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PR Lemuria 06 - Die längste Nacht

PR Lemuria 06 - Die längste Nacht

Titel: PR Lemuria 06 - Die längste Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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Angriffsflotte. Von dreihundert Bestien-raumern sind allerdings zwölf in den Hyperraum entkommen.«
    Mechtan von Taklirs Blick wurde starr, beinahe zwingend. »Wir haben selbst siebzehn Raumschiffe verloren. Ich bin der Meinung, diese Schiffe und ihre Besatzungen könnten noch leben, wären wir rechtzeitig informiert worden.« Er erhob sich, machte zwei schnelle Schritte auf Paronn zu, blieb aber doch stehen und verschränkte die Arme. Von oben herab musterte er den Maphan, den er Aykalies Ehemann stets vorgezogen hatte. Vielleicht, ließ sein Mienenspiel erkennen, war das doch ein Fehler gewesen.
    »Du hast die DIÖGU verloren - mit zweihundertzwanzig Mann Besatzung. Weil du sie ohne Sicherung nach Gorbas geschickt hast. Außerdem drei Schiffe... Alle diese Männer und Frauen sind unnötig gestorben. Weil ihr Maphan kein Vertrauen in die Flottenführung zeigt. So ist es doch, mein Jun...« Mechtan von Taklir verstummte. Oft hatte er Achab mein Junge genannt, weil er in ihm so etwas wie den Sohn gesehen hatte, der ihm vom Schicksal verweigert worden war. Diese Anrede stand ihm, der bald viermal so alt war wie Achab, sehr wohl zu. Aber jetzt zögerte er. Achab war kein Jüngling von vierzig, sondern ein Methusalem mit fünfundfünfzig-tausend Jahren auf dem Buckel.
    »Ich weiß nicht mehr, was ich von dir halten soll.« Der Admiral zog es vor, bei der Wahrheit zu bleiben. »Ausgerechnet du bringst mein Weltbild ins Wanken. Und was kommt noch?«
    »Die Bestien, Takhan, das ist sicher. Sie sind auf Gorbas und vermutlich vielen anderen Welten, und...«
    Keiner von beiden hatte bemerkt, dass die Nad'ehu zurückgekehrt war. Erst, als sie sich vernehmlich räusperte, schauten sie auf.
    »Oft genug«, sagte die Hohe Frau, »ist das Energiekommando schneller und umfassender informiert als andere Stellen. Das dürfte auch diesmal der Fall sein. Seit gut fünf Stunden sammelt sich eine arkonidische Flotte im Nachbarsektor. Unser Agent sprach von nur fünf Schiffen anfangs, aber vor einer halben Stunde waren es bereits über neunhundert. Grund für diesen Aufmarsch ist der Angriff Unbekannter auf ein arkonidisches Installationsschiff. Es muss weitgehend vernichtet worden sein.«
    »Die Bestien?«, fragte der Admiral.
    »Das Schiff wurde gerammt«, erklärte die Nad'ehu. »Von einem kleinen schwarzen Raumer. Die Arkoniden haben das anhand der Spuren rekonstruiert, obwohl nicht viel übrig geblieben zu sein scheint. Aus dem Schiffswrack wurde mit Desintegratoren und Thermogeschützen die obere Polkuppel herausgeschnitten.«
    »Ich wusste es!«, sagte Paronn. »In der Polkuppel war eine Transformkanone untergebracht, oder? Die Bestien sind also schon im Begriff, ihren technischen Rückstand aufzuholen, und versorgen sich mit modernen Waffen.«
    »So schnell baut niemand eine Transformkanone nach«, sagte der Admiral.
    »Wir wissen nicht, über welche Möglichkeiten sie verfügen«, widersprach Paronn. »Sehr wahrscheinlich werden wir schon in zwei oder drei Wochen mit ihren ersten Angriffsflotten konfrontiert, die mit Transformkanonen ausgerüstet sind.«
    »Das sind doch Hirngespinste«, fuhr Mechtan von Taklir auf. Aber wirklich überzeugend klang er nicht.
    »Es gibt nur eine Möglichkeit, die Bestien wirklich zu stoppen!«, sagte Paronn. »Wir müssen verhindern, dass sie ihre Arsenale überhaupt erst errichten.«
    »Das ist ausgeschlossen!«
    Mit einer ungehaltenen Geste schnitt die Nad'ehu dem Admiral das Wort ab. »Ich höre, Levian.«
    Der Lemurer nickte knapp. »Dass der Zeittransmitter auf Gorbas-Vier zerstört wurde, muss nicht bedeuten, dass wir nicht an die Bestien herankommen. Es ist rund dreitausend Jahre her, dass Akon mit hilfe eines Zeitumformers versucht hat, den neu aufgetauchten Rivalen Terra zu besiegen... «
    »Das ist kein Thema! Der Zeitumformer wurde damals vernichtet.«
    »Aber die Konstruktionsunterlagen bestimmt nicht.«
    Der Gesichtsausdruck der Hohen Frau schwankte zwischen bestürzt und ungehalten. »Angenommen, die Pläne existierten tatsächlich noch... nicht einmal ich könnte darüber verfügen. Und wie lange wird wohl ein Neubau in Anspruch nehmen? Diese Zeit werden die Bestien uns nicht lassen, falls sie wirklich in der Lage sind, Transformkanonen nachzubauen.«
    »Es gibt noch die Möglichkeit, einen Nullzeitdeformator einzusetzen!«
    »Dessen Bau ebenfalls Jahre verschlingen würde.«
    »Aber das wäre zumindest möglich?«
    »Du bist verrückt«, sagte die Nad'ehu tonlos. »Oder

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