten lässt leider nicht erkennen, ob eine oder mehrere Personen über den Transmitter geholt wurden.«
    Levian Paronn versteinerte. Unbewegt starrte er das dreidimensionale Abbild an, als könne er auf diese Weise Einfluss auf den Kommandanten der LAS-TOOR nehmen. »Offenbar willst du es nicht anders«, sagte er schließlich. »Die Bestien sind ernst zu nehmende Gegner, denen ein Schiff wie die LAS-TOOR wenig entgegenzusetzen hat. Ich fürchte, Maphan, wir werden uns nicht Wiedersehen.« Mit einer

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