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PR NEO 0040 – Planet der Seelenfälscher

PR NEO 0040 – Planet der Seelenfälscher

Titel: PR NEO 0040 – Planet der Seelenfälscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Fröhlich
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sich entschlossen, mit Chabalh einen Abendspaziergang zu unternehmen, um die trüben Gedanken loszuwerden. Die Gärten um die Klinik hatten sich geleert. Rhodan entdeckte kaum Scheidende. Nach dem Erlebnis mit dem geschwätzigen Ara vor einigen Stunden war er dafür dankbar.
    »Operation zu gefährlich«, sagte Chabalh. »Perry danach nicht mehr Perry.«
    Ein Gedanke, der Rhodan auch gekommen war, den er sich aber immer wieder verboten hatte. Es brachte nichts, über die Risiken eines Eingriffs nachzudenken, wenn man ihn nicht vermeiden konnte. »Ich weiß. Aber wir müssen es optimistisch sehen. Es wird bestimmt alles gut gehen.«
    »Zu gefährlich«, beharrte der Purrer.
    »Ein wunderschöner Abend, nicht wahr?«
    Rhodan sah auf und entdeckte in einigen Metern Entfernung einen Arkoniden, der ihn anlächelte. »Da haben Sie recht«, erwiderte er, obwohl er keine Lust auf eine Unterhaltung verspürte. »Traumhaft schön.«
    Der Mann kam näher, und Rhodan fielen die für einen Arkoniden ungewöhnlichen blauen Augen auf. »Meine Name ist Ikemrah da Vosiran. Ich bin heute erst angekommen.«
    »Bakkro Cherz«, sagte Rhodan. »Angenehm.«
    »Wenn man die Klinik, die Anlagen, die Landschaft und diesen wunderbaren Himmel betrachtet, möchte man nicht glauben, an was für einem traurigen Ort wir uns befinden.«
    Rhodan fiel nichts anderes ein, als zuzustimmen.
    »Sie sind auch erst heute eingetroffen?«
    Woher wusste er das? »Richtig.«
    »Verliefen die ersten Untersuchungen zufriedenstellend?«
    Rhodan hatte keine Ahnung, worauf der Arkonide hinauswollte, aber die Richtung passte ihm nicht. Deutete er mit seiner Frage an, dass er auch vom Überspringen der sonst üblichen Aufnahmeformalitäten wusste? »Alles bestens.«
    »Bei mir auch. Die ausführlichen Untersuchungen hat Enderin Tasla auf übermorgen terminiert. Sie wissen, was das bedeutet?«
    Wie sollte ich? Er schwieg.
    Da Vosiran schaute auf das Navigationspad an Rhodans Handgelenk, dann auf sein eigenes. »Ich verstehe Ihre Vorsicht und weiß sie zu schätzen.«
    »Gut«, antwortete Rhodan. Die Situation kam ihm zunehmend skurriler vor.
    »Ein Prachtkerl«, sagte der Arkonide mit Blick auf Chabalh. »Ich hatte früher auch einen Purrer.«
    »Tatsächlich?«
    »Wir sollten uns einmal treffen und unsere Erfahrungen austauschen. Wie wäre es mit morgen? Gleich nach dem Frühstück?«
    »Da ... äh, nein, da habe ich einen Termin.«
    »Eine ... Untersuchung?«
    So etwas Ähnliches. »Ja.«
    Ikemrah da Vosiran wirkte alarmiert. »So bald? Wie wäre es dann vorher? Ich könnte Ihnen ein paar Erinnerungsstücke zeigen, die ich nach Isinglass XIV mitgebracht habe. Als Offizier der Flotte besitzt man gewisse Privilegien, was das Gepäck betrifft.«
    Offizier der Flotte? Hieß das, der Kerl stand dem Regenten nahe? Mist. Warum hatte der Arkonide sich ausgerechnet ihn ausgesucht, um ihn mit seinen kryptischen Andeutungen zu verwirren? »Ich weiß nicht, ob ich es einrichten kann.«
    Der Arkonide klopfte auf das Pad und lächelte verschwörerisch. »Ich verstehe.«
    Da haben Sie mir einiges voraus, guter Mann. »Schön.«
    »Es freut mich, Sie kennengelernt zu haben.«
    »Ganz meinerseits.«
    Als sich da Vosiran umdrehte und auf die Klinik zuging, sah Rhodan ihm lange nach und fragte sich, was gerade geschehen war.
     
    Die folgenden Minuten konnte sich Rhodan der Hoffnung hingeben, dass es sich bei dem Gespräch mit dem Arkoniden um einen zwar bizarren, aber bedeutungslosen Zwischenfall handelte und er den Offizier nie wiedersah. Schließlich würden sie nach dem Signatureingriff den Planeten verlassen. Allzu oft brauchte er dem merkwürdigen Kerl also nicht aus dem Weg zu gehen. Kein Problem.
    Was sich so einfach anhörte, erwies sich bei seiner Rückkehr zu den Klinikbauten als deutlich schwieriger. Er wollte mit Chabalh eine der Schwebeplattformen erklimmen und damit in den Eingeweiden des Rohrpostsystems verschwinden, da tauchte Ikemrah da Vosiran hinter einem Baum auf und winkte ihm zu.
    »Einen Augenblick!«, rief er.
    Rhodan wartete, bis der Arkonide ihn erreichte. Zugleich nahm er sich aber vor, das Gespräch auf ein Minimum zu beschränken und, falls es nicht anders ging, einen Anfall akuter Müdigkeit vorzutäuschen. Doch wie sich herausstellte, war das unnötig. Die Unterhaltung verlief auch ohne sein Zutun in aller Schnelle – aber nicht weniger skurril als die bei den Summfarnen.
    Da Vosiran hielt ihm ein flaches metallenes Kästchen hin, das Rhodan an ein

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