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PR Lemuria 06 - Die längste Nacht

PR Lemuria 06 - Die längste Nacht

Titel: PR Lemuria 06 - Die längste Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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Augen zusammen. Sein Reflex, die Nasenwurzel zu massieren, scheiterte am geschlossenen Helm. Das war eine instinktive Bewegung, gegen die selbst dreitausendjährige Erfahrung nicht ankam.
    »Denkst du dasselbe wie ich, Rhodanos?« Tolots Stimme drang in seine Überlegungen. Als er nur nickte, entblößte der Haluter sein mörderisches Gebiss.
    Auch außerhalb der Halle herrschte Dunkelheit. Norwell ließ sich endgültig von seiner cholerischen Ader treiben und fluchte unbe-herrscht, als die Lichtkegel der Scheinwerfer ein chaotisches Durcheinander enthüllten.
    »Was willst du eigentlich?«, fragte van Küspert. »Sobald es hier hell wird, drehen die Bestien uns den Hals um. Dann kommen sie aus den Tanks. Ich hoffe, dass uns die Nacht noch lange erhalten bleibt.«
    Der Außenbereich war offenbar weit weniger gut befestigt als die Halle, die sie eben durchquert hatten. Große Felsplatten hatten sich aus der Decke gelöst und technisches Inventar unter sich begraben. Das nachrutschende Geröll hatte sich zu einem hohen Wall aufgetürmt, fast wie die Moränen einer Gletscherzunge. Unübersehbar war, dass jemand versucht hatte, sich einen Weg in die Höhe zu bahnen.
    »Infrarotabdrücke haben sich längst verflüchtigt«, stellte Tolot fest. »Ich kann nicht sagen, ob hier eine oder mehrere Bestien tätig waren.«
    »Womöglich sind sie da oben.« Hartich wollte sich durchs Haar fahren, scheiterte aber wie Rhodan am Helm, an den er nicht mehr gedacht hatte. Einen Moment lang huschte ein Lächeln über Solinas Züge.
    »Was ist da oben?«
    »Die Funkstation«, vermutete Rhodan.
    »Das ist nicht dein Ernst, oder?«, sagte Norwell.
    »Die Bestien waren vermutlich erst vor einigen Tagen hier. Und jetzt sind sie ...« Rhodans Stimme wurde eindringlich: »... Hinter dir!«
    Norwell schüttelte den Kopf. Er wollte zu einer heftigen Erwiderung ansetzen, riss aber die Augen auf, als Tolot sich jäh auf die Brustarme fallen ließ und zum Sprung ansetzte, und warf sich im nächsten Moment zur Seite. Entronnen wäre er dem mörderischen Zusammenprall mit dem Haluter allerdings nicht mehr, hätte Tolot ihn nicht ohnehin um einige Handbreit verfehlt.
    Unter dem Haluter zerbarst eine Steinplatte. Etwas sprang in die Höhe und stieß ein grässliches Kreischen aus, als Tolot es mit einer Hand erwischte und auf den Boden schmetterte.
    Undeutliche Bewegungen zeichneten sich ab. Im einen Moment schienen sich Tentakel um Tolots Leib zu winden, im nächsten wurde Meter entfernt ein kantiger, länglicher Schädel sichtbar, fast nur ein Sehnenbündel, mit einem noch mörderischeren Gebiss, als es das des Haluters war.
    Eine Vielzahl von Tentakeln peitschte gegen Tolots Beine und zerrte ihn zu Boden. Die heftige Erschütterung seines Sturzes wirbelte Staub auf. Allerdings war es gerade dieser Staub, der den unheimlichen Angreifer überhaupt erst einigermaßen sichtbar werden ließ. Rhodan glaubte, einen gefiederten Leib zu erkennen, von dem die heftig peitschenden Arme ausgingen. Im Zentrum saß etwas wie ein trichterförmiger, weit vorgestülpter Schlund, der nach dem Ha-luter schnappte.
    Dieses Geschöpf umklammerte Tolot, als könne es ihn tatsächlich festhalten. Doch seine zupackenden Hände zerrissen einen Tentakel nach dem anderen.
    Mit einem schrillen, in den Ultraschallbereich abgleitenden Aufschrei wühlte sich die Kreatur wieder in die Geröllhalde.
    Norwell sicherte nach allen Seiten.
    »Was war das?«, rief Solina. Gemeinsam mit Shimon kümmerte sie sich um Boryk.
    »Auf jeden Fall keine der Bestien«, sagte Norwell. »Hoffentlich ist nicht noch mehr solches Viehzeug unterwegs.«
    »Wahrscheinlich gibt es eine Verbindung zur Oberfläche. Falls sich der Felssturz durchzieht ... «
    »Vor uns diese Biester, hinter uns die Bestien. Das haben wir fantastisch hingekriegt«, schimpfte der Prospektor.
    »Ich weiß«, sagte Rhodan. »Das Leben auf der PALENQUE war ruhig und angenehm - bis ich an Bord kam.«
    Norwell sah den terranischen Residenten durchdringend an und nickte verbissen. »Genau so ist es.«
    Ohne weiteren Zwischenfall gelangten sie nach oben. Tolot folgte, als sich die anderen schon auf der nächsten Etage befanden.
    Rhodan sah den Haluter plötzlich herumfahren und nach etwas schlagen, was er aus der Höhe nicht erkennen konnte. Dann schnellte Tolot sich mit aller Kraft empor und überwand die letzten sieben oder acht Meter mit einem einzigen Sprung. Sein Aufprall ließ neue Risse in der Abbruchkante entstehen.
    Den

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