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PR NEO 0038 – Der Celista

PR NEO 0038 – Der Celista

Titel: PR NEO 0038 – Der Celista Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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kannte seine Leute gut. Sicher würde er es merken, wenn einer seiner Mitarbeiter sich anders verhielte. Zumal die Positronik die Besatzung extra testete und die DNS-Sequenzen regelmäßig auswertete.
    Natürlich konnte es sein, dass sich ein Celista eine solche Sequenz beschaffte und den Test dennoch bestand. Trotzdem blieb als Besatzungsmitglied das Risiko weit höher, entdeckt zu werden. Speziell auf dieser Reise hatte Talamon seine Crew besonders unter die Lupe genommen.
    »Die Aufzeichnungen zeigen nichts an.« Belinkhar saß entspannt im Schneidersitz auf dem Boden. Sie hatte das Panorama mit den Sternen, dem fernen Nebel und dem Gespinst im Hintergrund aufgerufen. Ob sie ihre Heimat vermisste?
    »Sie könnten überbrückt worden sein.«
    »Ja. Vielleicht.« Langsam wandte Belinkhar den Kopf und sah ihn an. »Lassen Sie es gut sein. Vielleicht finden Talamon und Elnatiner eine Antwort.«
    »Ich möchte etwas tun. Etwas Sinnvolles.«
    Belinkhar stand auf. »Dann machen Sie das. Was sind Sie von Beruf, Rhodan?«
    »Astronaut und Testpilot.«
    »Ansehnlich. Und wie steht es damit, sich zu verteidigen? Bei einem Angriff?«
    Rhodan dachte an Reg und die spielerischen Boxkämpfe auf der Matte im Trainingszentrum der NASA. Für die Kondition waren sie hervorragend. Sicher, er war gut in Form. Aber konnte er kämpfen?
    »Ich habe mich nie intensiv mit Kampftraining befasst.« Und das, obwohl man ihn sogar auf einem fremden Planeten genötigt hatte, als Soldat in den Krieg zu ziehen. Sicher hatte er das ein oder andere aufgeschnappt. Besonders von Reg, der jede Menge kampfsportbegeisterter Freunde hatte und sich schon zu Schulhofzeiten nie zu schade gewesen war, im Notfall auch körperlich Grenzen zu setzen.
    Belinkhar wandte sich an das Sensorfeld neben der Tür. Ein Holo baute sich davor auf, kaum größer als eine Faust. »Gut. Dann bringe ich Ihnen bei, wie Sie sich verteidigen, wenn Sie angegriffen werden.«
    »Sie?« Überrascht betrachtete Rhodan die hagere Mehandor. Sie reichte ihm knapp bis zur Brust.
    »Glauben Sie, nur die Arkoniden hätten ihr Dagor? Wir Mehandor haben unsere eigene Selbstverteidigungstechnik. Wir nennen sie Kantindor, die Wege des Körpers. Sie wurde noch auf Archetz entwickelt, ehe wir in den Raum gingen. Alle Hominiden haben ähnliche Körper. Und ähnliche Schwachstellen.«
    Das Zimmer baute sich um. Sämtliche Möbelstücke verschwanden, und zurück blieb eine große Fläche aus nachgiebigem Boden. Rhodan spürte die Veränderung unter seinen Stiefeln. Der Grund war hart genug, gut darauf gehen zu können, ohne einzusinken.
    »Warum nicht?« Obwohl Rhodan die letzten Tage noch in den Knochen spürte, freute er sich über die Möglichkeit, sich endlich wieder richtig zu bewegen und Spannungen abzubauen. »Zeigen Sie mir ein paar Ihrer Tricks.«
    »Tricks?« Belinkhar drehte sich zu ihm um. »Damit kommen wir nicht weit. Sie brauchen Regeln, Rhodan. Prinzipien. Ihren Verstand. Ziehen Sie die Stiefel aus. Und wenn Sie fertig sind, greifen Sie mich an.«
    Rhodan beugte sich zögernd hinab. Belinkhar wirkte sehr von sich überzeugt. Dabei mochte sie vielleicht die Hälfte von ihm wiegen. »Ganz sicher? Wir sind in verschiedenen Gewichtsklassen, würde man bei uns sagen.«
    Ein amüsiertes Lächeln erhellte ihr Gesicht. Auch sie zog ihre Stiefel aus. »Was denken Sie, worauf es im Kampf ankommt? Gewicht?«
    »Nun ... auch. Gewicht. Kraft. Technik. Schnelligkeit.«
    »In dieser Reihenfolge?«
    Er dachte darüber nach. Der Schnelle kam dem Techniker zuvor, und die Technik konnte sicher vor großer Kraft punkten. Vielleicht sogar vor Gewicht. Wenn man sie beherrschte. »Schnelligkeit. Technik. Kraft und Gewicht.«
    »Richtig. Also warum machen Sie sich Sorgen um mich? Legen Sie los.«
    »Okay.« Er konnte den Schlag im Notfall abstoppen. Konzentriert nahm er die Fäuste hoch. »Bereit?« So hatten Reg und er immer gefragt, ehe es losging. Und Reg war erstaunlich schnell gewesen. Fast so schnell wie er selbst. Ein Stich ging durch Rhodans Brust. Er wünschte sich, Reg stünde neben ihm. Sicher kannte auch der Freund ein paar Kniffe, die er ihm noch nicht gezeigt hatte.
    »Bereit.«
    Trotz Belinkhars Worten zögerte Rhodan. Sie sah so klein aus. Zerbrechlich. Gleichzeitig ging eine kraftvolle Ausstrahlung von ihr aus, wie sie da mitten im Weltallpanorama breitbeinig vor dem Gespinst auf der Matte stand.
    Belinkhar machte eine einladende Handbewegung in Richtung ihrer Brust. »Na los. Geschlafen

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