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PR NEO 0036 – Der Stolz des Imperiums

PR NEO 0036 – Der Stolz des Imperiums

Titel: PR NEO 0036 – Der Stolz des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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erledigen müssen.« Bull nickte langsam. »Das gefällt mir.«
    »Das dachte ich mir. Pass auf, dass uns niemand überrascht, okay?«
    »Okay.« Bull zog den schweren Strahler bis an den Abzweig. Der Freund war erleichtert, auch wenn er es sich nicht anmerken ließ. Bull gab sich kämpferisch und hemdsärmelig. Was er in den letzten Tagen erlebt hatte, hatte ihn so zornig gemacht wie noch nie in seinem Leben – doch er war kein Mann, der zuerst abdrückte und dann fragte.
    Tatjana?, dachte Rhodan. John? Hört ihr mich?
    Weder erhielt noch erwartete er eine Antwort. Die Telepathen konnten seine Gedanken lesen, aber ihrerseits in Gedanken zu ihm zu sprechen war ihnen unmöglich.
    Tatjana! John! Wir brauchen Hilfe von Ras oder Tako!
    Rhodan gab die schiffsinternen Koordinaten ihres Standorts durch, die das Orientierungsholo anzeigte. Zusätzlich beschrieb er ihn in eigenen Worten, damit sich die Teleporter ein Bild davon machen und ihn anpeilen konnten. Nachdem Rhodan die Beschreibung beendet hatte, fiel ihm eine Lüftungsklappe auf, die über Bull an der Wand angebracht war. Rhodan fügte sie an und schloss: Antwort bitte auf üblichem Weg!
    Rhodan lehnte sich kurz gegen die Wand, um seine Kräfte zu sammeln. Die Teleporter waren ihre einzige Chance, Atlan da Gonozal zu retten. Eine schlechtere Chance, als er vor Bull hatte eingestehen wollen. Die Mutanten waren erschöpft, ihre Gaben verloren an Zuverlässigkeit. Die Wahrscheinlichkeit, dass sein Ruf ungehört verhallte, war hoch. Und selbst wenn er gehört werden sollte, Ras und Tako würden überall auf dem Schiff zugleich gebraucht werden.
    Rhodan ging zurück zu Bull. Der Freund war bleich.
    »Was ist? Du siehst aus, als hättest du eben einen Geist gesehen.«
    »Perry, mich hat es erwischt.« Bull zeigte über sich an die Wand. »Siehst du die Lüftungsklappe da oben. Sie hat gerade mit mir geredet. Im Morsekode!«
    Rhodan gelang es, im letzten Moment, ein Auflachen zu unterdrücken. »Tatsächlich«, entgegnete er im Tonfall eines Arztes, der der Schilderung seines Patienten misstraute. »Und was hat diese Klappe dir mitgeteilt?«
    »Fünf Minuten.« Bull schüttelte heftig den Kopf. »Meine Nerven drehen durch. Das ist doch total verrückt.«
    »Das hat seine Richtigkeit.« Rhodan grinste. »Das war eine Botschaft von Anne Sloane.«
    »Was? Wie kommt ...«
    »Eine längere Geschichte aus der Einzelhaft bei den Naats. Ich hatte noch keine Gelegenheit, sie dir zu erzäh...«
    Das Fauchen von Strahlern schnitt ihm das Wort ab. Die Soldaten hatten das Feuer auf die Waffenkammer eröffnet.

21.
    Atlan da Gonozal
    VEAST'ARK
     
    Es war eng geworden in der Waffenkammer.
    Wir hatten Gesellschaft. Drei Soldaten in Kampfanzügen schwebten vor mir und Manoli, warteten auf ihren Einsatz. Sie waren kopflos.
    »Ich bete, dass Ihr Dummy-Trick funktioniert«, bemerkte Manoli hinter meinem Rücken.
    »Ich garantiere es«, sagte ich. »Die Methans haben bei ihrem Anblick regelmäßig vor Angst beinahe den Verstand verloren.«
    Es war immerhin die halbe Wahrheit. Im langen Krieg gegen die Methans waren dem Imperium die Soldaten ausgegangen. Die Kriegsmaschinerie, einmal angelaufen, hatte unvorstellbare Mengen an Material ausgespuckt. Die Zahl der Rekruten hatte nicht mithalten können. Wir hatten aus der Not eine Tugend gemacht, und einer unserer Tricks waren mit Sauerstoff gefüllte Kampfanzüge gewesen. Wir hatten sie vorgeschickt, damit sie das Feuer der Methans auf sich zogen.
    Der Trick hatte nie versagt.
    Vielleicht aus Angst vor den Kopflosen, aber wahrscheinlich eher, weil die Methans in ihrem blinden Hass auf alles gefeuert hatten, was auch nur entfernt an einen Arkoniden erinnerte.
    Mein Helm, der wie eine Kapuze auf dem Rücken ruhte, entfaltete sich mit einem leisen Knistern und schirmte mich von der Außenwelt ab. Statusdisplays erschienen an den Rändern meines Sichtfelds. Die sauerstoffgefüllten Anzüge waren an meinen eigenen gekoppelt, würden von der Positronik meines Anzugs gesteuert. Ich überlegte kurz, dann koppelte ich auch Manoli an mich. Der Arzt besaß eine schnelle Auffassungsgabe, aber ihm fehlten das Training und die Erfahrung eines Soldaten. Wir mussten zusammenbleiben, sonst war er verloren.
    Ich aktivierte die Schirme. Mein eigener und die der Dummys lieferten Werte von hundert Prozent, der Manolis kam immerhin auf sechsundneunzig. Es musste reichen.
    Ich entsicherte den Strahler. »Bereit?«
    »Bereit.«
    Die Panzertür glitt zur Seite. Durch

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