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PR Lemuria 06 - Die längste Nacht

PR Lemuria 06 - Die längste Nacht

Titel: PR Lemuria 06 - Die längste Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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tun hatten, haben die Zeit womöglich im Kälteschlaf überdauert. Sie wurden zuerst aufgeweckt. Als Wächter, oder um die Armee einzuweisen, die hier heranwachsen sollte.«
    Rhodan nickte. »Beide Vermutungen liegen allerdings nahe.«
    »Sie erscheinen logisch«, ließ sich auch Tolot vernehmen. »Aber nicht in letzter Konsequenz.«
    »Ach was!«, widersprach Norwell. »Diese Wächter haben die akonischen Arbeiter ausgeschaltet und uns und Levians Schiffe angegriffen. Der Kerl, den Tolot am Transmitter betäubt hat, war womöglich der letzte Überlebende.«
    »Und wenn nicht?«, fragte Solina Tormas. »Boryk sprach davon, dass die Hüter leben.«
    »Frag ihn noch einmal!«, schlug Norwell vor.
    »Boryk schläft.«
    »Wir fallen auf sein Geschwätz im Fieberwahn herein«, sagte der Prospektor. »Aber nicht mit mir.«
    »Was hindert uns in diesem Fall daran«, warf van Küspert ein, »die PALENQUE zu rufen und uns abholen zu lassen? Das Schiff dürfte mit den vermaledeiten Nebelquallen doch fertig werden.«
    »Ich nehme an, Rhodanos hat das längst versucht«, sagte der Ha-luter.
    »Davon haben wir nichts mitbekommen«, widersprach Shimon.
    »Tolotos sieht das richtig«, bestätigte Rhodan. »Ich habe kurzzeitig den normalen Helmfunk abgeschaltet und versucht, Funkkontakt zu bekommen.«
    »Also ziehen wir doch nicht alle an einem Strang.« Norwell schüttelte den Kopf. »Es ist wie immer: Die Obrigkeit versucht, uns unwissend zu halten. Es ist nicht einmal klar, ob die PALENQUE während der Landung von robotgesteuerten Bodenforts angegriffen würde. Das Schiff dürfen wir auf keinen Fall gefährden.«
    »Wenn Hayden der Ansicht ist, rufen wir eben die LAS-TOOR«, entschied Solina. »Unser Maphan riskiert sein Leben inzwischen wohl auch für einen terranischen Prospektor.« Sie bedachte Norwell mit einem giftigen Seitenblick, den der aber überhaupt nicht bemerkte.
    »Unsere Anzugfunkgeräte sind zu schwach, wir können mit ihnen die Schiffe nicht erreichen«, warf Rhodan ein. »Obwohl ich annehme, dass die PALENQUE und die LAS-TOOR sich mittlerweile im Orbit befinden.«
    Die Überlegung, dass beide Raumer schon von den Bestien vernichtet worden sein konnten, behielt er lieber für sich. Auch, dass er von Anfang an einen Trumpf im Ärmel hatte. Anders hätte sein Freund Reginald Bull ihn gar nicht erst auf die PALENQUE gehen lassen. »Wer sich in Gefahr begibt, kommt darin um.« Bullys aufgebrachter Ausruf klang Rhodan noch in den Ohren. Unwillkürlich musste er lächeln. Die Alternative war, sich auf Terra auf einem einsamen Südseeatoll zu verkriechen. Auf Dauer erschien ihm das todlangweilig, abgesehen davon, dass er für solchen Müßiggang bestimmt nicht der Richtige war.
    »Warum bedienen wir uns nicht der Funkstation der Bestien?«, fragte Tolot. »Vorausgesetzt, wir finden eine solche Anlage.«
    Rhodan nickte zufrieden. »Genau das wollte ich eben vorschlagen.«
    Nach gut zwei Kilometern, in denen sich die Aufzuchttanks hintereinander reihten, wurde das Ende der Halle erkennbar. Mindestens fünfundzwanzigtausend der mehrfach mannshohen Tanks hatten hier Platz gefunden, und die Kulisse war ebenso bedrückend wie gigantisch.
    Die Bestien in den halbtransparenten Behältern schienen voll aus-gebildet gewesen zu sein, hatten es aber aus irgendeinem Grund nicht geschafft, ihre Tanks zu verlassen.
    Die Zeit dafür war noch nicht reif, durchzuckte Rhodan ein aberwitziger Gedanke. Sie hatten nur einige der ersten Tanks kontrolliert, es dann aber aufgegeben. Der Terraner hatte es plötzlich eilig. Wieder wischte er den Staub der Jahrtausende beiseite - und diesmal blickte er nicht auf zähflüssige Zellmasse, sondern auf die massigen Säulenbeine eines aufrecht stehenden schwarzhäutigen Kolosses. Über ihm, als wollten sie jeden Moment zugreifen, hingen die beiden Brustarme. Reglos zwar, dennoch prallte Rhodan unwillkürlich zurück.
    Seine Begleiter sahen hinter dem frei gewischten Abschnitt zwar nur die schwarze Lederhaut, aber das genügte.
    »Natürlich mussten wir damit rechnen, dass nicht alle Züchtungen abgestorben sind«, sagte van Küspert. »Aber was können wir dagegen unternehmen?«
    »Lebt die Bestie?« Shimons Stimme zitterte.
    »Ich denke schon«, antwortete Rhodan. »Sie ist nur noch nicht aktionsfähig.«
    »Wann wird es so weit sein?«
    Mit zwei seiner vier Hände wischte Tolot den oberen Bereich des Tanks frei. »Sehr bald«, erklang es aus seinem Rachen.
    Die Augen des eingeschlossenen Monstrums

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