PR NEO 0040 – Planet der Seelenfälscher
aufgefordert, zur Behand...«
»Aufgefordert, ja? Das hat ja gut geklappt.« Er stapfte in dem Saal hin und her. Seine Füße hallten wider und übertönten das leise Wimmern der Patienten. »Positronik, lokalisiere das Navigationspad des Scheidenden Bakkro Cherz.«
»Überwachung nur in Ausnahmefällen zulässig«, antwortete eine freundliche Stimme. »Bitte Autorisierungskode eingeben.«
Gegul rasselte eine Kombination aus Zahlen und Buchstaben herunter, von der sich Arga nicht die Mühe machte, sie sich zu merken, da sie nach einmaligem Gebrauch bereits nicht mehr galt.
»Der Gesuchte hält sich beim Sagani-Wasserfall auf«, meldete die Positronik.
»Den Scheidenden zur sofortigen Rückkehr auffordern.«
Einige Sekunden vergingen. »Er reagiert nicht«, sagte die Stimme.
»Veränderung der Position?«
»Nein.«
»Eine Drohne hinschicken.«
»Glauben Sie, ihm ist etwas zugestoßen?«, fragte Arga.
»Das hoffe ich in Ihrem Interesse nicht. Wenn uns seine Signatur entgeht, weil Sie nicht gut genug auf ihn aufgepasst haben, wird die Geshur wenig begeistert sein. Eine Versetzung nach Isinglass III dürfte das Mindeste sein, mit dem Sie rechnen müssen.«
Beklommene Stille kehrte ein. Sogar die Patienten gaben keine Laute mehr von sich. Minuten vergingen, bis die Stimme der Positronik erklang. »Die Drohne meldet, den Scheidenden beim Sagani-Wasserfall nicht angetroffen zu haben.«
»Und sein Pad?«
»Sein Navigationspad liegt auf einem Felsblock neben dem Flusslauf. Keine Spuren von Beschädigungen. Vermutlich hat er es selbst abgenommen.«
»Um was zu tun?«, fragte Gegul in den Raum.
»Vielleicht wollte er schwimmen gehen«, vermutete Garr Sepron. »Er hat die Strömung unterschätzt. Sie hat ihn mitgerissen und den Wasserfall hinuntergespült.«
»Blödsinn«, sagte der Klinikleiter. »So blind und taub kann man nicht sein, um die Strömung zu unterschätzen. Niemand bei klarem Verstand würde in den Sagani steigen, um zu baden.«
»Und wenn er Selbstmord begangen hat?«
»Warum hätte er vorher das Pad ablegen sollen? Nein, das passt alles nicht zusammen. Soll ich Ihnen sagen, was ich glaube? Er hat es liegen lassen, damit wir ihn nicht mehr aufspüren können.«
Widerwillig musste die Enderin Gegul zustimmen, auch wenn sie den Grund für Rhodans Verhalten nicht verstand.
»Was hat der Kerl vor?« Der Klinikleiter blickte zu den Hypertrons. »Warum hat er seine Gefährten nicht mitgenommen?«
»Vielleicht weil die beiden nicht die Einzigen sind?«, fragte Sepron.
»Möglich. Positronik, alle Navigationspads außerhalb der Klinikgebäude prüfen. Wie viele davon bewegen sich nicht?«
»Fünf.«
»Holografisch darstellen.«
Über der Konsole baute sich eine Karte auf, die das Klinikgelände und dessen Umgebung zeigte.
»Das Pad von Bakkro Cherz und die weiteren bewegungslosen einblenden.«
»Inzwischen haben zwei ihre Position geändert.«
»Dann nur die drei anderen zeigen.«
Gegul betrachtete die Holokarte und deutete auf einen der Padpunkte. »Wem gehört das Navigationspad bei den Talura-Gehegen?«
»Dem Scheidenden Ikemrah da Vosiran.«
Arga Tasla zuckte zusammen, als sie den Namen des Arkoniden hörte, der sich nach einem Mann mit Purrer, also nach Rhodan, erkundigt hatte.
»Ebenfalls eine Drohne schicken«, ordnete Gegul an.
Diesmal kam die Meldung schneller. »Da Vosiran hat sein Pad abgelegt.«
»Wie kamen Sie gerade auf ihn?«, fragte Sepron.
»Positronik, die Pads von Cherz und da Vosiran verbinden und die Linie verlängern.«
»Der Speicher!«, stöhnte Sepron auf, als er sah, wohin der rot blinkende Strich wies. »Glauben Sie, dorthin sind sie unterwegs?«
»Es deutet alles darauf hin. Ich werde nachsehen. Positronik, schick den Sicherheitsdienst zum Geshurgebäude der Allamaj.«
»Ich begleite Sie!«, sagte der Hypertroniker.
»Nein. Sie bleiben hier.«
»Als Speicherkoordinator habe ich aber das Recht und die Pflicht ...«
»Ihre Rechte und Pflichten bestimmt der Klinikleiter. Sie bleiben hier und passen weiter auf Enderin Tasla auf.«
Argas Finger glitten in der Kitteltasche über das Material des Zellaktivators. Sie genoss das Kribbeln, die belebenden Impulse.
Tun Sie, was getan werden muss.
Sie war bereit dazu.
Gegul konnte sich des Gefühls nicht erwehren, dass gerade etwas gewaltig schieflief. Noch war er sich keineswegs sicher, dass dem Signaturspeicher Gefahr drohte, aber er hatte gelernt, sich auf seine Intuition zu verlassen. Und die sagte ihm,
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