Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR NEO 0036 – Der Stolz des Imperiums

PR NEO 0036 – Der Stolz des Imperiums

Titel: PR NEO 0036 – Der Stolz des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
Vom Netzwerk:
ich: »Nein. Das müssen Sie mir erklären. Was ist so besonders an Ihren Kameraden?«
    »Besonders?« Manoli schwieg einen Moment. »Reg ist der raubeinigste, mitfühlendste, witzigste und zäheste Kerl, den ich je getroffen habe. Er gibt nie auf. Und Perry ...«, er überlegte, »... Perry hat etwas, das ich noch bei keinem anderen Menschen erlebt habe. Eine Art inneren Kompass. Egal, vor welchen Schwierigkeiten er steht, er findet immer die richtige Antwort. Die moralisch richtige. Ohne ihn wäre ich tatsächlich tot, zusammen mit Reg und Clark auf dem Mond erstickt ...« Manoli sinnierte einen Augenblick, dann schüttelte er in einer sanften Bewegung den Kopf, als wolle er sich selbst korrigieren. »Aber darum geht es eigentlich gar nicht.«
    »Sondern?«
    »Kameraden werden zu Kameraden durch das, was sie miteinander durchgestanden haben. Dadurch, dass sie füreinander eingestanden sind und immer füreinander einstehen werden. Jeder kann ein Kamerad werden.«
    »Sogar wir beide? Ich meine, für den Fall, dass wir das hier überleben.« Ich deutete in Flugrichtung. Dort schälte sich der mächtige, von zahlreichen Scheinwerfern erleuchtete Rumpf der VEAST'ARK aus der Schwärze des Alls.
    »Mal sehen.« Manoli grinste. Aber die Geste war gezwungen, diente dazu, seine Furcht im Zaum zu halten.
    »Was haben Sie mit Ihren Kameraden durchgemacht?«, fragte ich, um ihn abzulenken.
    »Oh, komplett verrückten Mist.« Aus seinem gezwungenen Grinsen wurde ein versonnenes. »Man nannte uns Astronauten. Wir waren Männer, die sich mehrmals im Jahr, an die Spitze einer überdimensionierten Feuerwerksrakete geschnallt, ins All haben schießen ließen.«
    »Davon habe ich gehört«, log ich.
    »Sie hätten uns ausgelacht, hätten Sie es gesehen.«
    »Das bezweifle ich«, antwortete ich wahrheitsgemäß. »Ich bewundere Ihren Mut.«
    »Ach was!« Manoli machte eine wegwerfende Handbewegung. »Pounder, der alte Knochen, hat uns in Nevada Fields herumgescheucht. Das kann jeder. Echter Mut war, ihm die Meinung zu sagen. Reg hat das ab und zu gemacht. Aber nicht bei unserem letzten Start. Pounder hat uns zum Mond geschossen. Mit der STARDUST, die ein besserer Prototyp war, auf einer Trägerrakete mit der unangenehmen Neigung, sich kurz nach dem Start in einen Feuerball zu verwandeln.«
    »Offensichtlich hat sie es in diesem Fall nicht getan. Wieso der Mond?«
    »Wegen Leuten wie Ihnen. Arkoniden. Sie waren mit ihrem Raumschiff auf der erdabgewandten Seite des Mondes gestrandet und wollten nicht gestört werden. Sie holten die STARDUST runter, Perry bekam gerade noch eine Bruchlandung hin. Ohne Perry wären wir alle elend erstickt. Er ist mit Reg zu dem Arkonidenschiff aufgebrochen und hat so lange an ihre Tür geklopft, bis man ihnen aufgemacht hat.«
    Deine Artgenossen haben den Trotz der Menschen geweckt, warf mein Gedankenbruder ein. Das war ein Fehler!
    »Diese Arkoniden«, fuhr Manoli fort, »waren nicht wie Sie. Sie hielten uns für bessere Tiere. Aber wir haben ihnen gezeigt, was wir können. Wir Menschen waren es, die Crest das Leben retteten, die Krankheit heilten, an der die arkonidischen Ärzte gescheitert waren!«
    Es war eine Behauptung, die mir wenig wahrscheinlich erschien. Doch es war Manoli anzusehen, wie stolz sie ihn machte. Ich widersprach nicht.
    »Crest lebte. Und ...« Der Arzt senkte die Stimme. »Und ich bin kein Freund von Großspurigkeit und Übertreibungen. Aber es stand schlecht um die Menschheit, als wir die Arkoniden trafen. Wir waren auf keinem guten Weg. Jetzt aber ... Unsere Möglichkeiten sind so unendlich wie das Universum!«
    Manoli hatte sich unwillkürlich gestrafft. Er hatte recht, der Menschheit standen Möglichkeiten offen wie noch nie zuvor in ihrer Geschichte. Sie schickte sich an, die große kosmische Bühne zu betreten. Aber die Menschen konnten nicht ahnen, welche Gefahren das mit sich brachte. Die Erde mochte sich in ein Paradies verwandeln – oder in eine Wolke von Trümmern, die um die Sonne kreisten. Ein einziger arkonidischer Schlachtraumer reichte vollkommen, um ihr Schicksal zu besiegeln.
    Die VEAST'ARK war jetzt nahe genug, um die Aufbauten an ihrem Rumpf zu erkennen. Das Schiff hatte die Geschütztürme ausgefahren. Wenn es Sergh da Teffron gefiel, genügte eine Geste, und ein Energiestrahl würde den Jäger, Manoli und mich in eine glühende Plasmawolke verwandeln. Schneller, als meine Sinne es würden registrieren können. Ich würde nicht bemerken, dass ich starb.
    Eine

Weitere Kostenlose Bücher