PR NEO 0037 – Die Stardust-Verschwörung
Antiviren wachsen rasch heran. Ich füge einen Katalysator bei und muss nur noch ...«
»Wie sind die Aussichten?«, unterbrach Novaal. »Wie lange muss mein Sohn noch leiden, ehe sich etwas ändert?«
Der Ara drehte sich langsam um, das Röhrchen in der Hand. »Seine Chancen stehen schlecht«, gab er zu. »Die Viren sind einmal mutiert, sie können es wieder. Aber es sind künstlich erstellte Biowaffen, und wie genial sie auch erzeugt worden sind, sie sind das Ergebnis einer bewussten Planung. Ich kann das Muster erkennen und noch genialer sein als der ...«
»Nein«, sagte Novaal. »Es reicht.«
»Ich kann ihn heilen!«, beharrte Fulkar. »Kein künstliches Produkt ist so perfekt, dass man es nicht überwinden kann.«
»Hören Sie auf!«, donnerte die Stimme des Naats durch den Raum. Die alte Kraft kehrte mit einem Mal in den Körper zurück. Er richtete sich auf. Der Kopf stieß gegen die Decke. Novaal brüllte, riss die Arme hoch und hämmerte die Fäuste nach oben. Es krachte, und eine Delle blieb in der Verkleidung der Metallwand zurück. »Kein Wort mehr und keine Versuche!«
»Was? Es geht um das Leben Ihres Sohnes.« Der Ara klang fassungslos. Er schien nicht nachvollziehen zu können, wieso Novaal den Abbruch der Behandlung verlangte.
Crest hingegen verstand es gut. Genug war genug. Es gab einen Zeitpunkt, an dem die Medizin kapitulieren und man sich seinem Schicksal stellen musste. Crest hatte sich diese Frage selbst tausendmal gestellt, als er, von seiner Krankheit zerfressen, dem Tod entgegensiechte ... als ihm die schmerzstillenden Ampullen ausgegangen waren und er wusste, dass die Qual bald zurückkehren würde ... als er bereit gewesen war, aufzugeben.
Nur hatte sein Weg zur Unsterblichkeit geführt – eine Möglichkeit, die dem jungen Sayoaard offenbar nicht blieb. Der Zellaktivator hing zwar um den Hals des Jungen, aber er rettete ihn nicht. Offenbar waren auch diesem wunderbaren Gerät Grenzen gesetzt. Oder es war ganz einfach nicht für ihn bestimmt. Nicht für einen Naat, schoss es Crest durch den Sinn, und er schämte sich für diesen Gedanken.
»Hören Sie auf!«, forderte Novaal. Noch immer lag in seiner Haltung deutliche Aggressivität, aber nach dem impulsiven Faustschlag schien er sich immerhin unter Kontrolle halten zu können. »Mein Sohn wird sterben.«
»Ich bin noch nicht am Ende«, widersprach Fulkar.
»Ich weiß Ihre Mühe zu schätzen. Aber Sie müssen sich nicht länger anstrengen. Wir Naats fürchten nicht den Tod an sich. Wir fürchten nur den würdelosen Tod. Wie hier in dieser Kammer eines Schiffes unserer Befehlshaber, die uns zeit ihres Lebens nur verachtet haben.« Er beugte sich zu seinem Sohn, der weiterhin ins Leere starrte. Er nahm offenbar nicht wahr, was andere über sein Schicksal sprachen.
»Sayoaard, die Zeit ist gekommen«, sagte Novaal sanft. »Deine Zeit zu gehen ist da. Aber ich werde dir helfen, bis zu deinem letzten Moment. Ich gehe deinen letzten Weg mit dir gemeinsam. Du musst nicht hier sterben, und du wirst nicht allein sein, wenn es so weit ist.« Er wandte sich an Crest. »Sie wollten mir helfen, Arkonide. Ich nehme es an – und bitte Sie, mir so zu helfen, wie ich es möchte.«
Crest erwiderte den Blick. »Ich werde tun, was in meiner Macht steht.«
»Besorgen Sie mir ein Beiboot. Ich möchte an einen einsamen Ort dieser Welt fliegen, über der die VEAST'ARK steht. Die Erde – dort soll Sayoaard würdevoll sterben, wie es einem Naat geziemt.«
Atlan lag mit dem Gesicht zum Boden.
Seine Arme zuckten, und als habe sich die Energie des gleißenden Strahls in ihm festgesetzt, flirrten Lichteffekte über seinen Körper, sammelten sich am Hinterkopf. Die seltsamen Erscheinungen verschwanden einen Lidschlag später. Der Arkonide lag völlig reglos.
Tot?
Perry Rhodan ging neben ihm in die Knie. Er packte Atlan vorsichtig, drehte ihn auf den Rücken. Die Augen standen offen. Sie starrten blicklos an ihm vorbei. Er schien unverletzt zu sein, wo der seltsame Strahl aus Kosol ter Niidars Zeigefinger ihn getroffen hatte – aber etwas war mit ihm geschehen. Rhodan tastete nach Atlans Puls und war erleichtert, als er ihn fand. Er schlug schwach und langsam, aber regelmäßig.
Nun erst wandte sich Rhodan dem Attentäter zu. Kosol stand ungerührt noch immer an derselben Stelle. »Warum haben Sie das getan?«, herrschte er den Arkoniden an.
»Sie wollen mir imponieren, indem Sie beweisen, dass Sie keine Angst empfinden?« Ter Niidar winkte
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