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PR NEO 0040 – Planet der Seelenfälscher

PR NEO 0040 – Planet der Seelenfälscher

Titel: PR NEO 0040 – Planet der Seelenfälscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Fröhlich
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faltete sich Ishy aus ihrer unbequemen Position, dann stieg Goratschin vom Gleiter. »Taivor?«
    »Herr?«, fragte Shyhat.
    Sie tasteten nach dem getarnten Körper und schüttelten ihn leicht, als sie ihn zu fassen bekamen. Ein leises Stöhnen erklang. Die Illusion flackerte und erlosch. Der Helm des wieder sichtbaren Pilotenanzugs öffnete sich, verlor seine Stabilität und rollte sich zu einem Nackenwulst auf.
    Taivors Augen standen halb offen, die Lider zitterten. »Schmerz...mittel lassen nach«, ächzte er. »Müssen uns beeilen. Ich weiß nicht ... wie ... wie lange ich durchhalte.«
    »Ich habe gleich gesagt, dass es eine dumme Idee ist«, erwiderte Goratschin. »Also, wo liegt das Seelengefängnis?«
    »Weiß nicht genau. In der Nähe. Irgendwo.«
    Goratschin stöhnte auf. »Das erleichtert die Sache ungemein.«
    »Sieht angeblich aus wie ... wie eine Ballung schwarzer Blasen.« Die letzten Worte gingen im Schmerzstöhnen beinahe unter.
    »Das sollte zu finden sein.«
    Sie kletterten auf den Schweber, wollten näher an die Klinik heranfahren und die Gegend nach dem auffälligen Gebäude absuchen, doch das Gefährt machte ihnen einen Strich durch die Rechnung. Es blieb einfach stehen oder änderte selbstständig die Richtung, statt sich auf den Komplex zuzubewegen.
    »Andere Transportmittel als die des klinikinternen Magnetnetzes von Himmelstor sind auf dem Gelände nicht zulässig«, flötete eine nervig fröhliche Stimme. »Vielen Dank für Ihr Verständnis.«
    Es gab keine Alternative. Sie mussten die Gegend zu Fuß beziehungsweise Antigrav absuchen. Ausgerechnet Letzterer erwies sich jedoch als zunehmend unzuverlässiger. Immer wieder setzte er aus und ließ Taivor unter Schmerzensschreien zusammensacken.
    »Der Anzug ist hinüber«, sagte Ishy. »Wir müssen abbrechen.«
    »Nein«, stöhnte der Arkonide. »Ich schaffe das. Wir dürfen nicht versagen.«
    Die Suche entwickelte sich zu einem Martyrium für Taivor. Mit jedem Niedersacken, jedem Ächzen, jedem Aufrappeln wuchs in Goratschin der Respekt für den Mann. Er folgte einem Ziel und ließ sich durch nichts davon abhalten. Er erging sich nicht in Selbstmitleid, sondern setzte seinen Weg fort, egal, wie groß die Schmerzen waren oder was andere ihm empfahlen.
    Trotzdem konnte einem irgendwann nicht einmal die größte Selbstaufopferung helfen. Als sie endlich einen Hügel erreichten, von dem aus sie das Seelengefängnis sahen, brach Taivor zusammen. Man musste kein Arzt sein, um zu erkennen, dass der Arkonide am Ende war.
    »Ich kann nicht mehr.« Seine Stimme war kaum zu verstehen.
    »Sie dürfen jetzt nicht aufgeben!«, drängte Goratschin. »Nicht so knapp vor dem Ziel.«
    »Schauen Sie! Hören Sie!«
    Erst wusste Goratschin nicht, was Taivor meinte, dann blickte er zu dem Gebäude hinunter. In der Außenwand klaffte ein ausgefranstes Loch. In der Nähe eines achteckigen Teichs lag ein völlig verdrehter Körper an einen Felsen gelehnt. Vermutlich tot. Aus dem Seelengefängnis wehten Schreie und das Krachen von Schüssen.
    »Er hat ... hat nicht auf mich gewartet ... ist allein reingegangen ... Situation eskaliert.« Der Arkonide hustete und verzog das Gesicht vor Schmerzen. »Ich habe versagt ... kann ihm nicht mehr helfen.«
    Eine Hand schloss sich um Goratschins Unterarm. »Aber Sie können!«, ächzte Taivor.
    »Was?« Goratschin erschrak. »Wie meinen Sie das?«
    Dumme Frage. Du weißt genau, wie er das meint.
    »Ihre Fähigkeit ... Lassen ... lassen Sie nicht alles umsonst ... gewesen sein. Helfen Sie uns. Vollenden Sie ... was wir ... angefangen haben.« Der Druck um den Arm verstärkte sich. Taivors Stimme gewann an Kraft. »Befreien Sie die Seelen. Zünden Sie das Gefängnis!«
     
    »Das ist er.« In Ikemrah da Vosirans Flüstern lagen Ehrfurcht und Abscheu gleichermaßen. »Der Seelenkerker.«
    Perry Rhodan ließ den Anblick auf sich wirken. Seit er die havarierte AETRON auf der abgewandten Seite des Mondes gefunden hatte, verging kein Tag, ohne dass er über die Wunder staunte, die das Universum bereithielt. Immer wieder entdeckte er Neues, was er vorher für unmöglich gehalten hatte. Wenn doch einmal ein Anflug von Abgeklärtheit in ihm aufkam und er zu glauben begann, ihn könne nicht mehr viel überraschen, geschah etwas, das ihn an den Schultern packte und mit beiden Beinen auf den Boden der Tatsachen zurückrammte.
    Hier ist dein Platz, kleiner, nichts wissender Mensch. Sieh und staune!
    Vor ihm erstreckte sich ein hoher Saal, der

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