Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR NEO 0040 – Planet der Seelenfälscher

PR NEO 0040 – Planet der Seelenfälscher

Titel: PR NEO 0040 – Planet der Seelenfälscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Fröhlich
Vom Netzwerk:
alarmierte, nachdem er den abtrünnigen Ara tot aufgefunden hatte, nahm unser Kontaktmann einen Abdruck von dessen Arm. Körperwärme, Hautstruktur und -pigmentierung, jede Narbe, jede Falte, jedes Härchen – alles originalgetreu kopiert. Der Schlüssel ins Heiligtum der Allamaj.«
    »Glauben Sie nicht, dass die Geshur seine Zugangsdaten gelöscht hat?«
    »Das werden wir gleich feststellen. Ich hoffe, dass sie sich die Mühe nicht gemacht haben. Wozu auch? Vor einem Toten brauchen sie den Speicher nicht zu schützen.«
    Da Vosiran hatte recht. Der Scanner fuhr ein paarmal unter dem falschen Arm entlang, dann glitten aus der Wand zwei parallele Platten. Die Hände verschwanden hinter der Tarnung aus Stealthbahnen.
    »Jetzt kommt der schwierigere Teil«, erklärte der Arkonide. »Es ist uns gelungen, an Kopien der Personaldateien der meisten Beschäftigten auf Isinglass XIV zu gelangen.«
    »Unser Kontaktmann?«
    »Richtig. Nach dieser Aktion hat er sich vorsichtshalber auf einen anderen Medoplaneten versetzen lassen. Wie auch immer: Die Dateien enthalten Abbilder der Individualsignaturen des jeweiligen Aras. Wir wissen also, wie die von Itho Denel ausgesehen hat.«
    »Was nützt uns das?«
    »Es gibt Geräte, die die Signatur überdecken.« Rhodan erinnerte sich daran, dass Belinkhar davon erzählt hatte. »Manche kann man so programmieren, dass sie für ein paar Minuten das gewünschte Bild zeigen.«
    »Sind diese Dinger nicht extrem illegal, teuer und gefährlich?«
    »Selbstverständlich. Aber für unseren Kampf sind wir bereit, diese Opfer zu bringen. Wir haben so ein Gerät programmiert, dass es aus meiner Signatur die des Abtrünnigen macht. Wenigstens lange genug, dass sich das Tor für uns öffnet. Leider existieren ein paar unschöne Nebenwirkungen, die mich außer Gefecht setzen werden. Deshalb müssen Sie mich in die Seelenbank ziehen, bevor sich die Tür wieder schließt.«
    »Verstanden.«
    »Dann los.« Aus dem Nichts fiel ein leeres Ledersäckchen auf den Boden. Darin musste da Vosiran den Manipulationsapparat transportiert haben. »Ich aktiviere das Gerät – jetzt.«
    Ein Ächzen erklang auf Höhe der Signatursensoren.
    Die Sekunden der Messung streckten sich für Rhodan zu Minuten. Und für Ikemrah da Vosiran? Vermutlich mehrere Ewigkeiten.
    Ein Stöhnen. Unverständliche Worte. Keuchen.
    Das kann nicht funktionieren.
    Rhodan irrte sich. Das Schwarz der Wand wurde auf einer rechteckigen Fläche von etwa zwei mal drei Metern durchscheinend und gab den Blick auf einen Energieschirm frei. Kurz darauf erlosch auch er.
    Ein letztes Ächzen. Das Geräusch eines auf den Boden prallenden Körpers. Ein dunkler Schatten zeichnete sich auf dem Gras ab, den Rhodan sich zunächst nicht erklären konnte. Dann verstand er: Die Manschetten um da Vosirans Glieder meldeten das Bild, das sie auffingen, an die Stealthpositronik, die dieses Bild auf der anderen Körperseite imitierte. Weil der Arkonide lag, traf kein Licht auf die Wiese unter ihm. Die optischen Sensoren informierten die Positronik, dass sie nur Dunkelheit wahrnahmen, die die Stoffbahnen auf der Körperoberseite nachbildeten. Ein erheblicher Makel in der Tarnvorrichtung, für den Rhodan aber dankbar war, sah er so, wo Ikemrah da Vosiran lag.
    Er packte den Arkoniden unter den Achseln. Kaum hob er den Körper ein wenig an, verschwand die Schattenhaftigkeit. Plötzlich vertraten seine Augen die Meinung, dass er nichts in Händen hielt, wohingegen sein Tastsinn anderer Auffassung war. Der Widerspruch ließ ihn straucheln, und der Arkonide entglitt seinen Fingern. Hastig fasste er nach, packte auf gut Glück in die Luft, spürte stabiles Nichts und griff zu.
    Wie lange blieb das Tor offen? Er blickte über die Schulter. Flimmerten die Ränder der Tür nicht bereits? Ikemrah da Vosiran zuckte wie bei einem epileptischen Anfall. Erneut rutschte er Rhodan aus den Händen. Warum war der Kerl auch so elend schwer? Die Ausrüstung, die er bei sich trug! Der Stealthanzug, die Waffen – und er hatte auch von Sprengstoff gesprochen. Wenn Rhodan ihn wenigstens mehr als nur erahnen könnte.
    »Chabalh, hilf mir!«
    »Gefahr zu groß. Chabalh Angst, verletzt Nicht-seh-Mann, wenn zubeißt.«
    Ein weiterer Blick zurück. Noch stand das Tor offen. Aber gewiss nicht mehr lange. Rhodan packte die Schattengestalt auf dem Boden erneut unter den Schultern und brachte sie so zum Verschwinden. Diesmal kamen Augen und Tastsinn mit dem Widerspruch klar. Er zog, rutschte ab,

Weitere Kostenlose Bücher