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PR Lemuria 06 - Die längste Nacht

PR Lemuria 06 - Die längste Nacht

Titel: PR Lemuria 06 - Die längste Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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Hand«, sagte der Admiral.
    Die Frau schüttelte den Kopf. »Nein, Mechtan. Ich bilde mir ein, mich in gewisser Weise in Terraner hineindenken zu können, aber das erscheint mir zu vordergründig.«
    »Er wollte das Paradoxon verhindern.«
    Die Hohe Frau lachte dumpf. »Auch der terranische Resident kann nicht hellsehen. Woher hätte er davon wissen sollen?« Sie wandte sich wieder Paronn zu. »Nur um eines klarzustellen: Der Waffe aus dem Ichest-System, wie immer sie beschaffen sein mag, bedarf es nicht, damit wir heute die Bestien besiegen. Sie sind unseren Transformkanonen hoffnungslos unterlegen.«
    »Eine solche Einschätzung kann ich nicht teilen«, widersprach Le-vian. »Es gab mehrfach Verluste im Gorbas-System. Ich habe drei meiner Schiffe verloren, als die Bestien überraschend angriffen.«
    »Du sagst es«, stellte der Admiral fest.»Überraschend. Würdest du in derselben Situation noch einmal drei Schiffe verlieren?«
    Einen Moment lang stockte der Maphan. Er erkannte Mechtan von Taklirs Absicht deutlich. »Nein«, antwortete er betont. »Ich glaube nicht, dass sie mit ihren Intervallkanonen erneut diesen Erfolg erzielen würden. Aber«, fügte er hinzu, als der Admiral sich zurücklehnen wollte, »niemand kann sagen, wie viele Basen sie wirklich unterhalten, wie groß die Zahl ihrer Schiffe und der Bestien selbst ist. Wenn sie geschlossen in einer Großoffensive angreifen...«
    »Das tun sie nicht mehr«, sagte die Nad'ehu in einem Tonfall, der keinen Widerspruch zuließ. Ein leiser Summton war zu vernehmen. Sie ballte die linke Hand zur Faust, und über ihrem Handrücken entstand ein knapp eine Handspanne messendes Hologramm. Pa-ronn konnte nicht erkennen, was es zeigte, da drei Viertel der Projektion ausgeblendet waren. Die Hohe Frau nickte knapp, dann wandte sie sich dem Admiral zu: »Mechtan, sag ihm alles!« Zugleich erhob sie sich und verließ den Raum mit schnellen Schritten.
    »Ist etwas vorgefallen?«, fragte Levian, während er ihr nachschaute. »Das Energiekommando...«
    »Frag die Nad'ehu danach!«
    »Sie gehört zum Energiekommando? Und du ebenfalls.« Eigentlich glaubte Paronn das selbst nicht. Immerhin arbeitete Aykalie für das Energiekommando, und über sie hatte er versucht, mehrfach an brisante Themen heranzukommen. Aykalie ihrerseits hatte stets versucht, das vor ihrem Großvater geheim zu halten. Aber möglicherweise gab es sogar geheimdienstintern Geheimnisse.
    Der Admiral lächelte mitleidig. »Erwarte nicht von mir, dass ich dazu Stellung beziehe. Schließlich hast du nicht nur mich, sondern auch Aykalie jahrelang über deine wahre Identität im Unklaren gelassen.«
    »Was wäre andernfalls geschehen?«, erwiderte Levian. »Du hättest versucht, mindestens die Siebente Flotte einzuschalten. Und das hätte unweigerlich ein Paradoxon nach sich gezogen.«
    »Wir hätten verhindert, dass der Zeittransmitter auf Gorbas-Vier zerstört wird.«
    Paronn spürte, dass seine Gesichtszüge entgleisten.
    »Zugleich hätte ich jedoch den Teufel getan, dich in die Vergangenheit gehen zu lassen«, fuhr der Takhan fort. »Ebenso wenig, wie Rhodan das zugelassen hat.«
    »Damit sind die Fronten abgesteckt.«
    »Wenn du es so nennen willst, mein Junge. Worauf die Nad'ehu eben angespielt hat: Die Bestien haben bereits zugeschlagen, aber sie sind nicht stark genug, um uns zu widerstehen. Die Siebente Flotte, leider ohne deine fünf Schiffe, unterstützt von schweren Kampfkreuzern der Neunten und Zehnten Flotte, befindet sich im Rückflug nach Akon. Ich bin den Schiffen auf dem Transmitterweg vorausgeeilt.«
    Paronn hatte, ohne es zu wollen, die Stirn in Falten gelegt. »Wo?«, fragte er nur.
    »Merdosa-System«, antwortete der Admiral ebenso schroff.
    »Knapp siebentausend Lichtjahre von hier«, überlegte Levian. »Fünf Planeten. Nummer drei, Merdo, ist eine eher unbedeutende Agrarwelt.«
    »Sie war unbedeutend«, pflichtete der Takhan bei. »Fünfundvier-zigtausend Bewohner in zwei Zentren, zuständig für die gesamte vollrobotische Produktion. Drei Ernten im Jahr. Inzwischen ist Merdo eine weitgehend verbrannte Wüste. Nicht einmal fünfhundert Männer und Frauen konnten sich vor dem Zugriff der schwarzen Kugelraumer in Sicherheit bringen. Es waren große, achthundert Meter durchmessende Kampfschiffe und eine Vielzahl kleiner Einheiten knapp unter hundert Meter. Ihre Basis auf dem äußeren Planeten existiert nicht mehr. Wir waren gezwungen, sie vollständig auszulöschen. Ebenso die

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