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PR NEO 0034 – Die Ehre der Naats

PR NEO 0034 – Die Ehre der Naats

Titel: PR NEO 0034 – Die Ehre der Naats Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerry Haynaly
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Verständnis für die Kommandoaktion, die den Tod von geschätzten achthundert Naats gefordert hatte. Für die paar Informationen? Was wollte das Imperium damit bewirken?
    »Gibt es ein besseres Argument, dass wir siegen werden?«, fragte Reban-Terkh, den der Anblick des zerstörten Kreuzers euphorisierte. Die Duftnote des Triumphes, die er absonderte, bewies, dass er wirklich glaubte, was er sagte.
    Tresk-Takuhn teilte diese Zuversicht nicht. Er hatte genug mit den Arkoniden zu tun gehabt, um sie nicht als degeneriert abzutun wie viele seiner Artgenossen. Das Imperium mochte seine alte Stärke eingebüßt haben, aber seine Machtfülle stellte das Despotat immer noch weit in den Schatten. Außerdem war er sicher, dass sie es mit keinem einzigen Arkoniden zu tun haben würden, sondern ausschließlich und allein mit Naats – erbarmungslosen Kampfmaschinen, die den Tod nicht fürchteten.
    »Und wenn uns nur Naats angreifen werden?«, fragte er deshalb.
    »Ha!« Reban-Terkh wies mit der Rechten auf eine Ansammlung von zehn bis dreißig Meter durchmessenden Gesteinsbrocken, die zwischen mehreren Monden verstreut im Sonnenlicht von Tatlira glänzten. »Für die haben wir noch ein paar hübsche Überraschungen. Ein nettes Minenfeld hier, da der ausgehöhlte Mond mit den Geschützbatterien, falls unsere Schiffe verfolgt werden, dort die getarnten Geschütze ... Reicht das?«
    »Das werden wir sehen«, antwortete Tresk-Takuhn. Rayold war nicht vollendet, sosehr der junge Adjutant die Fallen anpries. Das Labyrinth bot zwar die Möglichkeit, unzählige Fallen für die Gegner aufzubauen und ihnen Hinterhalte zu legen, doch was half es, wenn nur ein Teil der Fallen einsatzbereit war? Dazu kamen die Fehlfunktionen und Teilausfälle von Anlagen, die auf die mangelnde Synchronisation der beteiligten Geräte zurückzuführen waren. Dabei erinnerte er sich, dass er noch einen zweiten Trumpf hatte, den er gegen die Naats auszuspielen gedachte.
    Tresk-Takuhn aktivierte den Kom der Tat-01. Er hatte für den Kommandanten der Dritten Verteidigungsflottille noch einen Sonderauftrag. Diese Schiffe konnten die Naats oder seinetwegen auch die Arkoniden nicht kennen, denn sie hatten sich bis zum Abschuss der SHYDAR testweise in den noch nicht fertiggestellten Tarn-Hangars auf Rayold I befunden.
    Während die Verbindung aufgebaut wurde, bedachte er Reban-Terkh mit einem Seitenblick. »Wir werden unsere Schuppenhaut so teuer wie möglich verkaufen, das verspreche ich Ihnen.«
     
    Nach einer Stunde, die Tresk-Takuhn wie zehn vorgekommen waren, hatten sie ihre Inspektion beendet. Reban-Terkh steuerte das Boot endlich zurück nach Rayold I.
    Tresk-Takuhn schwieg und sah hinunter auf den Riesenplaneten Rayold, an dessen Nordpol helle Lichter der Aurora tanzten. Der Große Dunkle Fleck befand sich im Moment auf der anderen Seite des Planeten, aber auch so boten die Wolkenformationen einen atemberaubenden Anblick. Trotzdem – so schön der Planet aus der Umlaufbahn der Monde auch aussah, er war für Topsider eine Gifthölle, genauso lebensfeindlich wie der Weltraum.
    Oder noch schlimmer , korrigierte er sich. Planetare Sonden hatten Stürme angemessen, die in Äquatornähe mit Überschallgeschwindigkeit um den Planeten jagten. An die Gewitter wollte er gar nicht denken, denn sie waren mit nichts zu vergleichen, was auf Topsid mit diesem Begriff verbunden wurde. Eine einzige Schlechtwetterfront auf Rayold war größer als Tresk-Takuhns ganzer Heimatplanet.
    »Rayold ...«, murmelte er.
    Wie war es wohl dem Methan – oder eigentlich Maahk – ergangen, den sein alter Freund Hisab-Benkh auf Gorr, dem zweiten Planeten, gefunden hatte? Der Soldat Grek-487 hatte zehntausend Jahre im Kälteschlaf überdauert. Und weil sich so ein Fund nicht geheim halten ließ, hatte Tresk-Takuhn die Anweisung erhalten, ihn nach Topsid zu bringen. Ein Befehl, gegen den er sich innerlich sperrte, aber den er nicht verweigern konnte. Nicht offen jedenfalls.
    Doch Hisab-Benkh hatte seine Andeutungen richtig verstanden und den Maahk über dem Planeten aus dem Schiff gestoßen. Seitdem war Grek-487 verschwunden. Der Maahk war förmlich wie vom Erdboden verschluckt. Das war bei der riesigen Oberfläche des festen, aus Eis und Silikaten bestehenden Kerns von Rayold und der dicken Wasserstoff-Helium-Methan-Atmosphäre aber nicht wirklich ein Wunder.
    Zudem hatten die Soldaten die Suche nur halbherzig durchgeführt. Selbst Reban-Terkh hatte nicht weiter auf einer Verfolgung

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