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PR NEO 0037 – Die Stardust-Verschwörung

PR NEO 0037 – Die Stardust-Verschwörung

Titel: PR NEO 0037 – Die Stardust-Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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Während Ras Tschubai noch drei weitere Male sprang, tauschte er mit Crest ihre jeweiligen letzten Erlebnisse aus. Rhodan betrachtete dabei Sue Mirafiore.
    Das Mädchen saß in einem Sessel – oder es hing kraftlos darin, voll auf die Aufgabe ausgerichtet. Sue schien zu schlafen, doch es war weit mehr als das. Neben ihr lag Sayoaard auf einigen Matratzen und nach wie vor von der mobilen Medo-Überlebenseinheit versorgt. Der Zellaktivator ruhte auf der Brust des Naat-Jungen. Novaal lief im Raum unruhige Kreise.
    Es war Rhodan nicht leichtgefallen, die VEAST'ARK zu verlassen: Dort lag Atlan da Gonozal auf der Krankenstation. Eric Manoli untersuchte den Arkoniden auf Herz und Nieren, wie er sich ausgedrückt hatte, um mögliche Folgen der seltsamen Attacke des mysteriösen Kosol ter Niidar feststellen zu können. Also konnte sich Rhodan ohnehin nicht mit dem Arkoniden austauschen. Deshalb hatte er beschlossen, das Experiment der Mutanten zu verfolgen und später vom Lakeside Institute aus ins nahe gelegene Terrania zu wechseln.
    Plötzlich begann Sue zu sprechen. »Ich bin«, sagte sie, um dann abrupt wieder zu schweigen. Erst nach Sekunden sprach sie die nächsten Worte: »An einem anderen.« Wieder dauerte es, bis sie sagte: »Ort. Ich kenne ihn nicht. Er ... er ist wunderschön. Wie ein Park. Ein Paradies. Es ist ... das – das Paradies? Es ist warm. Der Fluss. Sein Wasser ... es ist türkis. Blumen. Und da ... eine Ruine. Dort ... ist etwas. In.« Sie brach ab.
    Rhodan wartete gespannt, doch das Mädchen redete nicht weiter, auch nicht nach einer langen Pause. Seine Hände krampften sich in die Lehne des Sessels.
    Sid González löste sich aus dem mentalen Block, ging mit schwankenden Schritten auf Sue zu. Er lege seine Hand auf ihre, und ...
    ... und Sue riss die Augen auf. »Nein!«, rief sie. Das Wort hallte unangenehm laut durch den Raum. »Sayoaard, bleib!«
    »Ich ... ich kann ... nicht. Es ist ...«, gurgelte Sayoaard, bäumte sich auf und lag still.
    Die Medoeinheit gab einen durchdringenden Alarmton von sich.
    Sue schrie.
    Rhodan eilte zu Sayoaard. Novaal war schneller bei ihm, ließ sich krachend auf die Knie sinken und legte seinem Sohn die Hand auf die Stirn. Der Junge reagierte nicht. Der Alarm der Medoeinheit ging in ein leises Piepsen über.
    Novaal schob die Hand über Sayoaards Gesicht nach unten, tastete über das Kinn und den Hals. Der Naat senkte seinen Kopf, berührte mit seiner Stirn die seines Sohnes. So verharrte er für Sekunden, ehe er sich langsam aufrichtete. »Er ist gestorben.« Seine Stimme war erstaunlich leise.
    Im nächsten Augenblick riss er den Medopack vom Körper seines toten Sohnes und zerfetzte ihn. Die Sonden lösten sich von Sayoaards Haut, baumelten an den Drähten. Metallteile prasselten auf den Boden. Funken schlugen aus bloßen, zerrissenen Drahtverbindungen. Es stank verschmort.
    Novaal schleuderte die Überreste von sich. Der plötzliche Ausbruch von Trauer und Schmerz blockierte offenbar jeden klaren Gedanken. Er wandte sich Crest zu. »Ihr Arkoniden wart es! Ihr habt ihn umgebracht!«
    Noch ehe Rhodan oder Crest etwas erwidern konnten, stürmte der Koloss unvermittelt auf Crest zu und schlug mit brachialer Gewalt zu.
    Perry Rhodan sprang aus dem Stand, packte Crest und riss ihn mit sich. Nur deshalb ging Novaals ungestümer Angriff ins Leere. Die Faust des Naats hämmerte gegen die Wand. Es krachte. Novaal brüllte. Splitter spritzten zur Seite. Ein gezacktes Loch gähnte in der Holzverkleidung. Der Anblick brachte ihn wohl zur Besinnung. Er stockte in der Bewegung, drehte sich langsam um.
    Crest entwand sich Rhodans Griff, streckte dem Naat die ausgestreckten Arme entgegen. »Novaal! Bleiben Sie ruhig. Ich verstehe Ihre Wut und Ihre Trauer. Ihr Sohn ist gestorben, wie Sie es dachten, und doch nicht so, wie Sie es wollten.«
    Der Naat starrte den Arkoniden an. Unverhohlene Ablehnung stand ihm ins fremdartige Gesicht geschrieben; all die Jahre, die er von Arkoniden wie Crest unterdrückt worden war, forderten ihren Tribut. Daran änderten auch die letzten Tage nichts.
    Rhodan wappnete sich auf einen Kampf. Fast zwei Dutzend Mutanten befanden sich im Raum – sie könnten Novaal aufhalten, aber sie waren noch wie erstarrt, lösten sich erst langsam aus dem mentalen Block. Bis sie bei sich waren, konnte es längst zu spät sein. Sue saß bleich im Sessel, Sid hielt noch immer ihre Hand.
    Perry Rhodan zog einen Paralysator. Der Gedanke, einen Verbündeten anzugreifen,

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