PR NEO 0036 – Der Stolz des Imperiums

Titel: PR NEO 0036 – Der Stolz des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch

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Das war unmöglich. Meine letzte Wachphase auf der Erde lag viel zu lange ...
    Gejohle unterbrach meine Gedanken. »Eric? Eric, das ist nicht wahr! Du verrückter Hund, das ... das gibt es nicht!«
    »Reg?«, rief Manoli mit schriller Stimme. »Reg, was tust du hier?«
    Reg. Reginald Bull. Der Astronautenkamerad, der mit der STARDUST zum Mond geflogen war. Der die notgelandete AETRON aufgespürt, den Kontakt zur Besatzung hergestellt hatte. Das konnte nur eines bedeuten.
    »Es geht schon«, sagte ich, nahm die Hand meines Retters und zog mich daran hoch. Wieder raste Schmerz durch meinen Körper, aber ich beachtete ihn nicht. Er war unwichtig. Aus dem Hilfegriff wurde ein Händedruck.
    »Ich danke Ihnen, Perry Rhodan«, sagte ich.

22.
    Sayoaard
    VEAST'ARK

    »Das ist undenkbar! Sie täuschen sich!«
    Sergh da Teffron fuchtelt mit den Armen, ruft in seiner verzweifelten Suche nach Bildern, die ihn bestätigen, immer neue Holos auf. Die Kommandantin muss einen schnellen Schritt zurückmachen, um nicht geschlagen zu werden.
    »Die Naats sind zu einem solchen Akt nicht fähig. Sie sind Diener! Sie sind geboren, um zu gehorchen!«
    Aufnahmen aus allen Teilen des Schiffs entstehen, umringen die Hand des Regenten. Sie sind real, wie es in der Natur der Holos liegt, und zugleich geisterhaft. Sie erzählen eine Geschichte, die einer ebenso kühnen wie grausamen Phantasie entsprungen sein muss.
    Die Geschichte ist eindeutig. Die Naats sind im Vormarsch. Sie stürmen durch die Korridore, die Strahler im Anschlag. Ihre Kampfanzüge tragen sie durch die Hallen und Maschinenräume – und wo immer sie auf Arkoniden treffen, eröffnen sie ohne Warnung das Feuer.
    Zum ersten Mal fühlst du mit Sergh da Teffron. Auch du traust deinen Sinnen nicht. Was du siehst, widerspricht allem, was du gelernt hast.
    Du bist ein Naat, wenn auch ein gebrochener, schwacher. Doch in deinen Adern fließt dasselbe Blut wie in jenen Kolossen, die vor deinen Augen die Arkoniden vor sich herjagen, als handele es sich um Wild, das man einem adeligen Jäger vor die Waffe treibt. Und zwischen den Naats rennen die Menschen, die auf den ersten Blick den Arkoniden gleichen und offenbar nichts mit ihnen gemein haben. Sie wirken wie Zwerge. Aber es sind tapfere Zwerge, sie beweisen Stärke. Naats wie Menschen haben eine Rechnung mit den Arkoniden offen.
    Dein Puls rast. Das Ende ist nahe.
    »Ich dachte, Sie kommandieren eine Elitebesatzung!« Da Teffron wischt die Holos zur Seite. Sie weichen seinem Schlag aus, formieren sich neu in einem Schwarm von Miniaturen, die über den Köpfen der Arkoniden hängen. »Wie kann es sein, dass diese schmutzigen Naats Ihre Soldaten vor sich hertreiben?«
    »Aus dem Grund, den Sie sehen können: Die Naats sind uns überlegen.« Arlena da Ortoba hat die Arme verschränkt. Sie presst ihre dicken Lippen so fest aufeinander, dass sie zu dünnen weißen Strichen werden.
    »Das ist unmöglich!«, wiederholt Sergh da Teffron, als könne er damit eine neue, ihm genehme Realität erschaffen. »Es sind Naats!«
    »Ja, das Kanonenfutter des Imperiums. Sie kennen keine Furcht. Deshalb werden sie seit Jahrhunderten an die Front geschickt.«
    »Niemand hat ihnen diesen Aufstand befohlen! Wieso gehorchen sie nicht?«
    »Vielleicht haben sie Geschmack an der Freiheit gefunden? Der Regent lässt zunehmend Schiffe komplett mit Naats bemannen, ja ganze Verbände. Vielleicht haben die Naats festgestellt, dass sie auch gut ohne Befehle auskommen?«
    Sergh da Teffron wirft den Kopf herum. »Hüten Sie sich! Sie zweifeln an der Weisheit des Regenten!«
    »Ich versuche lediglich Erklärungen zu finden!«
    »Sie reden Unsinn! Ich war Gouverneur auf Naat! Ich kenne diese Kreaturen. Sie sind einfältig. Sie kennen nur Gewalt und einen archaischen, kindischen Ehrbegriff. Sie sind nicht in der Lage, selbstständig zusammenzuarbeiten.«
    »Sie müssen es ja wissen.« Die Kommandantin ruft eine Batterie holografischer Schaltelemente auf, widmet sich demonstrativ den Anzeigen.
    Die Hand des Regenten erstarrt, überlegt einen Augenblick, wie sie auf die öffentlich zur Schau gestellte Missachtung reagieren soll. Da Teffron entscheidet sich, sie zu ignorieren. Für den Augenblick. Später, ist dir klar, wird da Ortoba dafür büßen.
    Er ruft weitere Holos auf, besieht sie sich, wischt sie in rascher Folge beiseite, als seine Hoffnung auf den Anblick siegreicher Arkoniden sich nicht erfüllt. Schließlich ruft da Teffron ein Holo auf, das ihn fesselt. Ein