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PR Lemuria 06 - Die längste Nacht

PR Lemuria 06 - Die längste Nacht

Titel: PR Lemuria 06 - Die längste Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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doch nichts anderes; Einheiten der Siebenten Flotte von Admiral Mechtan von Taklir. Die scheinen uns ständig zu beschatten. Aber wie Omer schon angedeutet hat: wenn wir näher an Gorbas-Vier gehen ... «
    »Fühlt sich mittlerweile jeder dazu berufen, mir vorzuschlagen, wie ich das Schiff führen soll?« Sharita Coho hob die Stimme. »Ich sehne mich nach den Tagen zurück, in denen wir die akonische Austausch-Geisel an Bord hatten. Da gab es noch eine Spur von gutem Benehmen. Inzwischen verstehen es alle, nahtlos an die Zeit vorher anzuknüpfen. Gut, ich spiele mit, aber auf meine Weise.« Sharita hatte beide Fäuste geballt und schlug sie demonstrativ gegeneinander.
    Kossa grinste breit. Er, schlaksig, geradezu dürr, kleiner noch als die Kommandantin, aber dafür mit einer krausen Haarpracht, die jene paar Zentimeter wieder wettmachte, schnippte rhythmisch mit den Fingern. »Unsere Freunde melden sich soeben!« »Hayden, Hartich und die anderen?«
    »Maphan Jere von Baloy, Kommandant der LAS-TOOR.«
    »Worauf wartest du?«
    »Ich stelle durch.« Kossa entblößte seine strahlend weißen Zähne.
    »Sie sind weg und außer Reichweite«, eröffnete der Akone.
    »Das haben wir ebenfalls festgestellt.« Sharita Coho nickte knapp. »Ist euch bekannt, was es mit den beiden Transmitterimpulsen auf sich hatte? Unser Cheforter hat eindeutig die UMBERIA als einen von beiden Messpunkten identifiziert.«
    Kaum einer registrierte, dass Driscol überrascht eine Augenbraue hochzog und sich zufrieden zurücklehnte. Im Umgang mit den Akonen schadete es bestimmt nicht, den einen oder anderen leicht überzogenen Titel bereitzuhalten. Auch wenn auf der LAS-TOOR, wie sich herausgestellt hatte, ebenfalls nur mit Wasser gekocht wurde.
    »Die Gegenstation steht auf Gorbas-Vier«, murmelte er gerade laut genug, dass die Kommandantin ihn hören konnte. »Ich habe die exakten Oberflächenkoordinaten vorliegen.«
    Ruckartig wandte Sharita sich der Ortungsstation zu. »Warum erfahre ich das erst jetzt?«
    »Bislang wollte niemand den Planeten anfliegen.«
    »Ich habe mitgehört.« Jere von Baby räusperte sich. »Wie lange sollen wir noch warten?«
    Sharita Coho hätte etliche Gründe anführen können, angefangen damit, dass die PALENQUE alles andere als ein Kriegsschiff war, bis hin zu der Feststellung, dass Icho Tolots kleines Kugelraumschiff auf Gorbas-IV gelandet sein musste. Im Ortungsschatten des Planeten konnte der Haluter sich jedenfalls nicht entfernt haben. Er wäre den Ortungen der PALENQUE und der LAS-TOOR nicht entkommen; beide Raumer waren sehr schnell auf größere Distanz zueinander gegangen, um den toten Messbereich möglichst weit zu reduzieren.
    »Falls das Risiko für die PALENQUE zu groß erscheint...«
    »Unsinn! Meine Prospektoren haben nie ein Risiko gescheut. Ich schlage vor, die LAS-TOOR gibt uns Feuerschutz, während wir in einen geostationären Orbit über den angemessenen Koordinaten gehen. Leider verfügt die PALENQUE nicht über einen Virtuell-
    bildner, mit dem wir eventuelle Angriffe ablenken könnten. Aber irgendwie kriegen wir das schon hin.«
    Die PALENQUE nahm Fahrt auf.
     

6
    »Sie halten uns für Haluter!« Lev Utan lachte dröhnend, brach jedoch abrupt wieder ab. Seine Handlungsarme krachten auf die Sessellehne, während die Brustarme auf seinen Kampfanzug trommelten. »Wir sind Haluter!«, brüllte er. »Gut zu wissen, dass diese Welt noch existiert.«
    »Fragst du dich nicht, welche Kreaturen auf Halut wohnen?«, wandte Onk Pellew ein, der Dritte an Bord des kleinen Raumschiffs, das die Lemurer abfangen sollte.
    »Wieso?«
    »Weil es den Anschein hat, als wären Lemurer und Haluter Freunde geworden«, sagte Lissos.
    Utan entblößte sein Raubtiergebiss und ließ ein tief aus dem Konvertermagen kommendes Grollen hören. Jeden anderen hätte er damit eingeschüchtert. »Dann sind diese Haluter Verräter und müssen ebenfalls ihre gerechte Strafe erhalten! Niemand arbeitet mit Zeitverbrechern wie den Lemurern zusammen.«
    »Wir unterschreiten soeben die maximale Geschützreichweite«, meldete Pellew.
    »Noch nicht feuern! Die Zielgenauigkeit lässt auf diese Distanz zu wünschen übrig.«
    »Und wenn schon ... das sind nur Lemurer.«
    »Wir sollen Gefangene ins Arsenal bringen! Die Alten wollen herausfinden, wie die Lemurer sich verändert haben.«
    »Sie werden uns kaum ebenbürtig geworden sein.« Utans Feststellung klang wie ein Fluch.
    »Dann frage ich mich, warum ihr Funkspruch klingt, als

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