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PR NEO 0038 – Der Celista

PR NEO 0038 – Der Celista

Titel: PR NEO 0038 – Der Celista Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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Mehandor brachen in schallendes Gelächter aus. Sernaths Gesicht verfärbte sich dunkelrot. Ihr Lachen klang quälend laut.
    »Was ... ihr ...« Elnatiner brauchte einen Moment, um zu verstehen. »Das war ein Spaß? Ihr habt ...« Seine Fühler erwärmten sich. Er stieß ein dissonantes Zirpen aus, das beide Mehandor aufstöhnen ließ. »Eure Fressmeisterinnen sollten euch die Fühler lang ziehen! Nur Unsinn habt ihr im Kopf! Sind denn ab dem Rückenmark sämtliche Gehirnzugänge bei euch abgeschnitten? Mich so in Angst und Schrecken zu versetzen. Ich hätte fast den guten Würgbrei ausgespien!«
    Farekh rang nach Luft. »Entschuldige. Aber du hast es provoziert. Deine Pedanterie ist kaum zu ertragen. Ehrlich, El.«
    »Nenn mich nicht so! Los, aufstehen. Es wird analysiert. Sofort!«
    Farekh und Sernath nahmen ihre Arbeit wieder auf. Elnatiner versuchte zu beurteilen, ob sie schuldbewusst waren. Zumindest fügten sie sich klaglos seinen Anweisungen.
    Eine halbe Tonta später öffnete Farekh den ersten Behälter. Er enthielt Wasser in nachgiebigen Beuteln mit Saugzugang.
    »Ist noch was drin?«, fragte Sernath und reckte den Hals.
    »Nein.« Farekh trat zurück. »Mach du die zweite auf, Ser. Aber keine Witze mehr.«
    Die beiden Mehandor grinsten einander an. Elnatiner fühlte sich ausgeschlossen. Die meiste Zeit über störte es ihn wenig, der einzige Volater an Bord zu sein. Aber manchmal wünschte er sich durchaus, seinen Artgenossen zu begegnen. Schon allein, damit sie ihm die Positionsdaten geben konnten. Aber auch zum Austausch. Hominide waren allesamt ausgesucht albern, ungeduldig und legten Wert auf Dinge, die unlogisch waren. Wäre Talamon nicht gewesen, Elnatiner hätte das Schiff schon lange verlassen.
    Farekh trat aus der Kapsel und ließ Sernath den Vortritt. Sie berührte den Sensor des zweiten Behälters. Zum Vorschein kamen Gemüse und verschiedenes Obst.
    »Ein Giftanschlag«, sirrte Elnatiner. »Wer isst denn so etwas?«
    »Der Purrer offensichtlich nicht«, sagte Sernath. »Zumindest ist die Kiste randvoll.«
    »Kein Wunder. Jetzt verstehe ich, warum ihr ihn bedauert habt. Anhand seiner Genetik benötigt er andere Speisen. Irgendwer hat in dieser Beziehung kläglich versagt.«
    Die beiden Mehandor schüttelten die Köpfe.
    »Das war's«, sagte Farekh enttäuscht. »Wir haben die Kapsel mehrfach gedreht und gewendet und nichts Interessantes gefunden.«
    Elnatiners Fühler kribbelten. »Nein. Du hast unrecht. Wir haben sie weder gedreht noch gewendet. Aber wir sollten sie drehen. Wir müssen noch den Boden von der anderen Seite absuchen!«
    »Elnatiner, bitte. Wir haben genug Zeit vertan. Lass uns gehen.«
    »Erst wenn wir fertig sind!« Elnatiner berührte den Sensor am Kommunikator und rief das Standardmenü auf. Mit wenigen Bewegungen befahl er drei der schweren Robotereinheiten zu sich. Die Maschinen kamen umgehend. Sie hängten die Kapsel an mehreren Haken an eine in der Decke verankerte Reparaturschiene und schalteten zusätzlich ein Antigravfeld ein. Aufgrund des engen Abstands konnte die weitere Arbeit nur im Liegen verrichtet werden.
    Elnatiner schob sich als Erster unter die reich geschmückte Rettungskapsel. Auch ihr Boden wies zahlreiche Ornamente auf. Stück um Stück arbeitete er sich vor. Nach einigen Zentitontas kroch Elnatiner unter der Kapsel hervor und besah sich das Ergebnis.
    »Nichts. Wie ist es bei euch?«
    »Auch nichts«, sagte Sernath.
    Elnatiner rief die Daten auf, die Sernath und Farekh ihm übermittelten.
    »Was ist mit der linken hinteren Ecke? Da gibt es eine signifikante Abweichung im Lack.«
    »Signifikante Abweichung? Das ist eine Verunreinigung. Viel zu gering, um ...«
    »Nein, nein, nein! Wir müssen das kontrollieren. Kontrollmessung. Sofort!«
    Sernath und Farekh stöhnten. Erneut legten sie sich unter die Kapsel und nahmen Scans vor. Elnatiner verglich die Ergebnisse und forderte einen Reinigungsroboter an.
    »Hast du was entdeckt?«, fragte Sernath.
    Elnatiner wandte sich ab. »Vielleicht. Ich muss es erst überprüfen.«
    »Einen Krümel?«, fragte Farekh breit grinsend.
    »Nein.« Elnatiner blieb ruhig. Konzentriert überprüfte er seine Vermutung und wurde immer nervöser. Er spürte ein Brennen im Hals, da, wo seine Vorfahren über giftiges Sekret in Drüsen verfügt hatten, das sie zur Verteidigung auf Feinde spucken konnten. »Das ist unmöglich ...«
    »Ein Haar?«, fragte Sernath.
    Sollte er ihnen sagen, was er gefunden hatte? Elnatiner wusste, wie sie

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