Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR NEO 0040 – Planet der Seelenfälscher

PR NEO 0040 – Planet der Seelenfälscher

Titel: PR NEO 0040 – Planet der Seelenfälscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Fröhlich
Vom Netzwerk:
Hologramme bauten sich über dem Schreibtisch auf. Jedes zeigte den rotierenden Kopf eines Neuankömmlings und unterfütterte die Anzeige mit Daten wie Namen, Herkunft, Alter und Krankengeschichte.
    Der Arkonide hieß Sherk da Rebuzal, ein Geschlecht, von dem Arga Tasla nie gehört hatte. Der Name der Mehandor lautete Tarbida aus dem Hause Pehn. Der Dritte im Bunde war es, der die Enderin am meisten interessierte. Laut seinen Papieren hieß er Bakkro Cherz und stammte von einem Planeten namens Sand. Davon hatte Arga nie gehört. Was war das überhaupt für eine dämliche Bezeichnung für eine Welt? Da könnte man sie auch gleich Dreck, Matsch oder Erde nennen. Aber vielleicht bedeutete sie in der Sprache der Einheimischen etwas anderes.
    »Wie ich sehe, sind Sie mit der IMH-TEKER nach Isinglass XIV gekommen. Und Sie alle drei, obwohl Vertreter unterschiedlicher Spezies, leiden unter Sepuranischem Fesselfieber. Wenn Sie die Frage erlauben: Wie kommt es, dass auf einem Schiff gleich drei Fälle einer so seltenen und nicht ansteckenden Krankheit auftreten?«
    »Das hat sich der Schiffsarzt auch gefragt«, antwortete Sherk da Rebuzal, der Arkonide. »Aber wie Sie sehen, ist seine Diagnose eindeutig.«
    Eindeutig, aber erkennbar völliger Blödsinn. Sepuranisches Fesselfieber wurde ausgelöst durch Hautkontakt mit dem Schleim einer Schneckenart, wie sie nur auf wenigen Hochgravitationsplaneten vorkam. Planeten, auf denen Arkoniden oder Arkonidenähnliche ohne Schutzanzug keinen Pulsschlag lang überlebten. Wenn sie aber einen Anzug trugen, wie sollten sie Schneckenschleim auf die Haut bekommen haben? Die Lüge war so leicht durchschaubar, dass die angeblich Scheidenden unmöglich hoffen konnten, damit durchzukommen.
    »Nässender Ausschlag rund um die Sinnesorgane«, sagte Arga Tasla. »Ansteigen der Körpertemperatur, verbunden mit speziesabhängigen Versuchen des Körpers, die Temperatur zu senken, wie zum Beispiel Schwitzen oder Hecheln. Anschließend Muskelverhärtung, Versteifung von Armen und Beinen, schließlich Lähmung des Atemapparats. Am Ende Verflüssigung der inneren Organe, Auflösung der Knochen und Muskelkontraktion, bis der gesamte Körper einer geballten Faust gleicht. In der Folge ein langer, qualvoller, aber unausweichlicher Tod. Bisher gibt es keine Möglichkeit, das Sepuranische Fesselfieber zu heilen oder auch nur zu stoppen.«
    Sie hielt inne und musterte ihre Gäste. »In welchem dieser zu jedem Zeitpunkt gut erkennbaren Stadien befinden Sie sich?« Sie konnte sich den Sarkasmus in der Stimme nicht verkneifen.
    »In keinem«, ergriff Tarbida das Wort. »Wir wollten Sie nicht lange mit der Vorspiegelung falscher Tatsachen aufhalten, die Sie ohnehin früher oder später durchschaut hätten. Dennoch ist es das, was Sie in Ihrem System speichern werden: Antrag auf Euthanasie wegen einer unheilbaren Krankheit.«
    Sekundenlang schwieg die Enderin und sah der vermutlich kerngesunden Frau in die Augen. »Warum sollte ich das tun?«, fragte sie schließlich.
    »Weil Sie kein Interesse daran haben dürften, den wahren Grund unseres Besuchs zu dokumentieren.«
    »Und der wäre?«
    »Wir möchten, dass Sie unsere Individualsignaturen verändern.«
     
    Perry Rhodan beobachtete die Reaktion der Enderin, doch sie hatte sich gut im Griff. Ein kurzes Zucken nur, ein Flackern in den Augen, dann setzte sie ein geschäftsmäßiges Lächeln auf. Sie zeigte sich nicht einmal davon überrascht, dass die Mehandor die unglaubliche Forderung stellte und nicht der Arkonide.
    »Das ist ein Scherz, richtig?«
    »Kein Scherz«, erwiderte Belinkhar.
    Arga Taslas Lächeln erlosch, als hätte man es ausgeknipst. »Genauso gut könnten Sie von mir verlangen, Isinglass III mit einem Lappen trockenzulegen. Ich wüsste nicht, wie ich das schaffen sollte. Außerdem ist es illegal, überhaupt in diese Richtung zu forschen.« Ihr Blick zuckte zu Crest. »Gerade Sie müssten wissen, dass das Große Imperium in dieser Hinsicht sehr empfindlich reagiert. Wie kommen Sie dazu, so eine unsinnige Forderung zu stellen? Warum will jemand freiwillig etwas aufgeben, was ihn erst ausmacht?«
    Dieser Gedanke hatte auch Perry Rhodan in den letzten Tagen nicht losgelassen.
    Bis vor Kurzem hatte er nicht einmal gewusst, dass es Individualsignaturen überhaupt gab. Diese unverwechselbare fünfdimensionale Energieemission, die jedes Lebewesen ausstrahlte, konnte man mit irdischen Mitteln nicht messen.
    Deutlich erinnerte er sich an das Frösteln, das

Weitere Kostenlose Bücher