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PR Lemuria 06 - Die längste Nacht

PR Lemuria 06 - Die längste Nacht

Titel: PR Lemuria 06 - Die längste Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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Prospektorenraumers nicht nur längst sprichwörtlich geworden, sie hatte oft genug für Zündstoff gesorgt.
    »Ich finde es nicht richtig, dass wir hier draußen rumhängen, während der Rest unserer Crew ... na ja, wenigstens sind Rhodan und der Haluter bei ihnen ... «
    »Geschenkt.« Sharita Coho, die Kommandantin der PALENQUE, stand urplötzlich neben dem Platz des Orters. Gut einen Kopf kleiner als Driscol, befand sie sich jetzt zumindest auf gleicher Höhe mit ihm. Breitbeinig, die Arme verschränkt, fixierte sie ihr Gegenüber. An der Hüfte ihres Kampfanzugs baumelte ein schwerer Kombilader.
    »Ohne das unvermutete Auftauchen der Akonen hätte ich eingegriffen. Falls du der Ansicht bist, dass Rhodan mir einen Stillhalte-befehl erteilt hat... «
    Omer Driscol stützte sich auf den Armlehnen ab und richtete sich kerzengerade auf.
    Sharita Coho musste den Kopf ein klein wenig in den Nacken legen, »...so irrst du dich. Selbst der große Perry Rhodan ist für mich nur ein vorübergehendes Besatzungsmitglied, das...«
    »...inzwischen für etlichen Wirbel gesorgt hat«, unterbrach Driscol. »Dennoch können wir den Trupp nicht ohne Unterstützung lassen.«
    »Darüber denke ich nach. Du wirst zugeben müssen, dass die Schlachtschiffe der Akonen deutlich stärker bewaffnet sind als wir. Dennoch haben sie drei Einheiten über Gorbas-Vier verloren. Was immer auf dem Planeten lauert, verfügt über eine beachtliche Schlagkraft.«
    »Offenbar. Unsere hochadligen Freunde beschleunigen jedenfalls seit drei Minuten. Sieht nach dem Anlauf für ein Metagravmanöver aus. Kurs: Weg von hier! Wenn du mich fragst, die geben Fersengeld.«
    Sharita Coho kniff die Augen zusammen, was ihre ohnehin schon hervortretenden Wangenknochen noch kantiger zeichnete. Ihr Gesicht wirkte in dem Moment wie aus einem Steinblock gemeißelt. »Bist du sicher?«
    »Bezweifelst du, dass ich Ortungsdaten lesen kann? Sharita, ich muss nicht auf diesem Kahn Dienst tun, mit meinen Fähigkeiten nimmt mich die LFT mit Handkuss.«
    »Warum gehst du nicht?«
    Driscol grinste breit. »Mir sind die PALENQUE und ihre Kommandantin ans Herz gewachsen.«
    »Das ist deine Version. Meine ist, dass du selbst bei der kleinsten Flotteneinheit endlich richtiges Benehmen lernen müsstest. Respekt vor Vorgesetzten ... «
    Der Ortungsspezialist zog einen Mundwinkel in die Höhe.
    »... richtiges Sitzen vor den Kontrollen ...«
    Er nickte schicksalsergeben.
    »... und überhaupt...«
    »Die beiden Kreuzer sind soeben in den Überlichtflug gegangen!«, meldete Driscol ungewöhnlich schnell, froh darüber, die Zurechtweisung der Kommandantin auf diese Weise unterbrechen zu können. »Kursvektor unverändert. Die hauen tatsächlich ab.«
    »Und?«
    Driscol hob die Schultern und ließ sie langsam wieder sinken. »Was und? Ich verstehe nicht.«
    »Gorbas-Vier?«
    Vorübergehend war der Ortungsspezialist die Aufmerksamkeit in Person. Zwar ließ er sich nie wirklich antreiben, doch seine Schaltungen waren präzise, und nicht ein Handgriff war überflüssig.
    »Auf Vier ist alles ruhig«, fasste er zusammen. »Auch auf den anderen Planeten gibt es keine Anzeichen für Unregelmäßigkeiten. Wir können die verlorenen Kinder abholen.«
    Entgegen ihren sonstigen Gewohnheit schlug die Kommandantin Driscol anerkennend auf den Arm. »Wenn wir dich nicht hätten, Omer.« Sprach's, wandte sich ab und ließ einen Ortungsspezialisten zurück, dem vor ungläubiger Überraschung der Mund offen blieb.
    »Was ist, Alemaheyu, haben wir Funkkontakt zu unserer Gruppe?«
    Der dunkelhäutige Terraner, der eben noch die Lippen im Takt einer unhörbaren Melodie bewegt hatte, schüttelte den Kopf. »Keine Verbindung. Da kein Notsignal hereingekommen ist, liegt wohl alles im grünen Bereich. Andererseits ... «
    Sharita Coho sah ihn auffordernd an.
    Alemaheyu Kossa bewegte den Oberkörper rhythmisch. Seinem sinnend in weite Ferne schweifenden Blick war anzusehen, dass er in Gedanken bei Eniva ta Drorar weilte. Der aristokratischen Akonin hatte er in den ersten Tagen ihres gemeinsamen Fluges als Betreuer zur Seite gestanden. Eigentlich war der Konflikt programmiert gewesen, repräsentierten sie beide doch grundverschiedene Welten. Aber dann hatte er Eniva das Spiel auf der Luftgitarre gezeigt, mit syntronischer Unterstützung, und sie hatte Gefallen daran gefunden. Vielleicht sogar ein wenig an ihm selbst. Kossa lächelte genießerisch.
    »Andererseits sind jetzt unsere Aufpasser weg. Die Schiffe waren

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