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PR NEO 0039 – Der König von Chittagong

PR NEO 0039 – Der König von Chittagong

Titel: PR NEO 0039 – Der König von Chittagong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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mir zu sagen, warum Sie mich kontaktiert haben.«
    »Es geht um Sue Mirafiore, das habe ich Ihnen doch geschrieben!«
    »Was hat sie angestellt?«
    »Das Übliche. Sie irrt durch den Klinikbereich von Terrania Central und hilft den Menschen.«
    »Wie schrecklich ... Hat sie etwa falsche Diagnosen erstellt?«
    »Nein, aber ...«
    »Schürt sie falsche Hoffnungen?«
    »Nein, aber ...«
    »Sabotiert sie Ihre Arbeit, fühlen Sie sich in Ihrer Ehre gekränkt?«
    »Nein, John Marshall. Sue besitzt außergewöhnliche Fähigkeiten, doch letztlich ist sie noch eine Dilettantin, der das medizinische Rüstzeug fehlt, um auch nur annäherungsweise meine Meisterschaft als Heiler zu erreichen.«
    »Was ist es dann?«
    »Sie wissen es ganz genau.«
    Oh ja, er wusste es. »Sie übertreibt es wieder einmal, nicht wahr?«
    »Ganz richtig. Berichten zufolge ist sie seit mehr als achtundvierzig Stunden aktiv. Mittlerweile verfolgt sie einen ausgeklügelten Plan, um mir und Kollegen und damit unangenehmen Fragen auszuweichen. Sie spielt Vale und Bale mit uns.«
    »Sie meinen: Katz und Maus?«
    »So ist es. Allerdings sind die Katzen in meinem Bild ausgewachsene Raubtiere mit mehr als zwei Metern Körperlänge – und die Mäuse riesige Karnivoren, die es schon mal mit einem Rudel der Vale aufnehmen können. Sie verstehen, dass in diesem Bild viel mehr Ambivalenz gezeigt wird?«
    »Ist schon gut, ich habe verstanden.« Fulkar wurde nur dann redselig, wenn er sich um jemanden sorgte. »Sie möchten also, dass ich Sue suchen lasse?«
    »Ja. Und sehen Sie zu, dass sie eine Weile von Terrania Central ferngehalten wird. Sosehr ich ihre Mithilfe auch schätze – ich möchte verhindern, dass sie selbst zur Patientin wird.«
    Marshall nickte. »Ich kümmere mich um das Problem.« Er wollte das Gespräch beenden, überlegte es sich aber nochmals. »Sie haben Sue ins Herz geschlossen, nicht wahr?«
    »Das Herz ist ein lebensnotwendiges Hohlorgan, das durch seine rhythmischen Kontraktionen Blut durch den Körper eines Lebewesens pumpt. Das ist die Sicht eines Mediziners. – Wenn Sie mich nun bitte entschuldigen; ich habe zu tun ...«
    Der Ara beendete das Gespräch, der Bildhintergrund von Marshalls Pod zeigte wieder die Silhouette des Stardust Tower.
    »Du verlogener Kerl«, murmelte Marshall. »Ich weiß ganz genau, dass du sie magst. Andernfalls hättest du mich nicht angerufen.« Er führte ein weiteres Gespräch, beschäftigte sich dann eine Weile mit Quiniu, knabberte am Arbeitsberg und hatte dann eine Idee, die ihm umso besser gefiel, je mehr er darüber nachdachte.
    Er nickte der Halbarkonidin zu. »Gut gemacht. Was würde ich bloß ohne dich machen ...«
    Quiniu hob den Kopf. Sie wirkte verwundert, als hätte sie verstanden, was er gesagt hatte. Doch sie wandte sich bald wieder ihrer Bauklotzlandschaft zu. Sie zerstörte sie mit einer nonchalanten Handbewegung und begann dann von Neuem mit ihrer sinnlos erscheinenden Arbeit.
     
    Da waren Goldsprenkel, die durch den Raum schwebten und sich rasch wieder verflüchtigten. Ein seltsames Geräusch, an dessen Klang sich Marshall noch immer nicht gewöhnt hatte. Und dann waren sie da, die guten Freunde: Sid Gonzales, mit Sue Mirafiore im Schlepptau. Sie waren teleportiert und standen mit einem Mal mitten im Raum, unweit von Quiniu, die durch nichts zu erkennen gab, dass sie durch das plötzliche Auftauchen der beiden jungen Leute erschreckt worden war.
    »... bitte, Sue! Es ist wichtig für mich! Warum hattest du deinen Pod nicht eingeschaltet? Ich wollte dich kontaktieren, aber ...«
    »Hör zu, Sid: Ich hatte keine Zeit, ich hatte zu tun.« Sue schüttelte den Kopf. »Es tut mir leid. Aber ich werde es wiedergutmachen. Ich habe versprochen, dass ich Zeit für dich finde, und ich halte mich dran. Wir reden. So rasch wie möglich.« Sie drehte sich um und musterte Marshall. »Eigentlich bin ich dir böse, Sid. Ich habe dir gesagt, dass ich nicht hierher möchte. Nicht jetzt, nicht zu ihm.«
    »Ich mag es nicht, wenn jemand so tut, als wäre ich gar nicht im Raum«, meinte Marshall. »Gerade von dir erwarte ich bessere Manieren, Sue.«
    »Warum sollte ich höflich sein? Hast du mich gefragt, bevor du Anweisung gabst, mich suchen und hierher bringen zu lassen?«
    »Nein. Aber erstens bin ich dein Vorgesetzter. Zweitens fühle ich mich für dich verantwortlich. Drittens habe ich Beschwerden über dich bekommen. Viertens habe ich einen Auftrag für dich.«
    Sue umrundete Sid und kam auf ihn zu. Sie

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