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PR NEO 0040 – Planet der Seelenfälscher

PR NEO 0040 – Planet der Seelenfälscher

Titel: PR NEO 0040 – Planet der Seelenfälscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Fröhlich
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wäre riskant gewesen, aber mehr als gestorben wäre er auch nicht.
    Gegul interessierte allerdings weniger die Frage, wie ein Ara so aus der Art geschlagen sein konnte, als die, was ein Toter im Signaturspeicher zu suchen hatte. »Wir gehen runter.«
    Niemand widersprach.
    Schon von Weitem sah der Klinikleiter den Behälter vor der Tür liegen. Als er ihn erreichte und öffnete, stockte ihm für einen Moment der Atem, denn darin entdeckte er einen halben Arm. »Nicht echt«, sagte er nach kurzer Untersuchung. »Aber sehr gut nachgebildet.«
    Daneben lagen ein Ledersäckchen und eine faustgroße Metallkugel. Da er sich seit Jahren mit der Erforschung, Veränderung und Speicherung von Individualsignaturen beschäftigte, erkannte er, was er da sah. »Ein Manipulator vom Schwarzmarkt. Die Kerle haben die Zugangsdaten von Itho Denel gestohlen!«
    Die Folgerung daraus ergab sich zwangsläufig und leuchtete in einem grellen bedrohlichen Wort in seinem Bewusstsein auf. Saboteure!
    »Schnell! Was auch immer sie vorhaben, wir müssen sie daran hindern.« Die harte Arbeit von langen Jahren stand auf dem Spiel. »Sepron, öffnen Sie das Tor!«
    Der Speicherkoordinator und Hypertroniker presste die Hand gegen den Scanner und ließ seine Individualsignatur von den Sensoren mit den gespeicherten Daten vergleichen. Nach ein paar Sekunden öffnete sich eine Lücke in der Außenwandung.
    Gegul wollte vorstürmen, doch der Kommandant des Sicherheitstrupps hielt ihn zurück. »Erst wir!«
    Der Klinikleiter trat unwillig einen Schritt zur Seite, sah aber ein, dass es vernünftiger war, nicht blind in den Speicher zu stürmen.
    Der Kommandierende befahl zweien seiner Männer voranzugehen. Sie zogen schwere Strahler.
    »Nein!«, rief Gegul. »Nicht damit. Sie dürfen die gespeicherten Signaturen nicht gefährden.«
    Also steckten die Sicherheitskräfte die Energiewaffen weg und holten stattdessen Projektilwaffen hervor. Deren kleine Kugeln setzten ein Kontaktgift frei, wenn sie beim Aufprall platzten.
    Die Männer verständigten sich mit einem stummen Blick, dann traten sie über die Schwelle.
    »Nichts zu sehen«, sagte der eine.
    »Was ist das für ein Piepsen?«, fragte der andere.
    In diesem Augenblick erschütterte ein Knall den Boden, auf dem Gegul stand. Einer der Sicherheitsmänner flog an ihm vorbei, krachte gegen einen Felsen. Ein Splitter traf den Klinikleiter im Gesicht, durchbohrte seine Wange und blieb in der Zunge stecken.
    »Sprengfalle!«, brüllte der Kommandierende.
    Den zweiten Wachmann fanden sie im Inneren des Speichers, nachdem sich der Rest des Trupps vergewissert hatte, nicht auf weitere Fallen zu stoßen. Sein Leib war zerfetzt und kaum als etwas ehemals Lebendiges zu erkennen. Daneben lag ein Gewirr aus Kabeln, Energiezellen und Stoffbahnen.
    Gegul starrte auf den Toten hinab und spürte kalte Wut in sich aufsteigen. »Das haben sie nicht umsonst gemacht!« Jedes Wort fühlte sich an, als beiße ihm jemand auf die Zunge. Er spuckte zwei blutige Zähne aus. Kein Problem, die konnte man ersetzen. »Dafür werden sie büßen. Ich lasse nicht zu, dass man meinen Speicher beschädigt! Schnappen wir uns die Kerle.«
     
    Der Weg aus der Klinik Waldidyll erwies sich trotz des Pilotenanzugs als außerordentlich mühsam. Zwar funktionierte die Stealthvorrichtung, sodass Taivor sich unbemerkt durch die Gänge bewegen konnte. Aber der Antigrav arbeitete nicht mehr zuverlässig. Immer wieder mussten Goratschin, Ishy Matsu und Shyhat anhalten, weil der Arkonide einen leisen Schrei ausstieß und ein Rumpeln ertönte. Dann funktionierte das Antigravaggregat gerade nicht, und der Pilot war samt seinem Anzug hingefallen.
    Verglichen mit einem irdischen Krankenhaus, wo auf den Gängen ständig Betrieb herrschte, war es in den araischen Kliniken gespenstisch ruhig.
    Vielleicht lag es aber auch daran, dass sie einen Bereich durchquerten, dessen Patienten für die Behandlung nicht viel zahlen konnten oder bei denen die Kostenfrage ungeklärt war und denen man deshalb keine allzu intensive Pflege angedeihen ließ.
    Außerdem half ihnen Ishys Gabe als Televisorin bei ihrem Unternehmen. Da sie immer nur einen kurzen Blick auf die nächsten Gänge als Vision gewährte, erschöpften sich ihre Kräfte in einem erträglichen Maß.
    »Ich finde trotzdem, dass du nicht jeden Schritt vorher ausspähen musst«, sagte Goratschin. »Immerhin tarnt die Stealthvorrichtung Taivor. Er könnte an einem Ara vorbeischweben, ohne dass der ihn

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