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PR NEO 0040 – Planet der Seelenfälscher

PR NEO 0040 – Planet der Seelenfälscher

Titel: PR NEO 0040 – Planet der Seelenfälscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Fröhlich
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Der nackte Körper bestand aus einem einzigen riesigen Bluterguss. Das weiße Haupthaar war der typischen Glatze der Aras gewichen. Aus Sonden im Tank strich rötliches Licht über die Platzwunden, die auf der Kopfhaut prangten.
    Knochenbrüche, Sehnenabrisse, Schürfwunden, Prellungen, Quetschungen, Gelenksprengungen, Organrisse. Mit den Verletzungen des Arkoniden konnte man ein medizinisches Wörterbuch füllen. Die bedrohlichsten Schäden hatte die Heilkunst der Aras mit Bestrahlungen beseitigt, mit Sprühgewebe, Salben, Medikamenten und Behandlungen, die Goratschin nicht begriff. Aber war der verunglückte Pilot damit auch über den Berg? Zu allem Überfluss litt er, wenn Goratschin die Aras richtig verstanden hatte, an einer unheilbaren Stoffwechselstörung.
    Die Tür ging auf, und Ishy Matsu kam herein. Ihre verquollenen Augen legten Zeugnis davon ab, wie gemütlich die Nacht für die Japanerin auf dem Gang der Klinik gewesen war. Weil die Notärzte dem Arkoniden lediglich Minimalbehandlung verordnet hatten, legte man auch in seinem Krankenzimmer keinen Wert auf Bequemlichkeit. Außer dem Heiltank und einer Reihe medizinischer Geräte mit Spiralen, Röhren, Lichtern und Kabeln war das Zimmer leer. Für Besucher standen nicht einmal Sitzgelegenheiten bereit – wenn man nicht gerade zu den Purrern zählte und sich einfach auf den Boden hockte wie Shyhat. Also hatte Ishy versucht, in einem der Gel-Sessel vor der Tür Ruhe zu finden. Ohne Erfolg, wie es schien.
    »Gibt es etwas Neues?«, fragte sie.
    »Alles beim Alten. Der Pilot kämpft um sein Leben, und sein Leibwächter starrt ihn an, ohne auch nur zu zwinkern.«
    »Haben die Aras wieder versucht, Shyhat aus dem Zimmer zu bringen?«
    Goratschin schüttelte den Kopf. »Der Schock, als der Purrer dem letzten Mutigen die Kopfhaut perforiert hat, dürfte zu tief sitzen.«
    Die Japanerin nickte und schwieg einige Sekunden. »Wir sollten gehen«, sagte sie schließlich. »Wir können nichts für ihn tun. Bei den Aras ist er in guten Händen.«
    »Das wäre er vielleicht, wenn sie wüssten, wer für die Behandlung bezahlt. Du hast selbst erlebt, wie sie uns gelöchert haben, bis sie uns endlich glaubten, dass wir den Absturz ... nur zufällig beobachtet haben.«
    Ein Gurgeln erklang, als der Medotank die Heilflüssigkeit ablaufen ließ und frische bis knapp über die Schultern des Patienten einspülte. Das nahm der Purrer zum Anlass, aufzustehen, den Tank zweimal zu umrunden, sich auf der anderen Seite niederzulassen und seine Beobachtung von dort aus fortzusetzen. Seit Stunden gab er ein leises Knurren von sich. Goratschin und Ishy Matsu beachtete er nicht. Im Gegensatz zu Chabalh, Perry Rhodans neuem Leibwächter, machte Shyhat nicht den Eindruck von Intelligenz, die über die eines Tieres hinausging.
    »Trotzdem ändern wir daran nichts, wenn wir hierbleiben«, widersprach Ishy. »Wir müssen zurück zum Raumhafen, schließlich wissen wir nicht, wann ...« Sie stockte. »Wann unsere Reise weitergeht.«
    »Ich gehe hier erst raus, wenn ich weiß, dass ich ihn nicht umgebracht habe.«
    »Und wenn er aufwacht?«
    »Bitte ich um Entschuldigung.«
    Erschrocken riss Ishy die Augen auf. »Das kannst du nicht tun! Niemand weiß, dass du den Gleiter vom Himmel geholt hast. Du bringst uns und damit die Mission in Schwierigkeiten, wenn du davon erzählst. Wenn dir überhaupt jemand glaubt. Du darfst deine Mutantengaben nicht enthüllen. Du hast mitbekommen, was die Aras gesagt haben. Die Spezialisten des Raumhafens rätseln, wie es zum Absturz kommen konnte. Wie es möglich war, dass nicht nur der Antrieb, sondern gleichzeitig auch die Notfallsysteme durchgeschmort sind.«
    »Du hast recht. Ein dummer Gedanke. Trotzdem will ich sicher sein, dass ich ihn nicht auf dem Gewissen habe. Vorschlag: Wir warten bis morgen früh. Wenn sich sein Zustand bis dorthin nicht geändert hat, kehren wir zurück zum Raumhafen. Das ist mir wichtig, verstehst du?«
    Ishy verstand.
    Also warteten sie. Minute um Minute, Stunde um Stunde. Obwohl Goratschin immer müder wurde und seine Beine vom Stehen schmerzten, verließ er den Behandlungsraum nicht. Die Aras kümmerte es offenbar nicht. Von Anfang an hatten sie kaum Notiz von den beiden genommen. Erst als es darum ging, ob sie mit dem Verunglückten womöglich mehr verband als nur der Zufall, ob man sie deshalb für die Behandlung bezahlen lassen konnte, wurden Iwan und Ishy interessant. Ein Phänomen, das genauso lange anhielt, bis man ihnen

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